Liebe Leserin, lieber Leser,
kampflos dürften die Pure Player unter den Wasserstoff- Aktien den Blended Playern das Feld nicht überlassen. Warum auch? Vereinzelte News zu Nel ASA und Co geben immer wieder Grund zu Hoffnung. Nicht nur das: Die Finanzbranche setzt deutlich auf das Wasserstoffthema. Und der Kampf um den ultimativen Antriebsstoff für Lkw ist auch noch nicht entschieden.
Beginnen wir den heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing mit daher mit guten Nachrichten, solange sie noch frisch sind: Beim frühen Blick auf die Kurse und einer ersten Finanzmedienrundschau sieht es da für die Nel ASA-Aktie überraschend gut aus. „Nel ASA zeigt sich gestärkt.“ So lautet am Freitagvormittag die Meldung vom Börsenparkett.
Nel ASA steht unter Beschuss
Zwischenzeitlicher Kursanstieg um – immerhin – 1,9 Prozent. Damit gehöre die Nel ASA-Aktie zumindest gegen Freitagmittag zu den erfolgreicheren des Tages, meldet das Finanzportal „Finanzen.net“. Das kann sich natürlich auch schnell wieder ändern, dürfte aber als Momentaufnahme ganz erfreulich sein. Denn Nel ASA steht unter Beschuss.
Darüber haben verschiedene Finanzmedien berichtet. Shortseller haben demnach die Nel ASA-Aktie zu einem ihrer „Lieblingsziele“ erklärt. Bei den Analysten allerdings genießt gerade Wasserstoff-Spezialist Nel ASA immer noch erkennbare Sympathien.
Nel ASA: Liebling der Analysten
So hat etwa die Privatbank Berenberg kürzlich das Kursziel für Nel ASA von 21 auf 18 norwegische Kronen gesenkt, aber dennoch die Aktie bei der Einstufung auf „Buy“ belassen. Liest sich widersprüchlich aber Analyst James Carmichael habe das in der am Donnerstag vorliegenden Studie auch begründet.
Demnach zähle die Nel ASA-Aktie unter den Wasserstoff-Aktien zu seinen bevorzugten Werten, weil Nel ASA über ein breites Technologieangebot verfüge. Auch ihre Position in wichtigen Märkten spreche für die Norweger.
Wasserstoff-Aktien: Wer gewinnt die Energiewende?
Genau das sehen die Shortseller anders: Nicht einmal die rasend steigenden Energiepreise wüsste Nel ASA derzeit für sich zu nutzen, heißt es da fast höhnisch. Und: Angesichts der Kursentwicklung im letzten Halbjahr gerade auch bei Nel ASA hätten die Wasserstoff-Aktien das Rennen um die Energiewende offenbar verloren.
Aber wer weiß: Vielleicht dienen die Abgesänge auf Nel ASA und Co auch dazu, die Spannung an der Börse noch mal mächtig anzuheizen. Denn wir erinnern uns: In der kommenden Woche präsentiert Nel ASA die neuen Zahlen zum 4. Quartal des abgelaufenen Jahres 2021.
Investitionen in Wasserstoff-Unternehmen
Apropos Börse: Seit Mittwoch sind zwei neue Exchange Traded Funds von Global X über Xetra und Börse Frankfurt handelbar: „Der Global X Hydrogen UCITS ETF (HYGN) und der Global X Wind Energy UCITS ETF (WNDY) sind an der London Stock Exchange und der Deutschen Börse mit Gesamtkostenquoten (TERs) von 0,50 % notiert.“
Finanzbranche setzt auf Wasserstoff
Darüber hat Global X auf seiner Website informiert. Mit dem Global X Hydrogen UCITS ETF könnten Anleger demnach gezielt in Unternehmen investieren, die von den Fortschritten der Wasserstoffindustrie profitierten, heißt es weiter.
Dazu gehören demnach Unternehmen in der Wasserstoffproduktion, der Integration von Wasserstoff in Energiesysteme und der Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen, Elektrolyseuren und anderen Technologien rund um die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle. Offenbar ist der Glaube an Wasserstoff in der Finanzbranche derzeit also durchaus noch verbreitet.
„Zehn Billionen Dollar an Investitionen“
Auch der Kommentar von Morgane Delledonne, Forschungsdirektorin für Europa bei Global X, zur Markeinführung lässt aufhorchen: „Der Übergang zu einer sauberen Energiezukunft wird in den kommenden zehn Billionen Dollar an Investitionen erfordern“, schreibt sie.
Außerdem äußert sich Delledonne auch explizit zu Wasserstoff: „Wasserstoff wird wahrscheinlich eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Sektoren wie Verkehr, Gebäude und Industrie spielen.“ Diese Aussage könnte auch von einem Politiker oder Konzern-Chef stammen.
Wasserstoff: Wer gewinnt im Straßenverkehr?
Dabei ist ein wichtiges Stichwort gefallen: Verkehr. Gestern haben wir uns ausführlich mit einer Expertenmeinung zum Thema Elektromobilität contra wasserstoffbetriebene Fahrzeuge beschäftigt. Demnach sei die Schlacht im Pkw-Segment zugunsten der batteriebetriebenen Fahrzeuge geschlagen. Auch im Hinblick auf Nutzfahrzeuge speziell Lkw hätte die E-Mobilität die Nase vorn.
Dieser Meinung sind jedoch längst nicht alle Branchenkenner. Dazu hat die auf die Automobilitätsindustrie spezialisierte Unternehmensgruppe Berylls kürzlich eine Studie verfasst. Titel: Trucking on hydrogen at crossroads – will the future be gasous or liquid?
Demnach geht es gar nicht mehr darum, ob Lkw mit Wasserstoff angetrieben werden sollen oder nicht, sondern wie das am besten gelingen soll. Zugespitzt hinsichtlich des Zustands von Wasserstoff zur Betankung heißt das: Gasförmig oder flüssig.
Wasserstoff-Aktien: Das Rennen ist völlig offen
Denn das betonen die Verfasser der Studie im Vorwort: 1. Es gebe für die Diesel-Lkw keine Zukunft. Da seien die Ansagen vieler Regierungen deutlich. 2. Die Hürden für den Einsatz von Batterien bei Lkw seien viel höher als bei Pkw. Deshalb seien sich 3. viele Branchenkenner sicher: Wasserstoff werde der Energieträger für den LKW der Zukunft sein.
Das zeigt einmal mehr: Die Anwendungen von Wasserstoff sind vielfältig. Die gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie beschäftigten Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gleichermaßen, Stichwort: Energiewende. Geschlagen sind die Wasserstoff-Aktien daher in diesem Rennen noch lange nicht.
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