Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien haben zurzeit alles andere als einen Lauf. Schon mehren sich die Kommentare zum Börsengeschehen, die gerade jetzt für einen Einstieg plädieren. Denn Nel ASA, Plug Power und Co könnten sich demnach als Schnäppchen erweisen. Derweil wächst der Druck auf die Politik. Wie es um die Wasserstoff-Player steht, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Atempause? Lichtblick? Diese Vokabeln fallen derzeit im Zusammenhang mit einigen Wasserstoff-Aktien. Mancher hält sogar ein Comeback von Nel ASA, Plug Power und Co nicht für ausgeschlossen und fragt sich, wer wohl der neue Star am Firmament der Wasserstoff-Titel sein könnte. Also, Nel ASA ist es wahrscheinlich eher nicht. Dafür fehlt im Moment etwas die Phantasie.
Nel ASA: Die Aktie braucht Impulse
Das kann sich natürlich auch schnell wieder ändern. Und wir haben ja schon häufiger im Newsletter Wasserstoff Briefing darauf hingewiesen, dass man Momentaufnahmen nicht überbewerten soll. Doch bei der Nel ASA-Aktie mehren sich derzeit die Hinweise, dass es gerade wirklich eher unrund läuft.
Denn die technischen Analysen deuteten demnach eindeutig daraufhin, dass sich die Nel ASA-Aktie klar im Abwärtstrend befinde. So beschreiben es die Kollegen. Aktuelle Unternehmensnews, die den Kursverlauf der Aktie beflügeln könnten, sind außerdem weit und breit nicht in Hinsicht.
Hinzu kommt eine weltpolitisch krisenhafte Situation, in der auch Lecks an Gas-Pipelines und der damit verbundene Sabotage-Verdacht auf die Stimmung schlagen können. Daher könnten auch solche Vorkommnisse die Kursverläufe der Wasserstoff-Aktien durchaus negativ beeinflussen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Fokussiert man sich auf die beiden großen Wasserstoff-Player Nel ASA und Plug Power, dann schneidet Plug Power – wie zuletzt häufig – im Vergleich besser ab. Die Plug Power-Aktie verliert zwar auch in der Börse, kann sich jedoch laut Experten technisch betrachtet besser behaupten als Nel ASA. Demzufolge befindet sich die Plug Power-Aktie weiterhin in einem Aufwärtstrend.
Auch in Sachen Unternehmensmitteilungen ist der Fluss an News bei Plug Power relativ stetig. Daran hat die offensive Kommunikationsstrategie von Plug Powers CEO Andy Marsh denn auch ihren Anteil. Auch das ist übrigens ein Unterschied zum norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA. Die Norweger präsentieren sich und ihr Geschäftsmodell tendenziell zurückhaltender.
Wasser auf Plug Powers Mühlen
Anders Plug Power: Getreu der Devise „Tue Gutes und rede darüber“ und wohlwissend, dass Klappern zum Handwerk gehört, trommelt Andy Marsh seit Wochen für den Inflation Reduction Act (IRA). Dahinter verbirgt sich das von der US-Regierung unter Führung von Präsident Joe Biden verabschiedete Klima- und Steuer-Paket.
Dazu gehören auch Steuergutschriften für die Produktion von grünem Wasserstoff. Das wiederum ist Wasser auf Plug Powers Mühlen. Es gelingt CEO Marsh stets, das einhellige Lob für diesen historischen Wandel in der US-Klimapolitik mit patriotischen Tönen und der Verpflichtung zur Rettung der Welt zu verbinden.
Wie Wasserstoff-Aktien profitieren
Hinzu kommt die finanzielle Komponente. Viele Analysten sind sich darin einig, dass speziell die Steuergutschriften den Markt für sauberen Wasserstoff revolutionieren. Schlicht deswegen, weil nun die Kosten für grünen Wasserstoff schneller sinken als gedacht. Das sei auch vorteilhaft für die Wasserstoff-Player. Eine Sichtweise, die Marsh fleißig befördert und die sich wechselseitig pusht.
Denn kaum äußert sich ein Journalist anerkennend über Marsh, dann wird das von Plug Power zitiert und gepostet. So ging es in einem öffentlich ausgestrahlten Gespräch um die „langfristige Kapitalbildung in der Klimatechnologie nach der Verabschiedung des IRA“.
Neidvoller Blick in die USA
Marsh, so hieß es, sei eine Führungskraft, die Kapital anziehen könne und über die technologische Raffinesse verfüge, um Dinge auf den Markt zu bringen. Freudige Zustimmung seitens des Twitter-Kanals von Plug Power. Perfekte PR ist eben, wenn es die anderen über einen sagen.
Da können europäische Wasserstoff-Player nur neidvoll in die USA blicken. Denn dort läuft’s anscheinend mit dem Ankurbeln der Wasserstoffwirtschaft. Und genau das tun hiesige Vertreter der Erneuerbaren Energien: Sie schauen neidvoll und besorgt über das stotternde Tempo in Europa in Richtung USA.
Anreize in den USA: Stumpf aber effektiv
Auf der WindEnergy Hamburg (27. bis 30. September 2024) redete man jetzt Tacheles. Das lässt sich einem Bericht auf „Recharge“ entnehmen. Tenor bei einer Podiumsdiskussion: Europa laufe Gefahr, beim Ausbau des grünen Wasserstoff den Anschluss zu verpassen. Denn in den USA habe man dafür bereits massive politische Maßnahmen auf den Weg gebracht.
Der Bericht zitiert neben anderen Managern Ben Backwell, CEO des Global Wind Energy Council (GWEC). Er bezeichnete die Anreize der IRA demnach als „ein stumpfes Instrument“, und das gerade deshalb in vielerlei Hinsicht einfacher zu handhaben sei „als das, was wir in Europa haben“.
Wasserstoff-Aktien: Langfristiger Anlagehorizont
Damit hat Backwell einen Punkt. Denn die geplante Steuerersparnis im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) erschließt sich auch Laien. Die Forderungen nach europäischen Förderprogrammen, die es ermöglichen, erschwinglichen erneuerbaren Wasserstoff zu produzieren, um die kommende Nachfrage zu decken, nehmen daher zu.
Welche konkreten Folgen das hat, bleibt abzuwarten. Für Wasserstoff-Aktie sind die Aussichten demzufolge grundsätzlich gut bis sehr gut. Das zeigt sich immer wieder. Doch je nach Wasserstoff-Aktie bedarf es wohl eines langfristigen bis sehr sehr langfristigen Anlagehorizonts.
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