Wasserstoff-Aktien: Nel ASA, Plug Power und Co: Wasserstoff-Boost wirkt weltweit

Liebe Leserin, lieber Leser, die Nel ASA-Aktie stolpert. Die Plug Power-Aktie stagniert. Daher ist es zurzeit erfreulich, dass es noch weitere Wasserstoff-Aktien gibt.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Nel ASA-Aktie stolpert. Die Plug Power-Aktie stagniert. Daher ist es zurzeit erfreulich, dass es noch weitere Wasserstoff-Aktien gibt. Denn es hat ganz den Eindruck, dass der Hype um Wasserstoff täglich neue Player auf den Plan ruft. Deshalb lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing News zu den Wasserstoff-Plänen von EON und News zu Elektrolyseuren.

Keine Frage: Es stand in den vergangenen Tagen schon besser um die Nel ASA-Aktie. Derzeit gibt es eher wenig Bewegung im Kursverlauf der Nel ASA-Aktie. Dafür bröckelt der zarte Anstieg der Kurve bereits wieder. Oder doch nicht? Denn das galt jedenfalls am frühen Mittwochvormittag. Gleichwohl kann auch diese Beobachtung aktuell bereits wieder Makulatur sein.

Nel ASA-Aktie: Widersprüchliche Signale

Oder wie es Kollegen am Mittwoch so treffend formuliert haben: Die Nel ASA-Aktie ist derzeit weder Fisch noch Fleisch. Denn tatsächlich gebe es Signale, die auf einen mittelfristigen Aufwärtstrend hindeuten könnten. Aber genauso ließen sich deutliche Anzeichen für einen langfristigen Abwärtstrend beobachten. Wenngleich das schnell wieder anders aussehen könnte.

Das Beste scheint daher zu sein, einfach mal abzuwarten, wie die weitere Entwicklung der Nel ASA-Aktie verläuft. Dabei dürfte der Ruf nach „fundamental ausgerichteten Investoren“ für Nel ASA sowohl unter Skeptikern als auch unter Befürwortern von Wasserstoff-Aktien mehrheitsfähig sein. Anders ausgedrückt: Nel ASA steht demnach weiterhin unter Druck, „Big Orders“ zu melden.

Plug Power-Aktie: War’s das schon wieder?

Bisher schien die Plug Power-Aktie in den vergangenen Tagen kurzfristigen Ausschlägen zu trotzen. Denn es ging immer nur bergauf für das Wertpapier. Doch am Mittwoch hat das – zumindest am Vormittag – plötzlich etwas anders ausgesehen. So meldete etwa das Finanzportal „Finanzen.net“, dass die Plug Power-Aktie Verluste verzeichne.

Dabei hat es von Plug Power gerade erst Unternehmensnews gegeben. Zugegeben, das waren ein wenig indirekte Unternehmensnews, aber die Botschaft ist entscheidend. Und diese lautete, dass es mit der Energiewende vorangehe. Warum? Nun zum Beispiel durch die Flüssigwasserstoffkugeln, die die CB&I-Speicherabteilung des Unternehmens McDermott Plug Power liefert.

Plug Power: Größte Anlage für grünen Wasserstoff

Laut Mitteilung des Unternehmens handelt es sich dabei um zwei doppelwandige Flüssigwasserkugeln mit einem Fassungsvermögen von 500.000 Gallonen. Gedacht sind diese für die neue Produktionsanlage für grünen Wasserstoff von Plug Power in Genese County im Bundesstaat New York.

Plug Power geht demnach davon aus, dass diese Produktionsanlage 45 Tonnen grünen Flüssigwasserstoff pro Tag produzieren kann. Dadurch würde die Anlage zur größten Anlage für grünen Wasserstoff in Nordamerika.

„Die ganze Industrie will Wasserstoff“

Gut möglich, dass Anleger auf solche Ankündigungen derzeit kaum noch reagieren, weil  sich die ambitionierten Wasserstoff-Projekte schlicht häufen. Dennoch sollte man auch die technologischen Details solcher Vorhaben nicht unterschätzen. Denn es zeigt erneut, wie viele Möglichkeiten Wasserstoff bietet, wobei weitere notwendige Innovationen hinzukommen dürften.

„Die ganze Industrie will Wasserstoff.“ Diese Beobachtung hat der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gemacht. Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und der Abkehr von russischen fossilen Brennstoffen hat das Nachdruck bekommen. Das hat nun auch den Energieversorger E.ON auf den Plan gerufen.

E.ON: Bis zu fünf Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr

Laut übereinstimmender Medienberichte wollen E.ON und das australische Unternehmen Fortescue Future Industries (FFI) deshalb nun große Mengen grünen Wasserstoff nach Europa bringen. Eine entsprechende Vereinbarung dazu habe man jetzt unterzeichnet. Das teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit.

Geplant ist demzufolge bis zum Jahre 2030 bis zu fünf Millionen Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr nach Europa zu liefern. Bedarf dafür dürfte es genügend geben. Um Wirtschaftsminister Habeck zu zitieren: „Der Wettlauf um die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff im großen Maßstab hat Fahrt aufgenommen.“ Daher sei diese Vereinbarung ein wichtiger Schritt.

Umfrage zu Lieferkapazitäten

Wo wir gerade von Bedarf reden, dürfen wir die Frage nach den Kapazitäten nicht vergessen: Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) hat kürzlich unter seinen Mitgliedern eine Umfrage gemacht. Dabei ging es darum herauszufinden, wie hoch die potenziellen Lieferkapazitäten für Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff sein könnten.

Ergebnis: Bis zum Jahre 2030 sei eine maximale jährliche Lieferkapazität von fast 30 GW möglich, teilte der DWV mit. Folgende Unternehmen hätten sich an der Umfrage beteiligt: Elogen, ITM Power/Linde, MAN Energy Solutions SE/H-TEC SYSTEMS McPhy Energy Deutschland, Siemens Energy, Sunfire und ThyssenKrupp Nucera.

Ziele der Politik übertreffen

Laut deren Angaben ist in 2025 eine maximale Lieferkapazität von 16,25 GW pro Jahr möglich, bis 2030 sind es demnach 27,8 GW. Aus Sicht des DWV sind diese Zahlen „überaus positiv zu bewerten“. Denn sie lägen deutlich über den Zielen, die sich die Ampel-Koalition gesetzt haben. Demnach habe die Politik bisher angestrebt, bis 2030 eine tatsächliche Elektrolysekapazität von 10 GW in Deutschland zu erreichen.

Das Ergebnis der Umfrage habe jedoch gezeigt, dass diese Annahme noch übertroffen werden könne. Daher stehe hinsichtlich der Elektrolyseure dem „zügigen Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft“ nichts mehr im Wege.

„Wasserstoff sells“

Nicht unerheblich für das Umfrage-Ergebnis dürfte tatsächlich Folgendes sein: Die Produktion von grünem Wasserstoff galt immer als sehr kostenintensiv und teuer. Durch die stark gestiegenen Erdgaspreis befänden sich die Kosten von grünem Wasserstoff nun auf einem durchaus konkurrenzfähigen Preisniveau. Darauf weist der DWV hin.

Keine Frage: Allein die Aussicht auf die weltweit angekurbelte Förderung von Wasserstoff, Wasserstoff-Technologien und Wasserstoff-Projekten zeigt Wirkung. Das macht Wasserstoff-Aktien trotz einiger spekulativer Titel zu einem spannenden Investment mit (langfristigem) Potenzial. In der Werbung würde man daher wohl sagen: „Wasserstoff sells.“

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