Liebe Leserin, lieber Leser,
Nel ASA meldet am Freitag gleich zwei neue Aufträge. Dabei geht es übrigens nicht nur um Europa sondern auch um Kanada. Plug Power hat sich derweil von seinen bisherigen Wirtschaftsprüfern getrennt. Mehr darüber und über die Kursentwicklungen beider Aktien erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Nein, wir glauben nicht, dass es sich um einen April-Scherz handelt. Auch nicht um zwei. Denn dafür lesen sich die Unternehmensnews von Nel ASA am heutigen Freitag schlicht zu seriös und gewohnt unaufgeregt. Doch bevor wir uns mit den möglichen Auswirkungen auf die Nel ASA-Aktie beschäftigen, sehen wir es uns der Reihe nach an:
Nel ASA: Millionenauftrag aus Nordamerika
Da ist zunächst die Auftragsmeldung aus Nordamerika für Nel Hydrogen Fueling. Demnach hat Nel ASAs Tochtergesellschaft von der Hydrogen Technology & Energy Corporation (HTEC) einen Auftrag über ein Wasserstoffbetankungsmodul erhalten. Im Fachjargon der Unternehmen ist denn auch von einem H2Station™ Wasserstoffbetankungsmodul die Rede.
Dieses Modul soll demzufolge für die Betankung von emissionsfreien Leichtfahrzeugen in der Provinz British Columbia (Kanada) zum Einsatz kommen. Der Wert des Auftrags beläuft sich laut Nel ASA auf rund 1,5 Millionen US-Dollar. Start der Inbetriebnahme des Moduls zur Wasserstoffbetankung ist demnach im Jahr 2024.
Aufbau des Wasserstofftankstellennetzes in Kanada
Der Auftrag führt die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern fort. Auf Seiten von HTEC betont man dank des aktuellen Auftrags vor allem den weiteren Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes in Kanada. Seitens Nel ASA ist von Unterstützung und Erleichterung beim „Übergang zum emissionsfreien Verkehr in Kanada“ die Rede.
Um Wasserstoffbetankung geht es auch bei der zweiten Auftragsmeldung des Tages: Dabei handelt es sich um einen Kaufauftrag von Biproraf, das zur Grupa Technologiczna ASE gehört. Nel ASAs Tochtergesellschaft Nel Hydrogen Fueling soll Biproraf demnach eine H2Station ™ Wasserstofftankstelle liefern. Die damit verbundene Auftragssumme nannte das Unternehmen nicht.
Wasserstofftankstelle für polnische Nutzfahrzeug
Die Anlage soll laut Mitteilung von Nel ASA für die Betankung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen (FCVE) sowie Gabelstaplern in Polen eingesetzt werden. Das Unternehmen Biproraf bietet laut Selbstauskunft auf der Unternehmenswebsite sichere Technologien und Lösungen für Industrie und wirtschaftliche Infrastruktur.
Außerdem habe man sich auf die Planung, Überwachung und den Bau von Anlagen und Einrichtungen für die Öl-, Petrochemie-, Chemie- und Gasindustrie spezialisiert. „In jüngster Zeit“ habe man diese Spezialisierung auf umweltfreundliche, hochmoderne Lösungen wie etwa Wasserstoff erweitert. Biprorafa werde alle anstehenden EPC-Arbeiten selbst ausführen.
Gewinne für Nel ASA-Aktie
Die H2Station™ besteht demnach aus einem Tankstellenmodul und zwei Zapfsäulen. Laut Nel ASA ist es eine „robuste und hochmoderne Wasserstofftankstelle“. Denn die Betankung funktioniere sehr schnell: Bei leichten Nutzfahrzeugen betrage die Zeit des Tankvorgangs weniger als fünf Minuten. Bei schweren Nutzfahrzeugen ist von weniger als zwanzig Minuten die Rede.
Sicherlich: „Big Orders“ im engeren Sinne sind das wohl noch nicht. Aber es hat zumindest gegen Freitagmittag den Anschein als seien diese Nachrichten an der Börse angekommen. Denn zu diesem Zeitpunkt meldete das Finanzportal „finanzen.net“ Gewinne bei der Nel ASA-Aktie. Das Wertpapier zählte demnach zumindest zwischenzeitlich zu den „Performance-Besten des Tages“.
