Liebe Leserin, Lieber Leser,
recht offen zweifelte CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in dieser Woche daran, ob denn überhaupt genügend Wasserstoff vorhanden sei, um die Stahlindustrie darauf umstellen zu können. Damit beschäftigen wir uns bereits in den letzten Tagen. Der Feststellung, dass es noch an Nachschub fehlt, lässt sich problemlos zustimmen. Es gibt aber grundverschiedene Ansätze, wie damit umzugehen ist. Während die einen unter dem Deckmäntelchen der „Technologieoffenheit“ schon eine (teilweise) Abkehr von Wasserstoff fordern, sehen andere den richtigen Weg darin, jetzt erst recht Tempo zu machen und den Ausbau voranzubringen.
Genau daran arbeiten die Fondsgesellschaft Copenhagen Infrastructure Partners und Frisen Elektra. Wie in der „Süddeutschen Zeitung“ zu lesen ist, wollen die beiden Unternehmen im friesischen Sande eine Wasserstoff-Produktionsanlage auf die Beine stellen, die bis zum Jahr 2030 eine Kapazität von 400 Megawatt erreichen soll. Versprochen wird, dass so jährlich etwa 80.000 Tonnen an grünem Wasserstoff produziert werden können. Das wäre schon mehr als die Hälfte der 143.000 Tonnen, welche ThyssenKrupp für die Stahlproduktion voraussichtlich benötigen wird. Vielleicht wäre es für Friedrich Merz ja eine Idee, sich mit solchen Vorhaben zu beschäftigen und weitere auf den Weg zu bringen.
Nel ASA: Was hat das zu bedeuten?
Doch an der Börse ist das Henne-Ei-Problem bestens bekannt. Weniger gerechnet haben die Marktakteure damit, dass Nel ASA bei der ehemaligen Tochter Cavendisch Hydrogen wieder einsteigen würde. Genau das ist aber passiert, wie Medienberichten zu entnehmen ist. Bis auf 4,85 Prozent wurde der eigene Anteile gesteigert. Finanzielle Details dazu wurden nicht genannt. Nel ließ jedoch mitteilen, dass damit die Vorschläge für den Nominierungsausschuss bei der außerordentlichen Hauptversammlung unterstützt werden sollen.
Das Vorgehen verwundert etwas, hat Nel doch kürzlich erst einen rigorosen Sparkurs aufgrund von schwachen Auftragseingängen verkündet. Auch zahlreiche Arbeitsplätze sollen dem Rotstift zum Opfer fallen. Da kann nicht jeder nachvollziehen, dass für spontane Investments plötzlich Mittel vorhanden sind. Die Anleger reagieren jedenfalls wenig erfreut. Die Nel ASA-Aktie ließ heute Morgen um zwei Prozent nach und blieb damit bei 0,19 Euro stecken.
Rheinmetall Aktie Chart
Ballard Power: Ausgezeichnet!
Besser lief es schon für Ballard Power, wo die Aktienkurse sich heute im frühen Handel um etwas mehr als zwei Prozent bis auf 1,61 Euro verbessern konnten. Das könnte damit zu tun haben, dass das Unternehmen kürzlich bei den Merit Review Awards 2024 bedacht wurde. Zusammen mit Microsoft und Caterpillar gab es eine Auszeichnung durch das US-Energieministerium aus der Kategorie „Systems Development and Integration“.
Vergeben wurde jene für Brennstoffzellen, die bei Rechenzentren zum Einsatz kommen, dabei die Ausfallsicherheit erhöhten und die CO2-Ausstöße verringern. Zwar hat das Ganze nur symbolischen Wert. Gerade in diesen Tagen die im Zeichen des anstehenden Amtsantritts von Donald Trump und seiner kritischen Haltung zum Klimaschutz stehen, ist es aber auch aus Anlegersicht durchaus etwas wert.
Und jetzt?
Letztlich bleiben die bekannten Fragezeichen im Wasserstoffsegment bestehen. Es ist erfreulich, dass es wieder das eine oder andere frische Projekt gibt, und das auch im größeren Maßstab. Nach etlichen Enttäuschungen wird dies an der Börse aber erst dann Beachtung finden, wenn daraus mehr wird als nur eine bloße Absicht. Derweil gehen die bangen Blicke in Richtung der Politik und ob jene die notwendige Kraft aufbringen kann, um den Wasserstoffsektor endlich zum großen Durchbruch zu verhelfen.
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