Liebe Leserin, lieber Leser,
Nel ASA und Plug Power bekommen immer mehr Konkurrenz durch weitere Wasserstoff-Aktien. RWE hat große Wasserstoff-Pläne für Deutschland und präsentiert dazu ein „nationales Infrastrukturkonzept“. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Im Grunde ist der derzeitige Wasserstoff-Boom ein alter Hut. Oder freundlicher ausgedrückt: ein Evergreen. Denn wenn man ein bisschen tiefer in der Berichterstattung über Wasserstoff und Wasserstoff-Aktien gräbt, dann wird man schnell fündig. Etwa bei der Publikation „Neue Zürcher Zeitung“. Dort hieß es in einem Artikel vom Februar 2021:
Wasserstoff-Aktien haben schon einmal profitiert
„Wasserstoff ist das ewige Jungtalent unter den sauberen Energieträgern. Seit Jahrzehnten sprechen Wissenschafter und Wirtschaftsvertreter davon, dass das häufigste chemische Element des Universums kurz vor dem Durchbruch als CO2-freie Alternative zu Erdöl und Erdgas stehe.“ Das Wasserstoff in der populären Wissenschaftsliteratur ein Thema war und ist, können wir bestätigen.
Auch die Wasserstoff-Aktien haben bereits vom Megatrend Wasserstoff profitiert. So formulierte man es etwa im oben erwähnten Artikel in einem späteren Absatz: „Die Aktien von Unternehmen aus dem Wasserstoffbereich haben im vergangenen Jahr – gemeint ist 2020 – vor diesem Hintergrund hohe Kursgewinne verzeichnet.“
Erneuter Push für Wasserstoff-Aktien
Und weiter führte der Autor aus, dass sich der Preis der Wasserstoff-Aktien sich in etlichen Fällen mehr als verdoppelt habe. „Wobei aber auch der Einfluss des rekordtiefen Zinsniveaus nicht vernachlässigt werden sollte.“
Aktuell haben wir es erneut mit einem Wasserstoff-Boom und einem Megatrend zu tun, der die Wasserstoff-Aktien pusht. Die Wertpapiere von Nel ASA, Plug Power und Co erreichen neue Höchststände. Daran hätte man vor einem halben Jahr noch kaum zu denken gewagt. Der 8. März 2024 galt an der Börse laut einiger Finanzmedien gar als „Tag der Wasserstoff-Werte“.
Nel ASA-Aktie und Plug Power-Aktie im Fokus
Die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelösten Verwerfungen in der Energiepolitik beschleunigen letztlich die Energiewende. Deutschland etwa will und muss unabhängiger vom russischen Gas werden. All das bereitet Wasserstoff den Weg. Dabei erweist es sich nun als Vorteil, dass sich Wirtschaft und Wissenschaft schon seit Jahrzehnten mit Wasserstoff beschäftigen.
Darauf kommen wir noch konkreter zu sprechen. Doch nun erstmal ein aktueller Blick auf die Nel ASA-Aktie und auf die Plug Power-Aktie: Der Kursverlauf der Nel ASA-Aktie dürfte in den zwei zurückliegenden Tagen den Puls der Anleger wieder einmal beschleunigt haben. Auch die aktuelle Entwicklung der Aktie ist demnach schwer vorauszusagen.
Viele Fragezeichen
Fasst man die geteilten Analysten-Meinungen und die Nervosität der Anleger hinsichtlich der Nel ASA-Aktie zusammen, so kann man sich dem Fazit der Kollegen anschließen: Die Nel ASA-Aktie ist und bleibt ein spekulativer Titel, der derzeit viele Fragezeichen produziert. Fest steht jedoch auch: Die Nel ASA-Aktie ist zugleich – vor allem jetzt – ein interessantes langfristiges Investment.
Währenddessen zeigt sich die Plug Power-Aktie zur Abwechslung mal wieder mit aufsteigender Tendenz. Laut aktueller Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ zeigt sich die Plug Power-Aktie am Freitagvormittag mit „positiven Vorzeichen“. Demzufolge gehörte sie zumindest zwischenzeitlich zu den Hoffnungsträgern des Tages.
