Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien präsentieren sich derzeit erneut volatil. In technischer Hinsicht stehen die Nel ASA-Aktie und die Plug Power-Aktie ebenso wie etwa das Wertpapier von Ballard Power vor großen Herausforderungen. Da wirkt der Glaube an Wasserstoff beinahe trotzig. Große Ölfirmen teilen ihn jedoch. Was es damit auf sich hat, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Zugegeben: Unsere heutige Überschrift passt so gar nicht zu den aktuellen Börsen-Nachrichten rund um die Pure Player unter den Wasserstoff-Aktien. Allein die Meldungen einschlägiger Finanzmedien sprechen Bände: Vom drohendem Abverkauf ist da die Rede und von einer Kursachterbahn. Betroffen sind demnach wieder die üblichen Verdächtigen, also Nel ASA und Co.
Jefferies: Kaufempfehlung für Nel ASA
Dabei hat es etwa für die Nel ASA-Aktie erst Ende vergangener Woche durchaus gute Nachrichten gegeben: Der positive Kommentar des Jefferies-Analysten Will Kirkness hatte eigentlich für Aufwind gesorgt. Denn der Analyst hatte in einer am vergangenen Freitag vorliegenden Studie seine Kaufempfehlung für Nel ASA bekräftigt.
Begründet hatte der Experte dies mit „etlichen bedeutsamen Nachrichten“ zum Thema Wasserstoff in den vergangenen Woche. Demnach sollte dies den Unternehmen, die grünen Wasserstoff in irgendeiner Weise im Portfolio haben, nützen. Dabei differenzierte der Analyst durchaus und äußerte sich auch über den zunehmenden Wettbewerb insbesondere aus China und Indien.
Wasserstoff-Aktien: Deutliche Erholungstendenzen
Dieser könnte demzufolge zwar Sorge bereiten, so hieß es. Doch mit Blick auf die Angebots-Nachfrage-Dynamik zeige sich Kirkness entspannt, so das Fazit. Mit diesem frischen „Buy“-Rating in der Tasche legte die Nel ASA-Aktie also erst mal zu am vergangenen Freitag. Gleiches hat laut „Nebenwerte-Magazin“ demnach auch für andere Pure Player im Wasserstoff-Sektor gegolten:
Ob Plug Power-Aktie, Nikola-Aktie, Ballard Power-Aktie oder auch Bloom Energy-Aktie – sie alle hätten zum Ende der Woche hin deutliche Erholungstendenzen gezeigt. Dabei sind demnach wohl alle Anstiege deutlicher ausgefallen als bei der Nel ASA-Aktie. Das sei dann schon auffällig gewesen und habe dafür gesorgt, sich erneut die Shortquote hinsichtlich Nel AS anzusehen.
Nel ASA-Aktie: Im Visier der Shortseller?
Denn hier vermutet man einen Zusammenhang und eine mögliche Erklärung für das Ausbremsen von Nel ASA. Neue Leerverkäufer seien demnach bei Nel ASA aktiv. Das habe die Quote meldepflichtiger Shortpositionen dann in kürzester Zeit um mehr als 10 Prozent ansteigen lassen. Wobei die – oftmals höhere – Zahl der nicht meldepflichtigen Shortpositionen ja noch hinzukäme.
Von daher sei es wohl angebracht, diese Thematik bei Nel ASA weiterhin im Blick zu behalten. Zumal sich derzeit keine eindeutige Aussage dazu machen ließen. Davon abgesehen seien die Analysten insgesamt schon mal deutlicher optimistischer gegenüber Nel ASA gewesen. Das ergebe die Sichtung der Einschätzung von zehn Analysten.
Plug Power-Aktie: Bisher keine Trendwende
Diese hätten im Durchschnitt ein „Halten“ für die Nel ASA-Aktie gegeben. Verbunden mit einem durchschnittlichen Kursziel 13,0 Norwegische Kronen, hieß es weiter. Das dürfte auf die Dauer zu wenig sein für Nel ASA. Das Unternehmen braucht sicherlich aussichtsreiche Großaufträge, damit die Anleger wieder Vertrauen gewinnen. Doch „Big Orders“ sind für Nel ASA zurzeit nicht in Sicht.
