Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien gelten als grüne Aktien. Daher sollten sie eigentlich Hochkonjunktur haben. Die Kursverläufe von Nel ASA, Plug Power und co zeigen jedoch, dass das nicht immer funktioniert. Analysten sprechen gerne vom langfristigen Potenzial der Wasserstoff-Aktien. Hinzu komme die hohe Dynamik der Branche. Auch darum geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Ob eine schwarze Katze ein schlechtes Omen ist oder keins, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus. Wenn ein weiterer Wasserstoff-Player auf dem europäischen Markt Fuß fasst und seine Produkte vertreiben kann, dann ist das zunächst einmal eine gute Nachricht. Denn dadurch kann die EU ihre neue Energiestrategie besser und womöglich schneller umsetzen.
Bloom Energy: Mitmischen auf dem europäischen Markt
Mit Bloom Energy, US-amerikanischer Brennstoffzellenhersteller, bekommt Branchenprimus Nel ASA jedoch starke Konkurrenz auf heimischen Terrain. Und natürlich belebt Konkurrenz das Geschäft. Außerdem dürfte der Kuchen Energielösungen mit Wasserstoff-Technologie auch immer noch groß genug sein. Doch aufpassen sollte der norwegische Wasserstoff-Spezialist trotzdem.
Denn, dass Bloom Energy ein ernstzunehmender Player in der gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft ist, das zeigt sich schon seit geraumer Zeit. Nimmt man nur den Markt für Elektolyseure. Viele Analysten gehen bekanntlich davon aus, dass da ein Milliardengeschäft winkt. Sowohl die EU als auch die USA wissen, dass sie ihre Kapazitäten dafür ausbauen müssen.
Vorteil Bloom Energy?
Nel ASA und Plug Power sind beide auf dem Elektrolyseurmarkt aktiv und anerkanntermaßen starke Player. Doch gerade in Sachen Elektrolyseure hat Bloom Energy ebenfalls etwas zu bieten: Denn der Elektrolyseur-Typ der Kalifornier gilt als „bahnbrechendes Konzept für Wasserstoffproduktion“ und hat in diesem Frühjahr in der Fachwelt für Furore gesorgt.
Denn er erhielt bei den World Changing Ideas Awards Anfang Mai 2024 eine Auszeichnung. Zur Begründung wies die Jury auf die entscheidenden Vorteile des Elektorlyseurs von Bloom Energy hin: Hier zeige sich beispiellose Effizienz bei der Herstellung von sauberem und kostengünstigem Wasserstoff, hieß es.
Innovationen treiben die Wasserstoff-Branche
Weil der Bloom-Elektrolyseur bei hohen Temperaturen arbeite, benötige er weniger Energie als die heute auf dem Markt befindlichen PEM- und alkalischen Elektrolyseure, um Wassermoleküle aufzuspalten. So lautete das zentrale Argument. Er trage daher dazu bei, Wasserstoff wirtschaftlich immer attraktiver zu machen.
Ein nicht unerheblicher Punkt, denn die Kostenfrage spielt bei der Energiewende nachweislich eine große Rolle. Dreht man die Sache allerdings um, dann zeigt sich hier jedoch auch erneut, wie sehr Innovationen die Wasserstoff-Branche treiben. Niemand kann hier sich zurücklehnen und sich auf seinen Lorbeeren ausruhen.
Neuer Lieferant für die EU
Zurück zu Bloom Energy und seiner jüngsten Unternehmensnachricht: Wie das Portal „Energy News“ am Mittwoch gemeldet hat, hat die Brennstoffzellenplattform von Bloom Energy nun grünes Licht für den Eintritt in den europäischen Markt bekommen. Dahinter verbirgt sich die Erteilung der sogenannten CE-Zertifizierung.
Die CE-Zertifizierung gewährleistet, dass ein Produkt die EU-Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltkriterien erfüllt. Für Hersteller, die in der EU verkaufen wollen, ist sie erforderlich. Um den wachsenden Bedarf an sauberer und sicherer Energie zu decken, muss die EU in den nächsten zehn Jahren verstärkt auf nachhaltige erneuerbare Energiequellen setzen.
„Die beste Festoxidplattform von allen“
Brennstoffzellen können ihr dabei helfen, ihre Anforderungen zu erfüllen. Darauf weist Bloom Energy auf seiner Website hin. Die Festoxidplattform aus ihrem Haus sei brennstoffunabhängig, heißt es. Daher könne sie mit Erdgas, aber auch mit Wasserstoff, erneuerbaren Energien oder Abfallenergie gekoppelt werden, um emissionsarmen oder emissionsfreien Strom zu erzeugen.
Hinsichtlich der CE-Zertifizierung und den damit verbundenen Marktzugang äußert man sich geradezu euphorisch: „Im Jahr 2021 verfügte Europa über eine Kapazität von 190 Megawatt an eingesetzten Brennstoffzellen, was einer Steigerung von über 450 Prozent gegenüber der Kapazität von 41 Megawatt im Jahr 2018 entspricht.“ Und es geht noch besser:
Wachsender Markt in Europa
Denn, der Markt für Festoxid-Brennstoffzellen in Europa wachse weiter, freut man sich bei Bloom Energy. Außerdem würden auch einige Länder außerhalb der Europäischen Union die als CE-gekennzeichnete Importe akzeptieren, darunter die Türkei und die Länder der Europäischen Freihandelszone: Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz.
Darüber hinaus hätten die Länder Albanien, Nordmazedonien, Serbien und Montenegro einen Antrag auf EU-Vollmitgliedschaft gestellt und übernähmen EU-Standards. Wichtig sei im Hinblick auf die CE-Zertifizierung denn auch, dass Bloom Energy seine brennstoffflexiblen, robusten Energielösungen für EU-Kunden sofort anbieten könne.
Bloom Energy fordert Plug Power
Bloom Energy plane demnach noch dieses Jahr das erste CE-gekennzeichnete Produkt in die EU zu versenden. Dies sei die „natürliche nächste Phase in unserem kontinuierlichen Wachstum“ heißt es abschließend. Es bringe das Unternehmen „einen Schritt näher an die Bereitstellung sauberer, zuverlässiger und erschwinglicher Energie für Menschen auf der ganzen Welt“.
Das kommt uns irgendwie bekannt vor. Und so hat auch Plug Power bei seiner Mission, eine globale grüne Wasserstoffwirtschaft zum Wohle der gesamten Menschheit aufzubauen, einen mindestens ebenso ambitionierten Konkurrenten im eigenen Land.
Nel ASA-Aktie: Erfolgreich am Mittag
Im Hinblick auf das Wertpapier des Pure Players gilt auch für die Bloom Energy-Aktie wie für den gesamten Wasserstoff-Sektor, dass sie „ein hochspekulatives Investment beziehungsweise genau genommen eine Wette“ (Ecoreporter) sei. Mit weiteren deutlichen Kursschwankungen bei Bloom Energy und anderen Wasserstoffaktien sei zu rechnen, schrieb das Magazin erst vor kurzem.
Apropos Kursschwankungen: Was machen eigentlich gerade die Nel ASA-Aktie und die Plug Power-Aktie? Die Nel ASA-Aktie hat uns zumindest gegen Mittwochmittag den Gefallen getan, sich erfolgreich zu präsentieren. Bei der Plug Power-Aktie hingegen trübten sich die Aussichten am Mittag erneut ein. Also alles wie immer, inklusive Schwankungen und Warten auf „Big Orders“.
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