Nikola-Aktie mischt mit
Es ist halt ein andauerndes Hin und Her, wobei auch die Plug Power-Aktie jenseits des aktuellen Kursverlaufs und Schwankungen immer wieder Befürworter unter den Analysten hat. Auch von der Auftragslage her und angesichts des Portfolio braucht sich daher auch dieser Player nicht zu verstecken und dürfte vom neuen Wasserstoff-Boom profitieren.
Auch die Nikola-Aktie mischt im Wasserstoff-Sektor mit. Wie sehr das Thema Wasserstoff derzeit offensichtlich die Kurse und damit die Börse insgesamt beeinflusst zeigt sich denn auch aktuell an der Nikola-Aktie. Kaum hat das „aufstrebende Automobilunternehmen“ am Donnerstag (Aktienportal „invezz.com) seinen Investorentag veranstaltet, ist der Kurs gestiegen.
Das Thema Wasserstoff funktioniert
Wichtiges Thema der dortigen Präsentation war laut überstimmender Medienberichte die Ankündigung des Unternehmens, die Produktion neuer Lkw bereits aufgenommen zu haben. Dabei handelt sich um mit Wasserstoff betriebene Elektro-Lkw und hierbei konkret um die Produktion des ersten Sattelschleppers.
Dieser batterieelektrischen Version soll ein weiteres Lkw-Modell mit größerer Reichweite folgen. Damit das gewährleistet ist, wird der Lkw mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben. So oder so hat man damit den Verbrennern fossiler Treibstoffe den Kampf angesagt. Und so entsteht auch hier der Eindruck: Das Thema Wasserstoff funktioniert.
RWE: Wasserstoff-Pläne für Deutschland
Doch auch die Blended Player im Wasserstoff-Sektor haben die Zeichen der Zeit erkannt: Ein gutes Beispiel dürfte RWE sein. Am Donnerstag hat RWE mit dem Netzbetreiber Open Grid Europe (OGE) seine Wasserstoff-Pläne vorgestellt. Mit dem „nationalen Infrastrukturkonzept ‚H2ercules‘“ will man den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland „deutlich beschleunigen“.
Das will man erreichen, indem man die Wasserstoffproduktion, Speicher und Importmöglichkeiten im Norden des Landes mit Endverbrauchern im Westen und Süden verbindet. So könne „H2ercules“ das Rückgrat einer Wasserstoffinfrastruktur von der Nordseeküste bis nach Süddeutschland werden, teilt RWE mit.
Bestehende Erdgasleitungen nutzen
RWE will dabei bis 2030 Elektrolyse-Kapazitäten von bis zu einem Gigawatt realisieren. OGE soll dafür rund 1.500 Kilometer Leitungsnetz bereitstellen. Das Projekt erfordert laut RWE Investitionen von etwas 3,5 Milliarden Euro.
Dafür sollen jedoch auch bereits bestehende Erdgasleitungen zum Einsatz kommen. Daher sei mit einer geringeren Summe und einer schnelleren Umsetzung als bei einem kompletten Neubau zu rechnen, hieß es abschließend. Man sei offen für weitere Partner „entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette“. Erste potenzielle Kunden wie ThyssenKrupp hätten Interesse gezeigt.
Ambitioniertes Vorhaben
Ein ambitioniertes Vorhaben, wie es häufig bei Wasserstoff-Projekten der Fall ist. Bislang hätten die Wasserstoff-Pläne noch keine meßbaren Auswirkungen auf die RWE-Aktie gezeigt, berichtete das Börsenmagazin „Der Aktionär“ am Freitagmorgen. Und sicherlich würde man die Aktie auch im engeren Sinne nicht als Wasserstoff-Aktie bezeichnen.
Gleichwohl investieren Energie- und Industriekonzerne in vielfältiger Weise in Wasserstoff-Technologien. Dabei fangen sie ebenso wie die Wasserstoff-Spezialisten und Pioniere unter den Pure Playern eben nicht bei null an, sondern können zum Teil auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückgreifen.
Wasserstoff-Boom: Ära oder Episode ?
Daher hat derzeitige Wasserstoff-Boom durchaus Chancen, den Beginn einer möglichen neuen Ära zu markieren, statt eine bloße Episode zu sein. Den Anlegern von Wasserstoff-Aktien dürfte das nur recht sein. Und Wasserstoff als alternativer Kraftstoff bleibt ebenfalls auf Agenda. Dazu gibt es voraussichtlich in der nächsten Woche weitere Infos.
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