Liebe Leserin, Lieber Leser,
nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Nel ASA Ende vergangener Woche endlich wieder einen frischen Auftrag vermelden. Die Tochter Nel Hydrogen wurde beauftragt, Ausrüstung mit einem Wert von umgerechnet etwa fünf Millionen Euro nach Südkorea zu schicken. An der Börse hinterließ das aber leider nur wenig Eindruck, was wohl vordergründig am doch eher übersichtlichen Volumen der Order liegen dürfte.
Gehofft wird an den Märkten aktuell darauf, dass Nel irgendwann die große Wende hinbekommt und damit den Weg in die schwarzen Zahlen finden wird. Dafür bräuchte es aber entweder einen sehr viel größeren Auftrag oder eine wahre Flut an kleineren Auftragseingängen. Für den Moment bleibt die Order aus Südkorea ein wenig wie der berüchtigte Tropfen auf dem heißen stein. Entsprechend zeigt die Aktie der Norweger sich weiterhin schwach.
Nel ASA findet keinen Boden
Am Freitag erreichte Nel bei mageren 0,44 Euro ein frisches Mehr-Jahres-Tief und konnte sich im späten Handel mehr schlecht als recht davon erholen. Heute ging es kurz nach Handelsbeginn dann schon wieder abwärts. Mit einem Minus von 3,15 Prozent zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Newsletters rutsche der Kurs auf 0,449 Euro ab. Weit ist es also nicht, um schon wieder neue Tiefstände markieren zu können.
Nel ASA Aktie Chart
Die Skepsis gegenüber Wasserstoff scheint an den Börsen weiterhin allgegenwärtig zu sein. Allerdings gibt es durchaus auch Hoffnungen, und das nicht nur für die weit entfernte Zukunft irgendwann im kommenden Jahrzehnt oder vielleicht sogar noch später. In Sachen Subventionen hakte es zuletzt zwar etwas und wie Medienberichten zu entnehmen ist, zeigt sich unter anderem das bayrische Wirtschaftsministerium derzeit sehr zurückhalten, wenn es um Wasserstoff-Projekte geht. An anderer Stelle sind Hoffnungen auf eine Wende aber greifbar.
Können die Notenbanken den Wasserstoff-Aktien zu neuem Auftrieb verhelfen?
Inflation ins Zinsen sind an den Märkten momentan beherrschende Themen. Die Erwartung, dass Fed und EZB sich zu einer schnellen Zinswende hinreißen lassen könnten, hat sich nach einer wieder gestiegenen Inflation im Dezember merklich abgeschwächt. Doch die meisten Ökonomen rechnen trotz des kleinen Rückschlags weiterhin mit sinkenden Zinsen im Jahr 2024. Als Konsens gilt aktuell, dass die Fed den Leitzins in mindestens drei Schritten abschwächen wird. Bei der EZB wird sogar Potenzial für noch größere Zinssenkungen erkannt, da einige Mitgliedsstaaten die Zielteuerung von rund zwei Prozent bereits erreicht, teils sogar unterschritten haben.
Nachlassende Zinsen könnten sich als ein Segen für Wasserstoff-Aktien entpuppten. Denn die Unternehmen aus dem Sektor müssen kräftig investieren und dafür natürlcih entsprechende Kredite in die Hand nehmen. Entwickelt der Leitzins sich wieder rückläufig, gehen damit potenziell auch die Kapitalkosten zurück. Die Effekte werden sich nicht über Nacht zeigen, wie auch steigende Leitzinsen die Kosten nicht plötzlich in die Höhe schießen ließen. Doch allein die Aussicht auf günstigere Bedingungen dürfte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Neue Hoffnung bei Plug Power und Co.?
Vielleicht auch deshalb gab es heute Morgen bei Wasserstoff-Aktien durchaus auch manche erfreuliche Entwicklung zu sehen. Im grünen Bereich landete etwa die Aktie von Plug Power, welch in den letzten Tagen nach Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung schwer ins Schleudern geraten ist. Um immerhin 2,8 Prozent ging es am Montagmorgen aufwärts, was den Kurs wieder auf 2,48 Euro ansteigen ließ. Die Verluste auf Monatssicht konnten damit auf „nur“ noch 38,2 Prozent begrenzt werden.
Natürlich spielen hier auch Spekulationen eine gewichtige Rolle. Nachdem Plug Power zuletzt ins Bodenlose abgestürzt ist, wittern einige risikofreudige Anleger günstige Einstiegschancen. Allerdings würden die das kaum tun, wenn sich überhaupt keine Aussichten auf Besserung zeigen würden. Die Hoffnung lebt noch weiter. Es gibt aber auch genügen Gründe, um Plug Power skeptisch gegenüberzustehen. Mancher Beobachter zweifelt sogar recht offen daran, ob das Unternehmen mit der geplanten Kapitalerhöhung tatsächlich schon aus dem Gröbsten raus sein wird.
Das Comeback lässt auf sich warten
Mut mach manchem Anleger vielleicht, dass Plug Power heute Morgen nicht alleine im grünen Bereich unterwegs war. Auch Ballard Power zeigte kleine Lebenszeichen und steigerte sich um 5,7 Prozent bis zum Vormittag. Der Kurs konnte so auf immerhin 2,85 Euro zulegen. Auch hier bleibt mehr als genug Luft nach oben vorhanden. Doch die Anleger müssen bei Wasserstoff-Aktien momentan nehmen, was sie kriegen können. Auch kleine Erfolge sind letztlich besser als der nächste Rückschlag.
Nichts verändert hat sich aber daran, dass es an größeren Impulsen fehlt, welche eine nachhaltige Erholung rechtfertigen könnten. Die Hoffnung auf sinkende Zinsen ist immerhin überhaupt ein Strohhalm, an den sich die Anlegerinnen und Anleger noch klammern können. Es ist aber beileibe nicht genug, um darauf eine echte Anlagestrategie aufbauen zu wollen.
Wasserstoff-Aktien: Blick nach vorn!
Dafür eignen sich dann doch eher die Blicke in die weit entfernte Zukunft, in der Wasserstoff im besten Fall fossilen Brennstoffen den Rang ablaufen wird. Denkbar ist ein solches Szenario noch immer, denn ohne Wasserstoff ist eine klimaneutrale Zukunft schlicht nicht denkbar. Wie lange es bis dahin dauern mag und welche Unternehmen als Gewinner vom Platz gehen werden, das scheint an den Märkten momentan aber vollkommen neu ausgehandelt zu werden.
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