Liebe Leserin, lieber Leser,
im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing erfahren Sie, was die aktuellen Ankündigungen der Bundesregierung zur Finanzierung der Energiewende für Nel ASA und Co bedeuten. Wer könnte überhaupt von diesem Geldsegen profitieren? Wie stehen die Chancen, dass Wasserstoff-Unternehmen darunter sind?
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die Bundesregierung, und dabei vor allem die Herren Scholz (Bundeskanzler), Lindner (Finanzminister) und Habeck (Wirtschaftsminister) derzeit nur noch ein Zahlwort kennen? Es ist – fast – nur noch von „Milliarden“ die Rede. Mit läppischen „Millionen“ gibt sich offensichtlich keiner mehr ab.
200 Milliarden Euro für Klimaschutz und Energiesicherheit
Und am vergangenen Sonntag war es wieder soweit: Nach den 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr ist nun von 200 Milliarden Euro für Klimaschutz und Energiesicherheit die Rede. Darauf hätten sich die Bundesminister Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne) in den laufenden Haushaltsberatungen für 2024 geeinigt, hieß es.
„Diese Regierung stellt für Energiesicherheit und Klimaschutz mehr als 200 Milliarden Euro bis 2026 zur Verfügung.“ Das sagte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck demnach gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei betontet er die Notwenigkeit der Investition „in unsere Energiesouveränität“.
Finanzspritze für „Freiheitsenergien“
Bundesfinanzminister Lindner bestätigte die Zahl am Sonntagabend im „Bericht aus Berlin“ der ARD. Die Gelder sollen demzufolge in Klimaschutz, Ladeinfrastruktur, Wasserstoff-Technologie und letztlich die Modernisierung der Industrie fließen. Auch die Abschaffung der EEG-Umlage stellte Lindner in Aussicht.
Laut Lindner geht es bei diesen 200 Milliarden Euro um „die Transformation von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat“. Die Herausforderung sei, diese Geld sinnvoll einzusetzen. Dazu könne demnach auch gehören, das Planungsrecht zu beschleunigen, Bürokratie abzubauen. Dabei wiederholte der Politiker seine Bezeichnung der erneuerbaren Energien als „Freiheitsenergien“.
Nel ASA-Aktie gewinnt
Inwieweit die in Aussicht gestellte deutsche Finanzspritze womöglich auch prominenten Pure Playern wie Nel ASA und Plug Power zugute kommen könnte, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Nel ASA-Aktie etwa startete zunächst schwach in die Handelswoche, zeigte sich dann im Verlauf des Montagvormittags jedoch gestärkt.
Das meldete zumindest das Finanzportal „Finanzen.ch“. Demnach zählte die Nel ASA zwischenzeitlich zu den Gewinnern des Tages. Was sich aber natürlich genauso schnell auch wieder ändern kann bzw. längst schon wieder vorbei sein kann. Es ist einfach noch zu früh, um über eine nachhaltige Erholung der Nel ASA-Aktie Aussagen zu treffen.
Plug Power-Aktie: Relativ stabil
Wer über Nel ASA spricht, muss auch Plug Power erwähnen. Denn Plug Power ist längst zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten unter den Pure Playern für Nel ASA geworden. Aktuell profitiert die Plug Power-Aktie zudem davon, dass sie als nordamerikanische Aktie etwas stabiler notiert als europäische. Darauf hat das Börsenmagazin „Der Aktionär“ hingewiesen.
Denn aufgrund des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden Verunsicherung der Anleger zeigten sich die europäischen Märkte „weiterhin sehr fragil“. Insgesamt konnte jedoch auch die Plug Power-Aktie so wie anderen Wasserstoff-Aktien von dem proklamierten schnelleren Ausbau für nachhaltige Energien profitieren. Das habe sich in den vergangenen Tagen gezeigt.
Wasserstoff-Aktien: Jetzt erst recht!
Hinsichtlich der Plug Power-Aktie meldete das Finanzportal „Finanzen.net“ gegen Montagmittag ein deutliches Plus. Ob dies nun eine Reaktion der Anleger auf die angekündigte Finanzspritze seitens der Bundesregierung ist? Nun, das erscheint immerhin nicht unmöglich. Es bleibt wohl erstmal beim Auf und Ab im Wasserstoff-Sektor.
Und das heißt auch: Generell und völlig abschreiben sollte man die Wasserstoff-Aktien jetzt erst recht nicht. Denn der Kampf um die in Aussicht gestellten Milliarden hat gerade erst begonnen. Bundesfinanzminister Lindner hatte es angedeutet: Es komme halt darauf an, wer die besten Vorschläge macht, das Geld sinnvoll einzusetzen.
Offener Brief an Bundeswirtschaftsminister
Das ließ sich ein Bündnis deutscher Umweltverbände nicht zweimal sagen: Bereits am heutigen Montag schickten sie einen Offenen Brief an Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck. Tenor: „Deutschland braucht einen verbindlichen Ausstiegsplan aus fossilem Gas“, so stand es in der Überschrift.
Die Verbände, darunter der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und Greenpeace, sprachen sich u.a. gegen den Neubau von sogenannten LNG-Terminals für den Umschlag von Flüssigerdgas in Deutschland aus. Denn das führe nur zur weiteren Abhängigkeiten von fossilen Energien, hieß es.
Wagt mehr Wasserstoff
Stattdessen solle sich die staatliche Förderung auf den Aufbau von Wasserstofftransport- und Importinfrastrukturen sowie Wasserstofferzeugung konzentrieren. Auch die Notwendigkeit eines schnellen Ausbaus der wasserstoffbasierten Stromspeicherung unterstrichen die Absender.
Inwieweit die Politik diesen Forderungen nachkommen wird, lässt sich natürlich nicht sagen. Interessant ist jedoch, wie schnell man hier dabei ist, seine Claims abzustecken. Denn das Thema Wasserstoff hat offenbar viele Fürsprecher. Und das beschränkt sich nicht nur auf die Umweltverbände, sondern reicht auch bis in die Wirtschaft hinein.
Wasserstoff-Sektor: Angeheizter Wettbewerb
Das zeigt offenkundig Wirkung bei den Politikern: Sowohl Bundeskanzler Scholz als auch seine Minister Habeck und Lindner haben in den vergangenen Tagen Wasserstoff explizit genannt. Daher ist es heute auch zu früh, die möglichen Impulse für die Wasserstoff-Aktien zu verneinen. Im Gegenteil: Der Wettbewerb der Player im Wasserstoff-Sektor dürfte weiter zunehmen.
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