Leuchtturmprojekt
Für Wasserstoff-Aktien, die auch gerne „Hoffnungswerte“ genannt werden, sind Unternehmensnachrichten Gold wert. Auch die von Unternehmen, an denen sie beteiligt sind. Für Nel ASA gilt das im Fall von Everfuel. Über Nel Fuel A/S kontrollieren die Norweger laut Börsenmagazin „Der Aktionär“ knapp 16 Prozent der Anteile an Everfuel.
Deren Projekt HySynergy erhielt nun eine Auszeichnung als „Leuchtturmprojekt“ („Lighthouse Project“) von Hydrogen Europe. Diesen Titel erhalten demnach nur Wasserstoffinitiativen, diau aus der Vielzahl der Vorhaben herausstechen und zugleich sinnvoll in ein Gesamtpaket eingebettet sind.
Nel ASA ist gut im Geschäft
Im Rahmen von HySynergy soll laut Börsenmagazin im dänischen Frederica eine groß angelegte Produktions- und Speicheranlage für grünen Wasserstoff entstehen. Everfuel plane, dass die Anlge den ersten grünen Wasserstoff Ende 2024 produziere. Dabei soll ein 20-Megawatt-Elektrolyseur zum Einsatz kommen.
Bis 2025 will man die Kapazität auf satte 300 Megawatt ausweiten. Bis 2030 sei gar eine Ausweitung auf ein Gigawatt geplant. Die erste Anlage stammt dabei von Nel ASA. Und wie man sieht, ist der norwegische Wasserstoff-Spezialist denn doch auch mehreren Feldern der Wasserstoff-Technologie unterwegs und im Geschäft.
Plug Power-Aktie: Langfristig ein Gewinner
Gemischt sind am Freitagmittag die Meinungen zur Plug Power-Aktie. So ist für das Wertpapier zwischenzeitlich von Verlusten die Rede. Doch das sollte man – Stichwort Momentaufnahme – wohl nicht überbewerten. Denn langfristig dürfte die Plug Power-Aktie ebenso wie andere Wasserstoff-Aktien und die Titel erneuerbarer Energien von der derzeitigen Situation profitieren.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine wächst sich – wenn man so will – immer mehr auch zu einem Wirtschaftskrieg aus. Oder anders ausgedrückt: in gewissem Sinne zu einem Kampf um Rohstoffe und um die Währung, in welcher diese dann bezahlt werden sollen. Soweit aktuell erkennbar steht daher einem weiteren oder erneuten Anstieg der Plug Power-Aktie nichts im Wege.
Plug Power trennt sich von KPMG
Daran dürfte auch Plug Powers Trennung von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG nichts ändern. Wie das Finanzportal „finanzen.net“ am Freitag mitteilte, gehen KPMG und Plug Power nun getrennte Wege. Quelle der Nachricht ist die amerikanische Zeitung „Times Union“.
Im Frühjahr 2021 sorgte die KPMG für Schlagzeilen, da sie Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen von Plug Power entdeckt hatte. Diese Fehler hat das Unternehmen längst korrigiert und die Bilanzen entsprechend neu ausgewiesen.
Komplexer Markt für erneuerbare Energien
Laut Bericht der „Times Union“ hatte Plug Power den Investoren nun mitgeteilt, dass die Probleme mit der Finanzbuchhaltung auf einen Mangel an „ausgebildeten, sachkundigen“ Mitarbeitern zurückzuführen seien. Denn diese würden den komplexen Markt für erneuerbare Energien, in dem das Unternehmen tätig ist, nicht verstehen.
Es sei dabei jedoch nicht klar gewesen, ob die eigenen Mitarbeiter, die der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG oder beide gemeint gewesen seien, so „Times Union“. Als neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft habe Plug Power nun Deloitte engagiert, hieß es abschließend.
„Komplexer Markt“ – das trifft übrigens auch auf die Wasserstoff-Branche zu. Doch genau deswegen gibt es ja den täglichen Newsletter Wasserstoff Briefing, in dem wir die Wasserstoff-Aktien weiterhin unter die Lupe nehmen.
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