Für Plug Power und die Plug Power-Aktie sieht es nicht viel besser aus. Zwar hat es am Freitag laut Magazin-Bericht einen Anstieg der Aktie um 11,9 Prozent gegeben – mehr als doppelt so viel wie bei Nel ASA. Aber laut Beobachtung des Portals „BörsenNews“ setzte die Plug Power-Aktie ihre schwache Performance in den vergangenen Handelstagen fort.
Wasserstoffwirtschaft: Das nächste große Ding
Auch am heutigen Montagvormittag bleibt eine deutlich Aufwärtsbewegung bis dato aus. Stattdessen heißt es, dass die Plug Power-Aktie – zumindest zwischenzeitlich – zu den Verlierern des Tages gehöre. Auch hinsichtlich des Kursverlaufs vom Montagmittag ist – bisher – keine Trendwende bei der Plug Power-Aktie in Sicht.
Was aber bringt uns nun dazu, dennoch von Goldgräberstimmung hinsichtlich der Wasserstoff-Branche und überhaupt der Wasserstoffwirtschaft zu sprechen? Nun, da sind einmal die Expertenmeinungen. Denn selbst eher skeptische Beobachter gehen mittlerweile davon aus, dass die Wasserstoffwirtschaft groß wird. „Richtig groß“ , wie es etwa bei „The Motley Fool“ heißt.
Wasserstoff-Branche: „Brutale Wettbewerbssituation“
Wenn es so ist, wie viele sagen, dann könnte man doch einfach in ein paar Wasserstoff-Unternehmen investieren, um von diesem Wachstum ordentlich etwas abzubekommen. So führt das Börsenportal weiter aus. Doch da gebe es ein Problem: eine geradezu brutale Wettbewerbssituation. Denn die Dynamik der Wachstumsbranche Wasserstoff besteht auch in der immensen Konkurrenz.
Zunehmend drängeln neue – und alte – Player auf den Markt. Die Pure Player, Wasserstoff-Spezialistenwie Nel ASA, Plug Power und Co machen sich nicht nur untereinander Konkurrenz. Sie bekommen durch zahlreiche Blended Player auch Mitbewerber, die von den Profiten und des Portfolios her ganz anders aufgestellt sind als „reine“ Wasserstoff-Unternehmen.
„Big Oil wettet auf grünen Wasserstoff“
Dazu passt die Schlagzeile eines Artikels mit dem der Nachrichtendienstleister Bloomberg am heutigen Montag „aufgemacht“ hat: „Big Oil wettet, dass grüner Wasserstoff die Zukunft der Energie ist.“ Nach jahrelangem Herumprobieren seien die größten Ölgesellschaften nun endlich zu Großinvestitionen bereit, hieß es weiter.
Erst dadurch lasse sich bei grünem Wasserstoff von einem ernsthaften Geschäft sprechen. Die großen Ölgesellschaften trieben eine ganz bestimmte Vision einer kohlenstoffarmen Zukunft voran, hieß es. Es handle sich dabei um eine milliardenschwere Entwicklung: Man wolle große Mengen an erneuerbarem Strom erzeugen und diesen in Chemikalien oder saubere Kraftstoffe umwandeln.
„Wachsende Liebe der Supermajors zu grünem Wasserstoff“
Der Wasserstoffantrieb, da ist er wieder. Denn diesen sauberen Kraftstoff will man in die ganze Welt verschiffen, um Lastwagen, Schiffe oder sogar Flugzeuge anzutreiben. „Think big“ lautet demnach die Devise. Und das bei Konzernen, die in Sachen Profitabilität und lukrative Geschäfte machen nun tatsächlich auf Erfolge verweisen können.
Anders gesagt: Idealismus und Naivität hinsichtlich grünem Wasserstoff dürften hier kaum im Spiel sein. Oder wie es auf „Recharge“ in einem aktuellen Artikel dazu heißt: „Massive Deals zeigen die wachsende Liebe der Supermajors zu grünem Wasserstoff.“ Wobei man in diesem Bericht von den Supermajors explizit BP, Chevron und TotalEnergies nennt.
Milliardenschwere Wasserstoffprojekte
Denn speziell deren ambitionierte und milliardenschwere Wasserstoff-Projekte haben jüngst für Furore gesorgt. Bleibt daher abzuwarten, wie sich Nel ASA, Plug Power und Co. angesichts diverser Hochkaräter unter den Blended Playern schlagen. Denn womöglich ergeben sich strategische Partnerschaften und Kooperationen. Die Wasserstoff-Branche bleibt also spannend.
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