Wasserstoff-Aktien: Nel ASA, Plug Power und Co – Wow! Ein völlig unerwartetes Signal!

Wasserstoff-Aktien profitieren von starken News und kämpfen mit mauen Zahlen. Doch womöglich bahnt sich für Nel ASA, Plug Power und Co eine Wende an.

Auf einen Blick:
  • Plug Powers aktuelle Quartalsergebnisse haben erwartungsgemäß enttäuscht
  • Im Inflation Reduction Act, dem US-Klima- und Steuer-Paket, sieht der Wasserstoff-Spezialist jedoch einen wichtigen Game-Changer für das Sinken der Kosten
  • Meldung von der COP27: Bundeskanzler Olaf Scholz will mehr Geld für grünen Wasserstoff ausgeben

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien beflügeln Anlegerphantasien. Doch die ein oder andere harte Landung ließ sich bei Nel ASA, Plug Power und Co jüngst auchbeobachten. Daher bleibt es rund um Wasserstoff-Aktien spannend. Zumal Wasserstoff sich der globalen politischen Unterstützung sicher sein kann. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Aus gegebenem Anlass wollen wir uns zu Beginn aber noch mal mit Plug Powers jüngstem Zahlenwerk beschäftigen. Am gestrigen Dienstag veröffentlichte der US-amerikanische Wasserstoff-Spezialist bekanntlich seine Ergebnisse im dritten Quartal 2024. Dass diese nicht gerade berauschend ausgefallen sind, ist daher bereits im Vorfeld Konsens gewesen.

Plug Power: Zahlen bleiben unter den Erwartungen

Dafür hatte nicht zuletzt das Unternehmen Plug Power selbst gesorgt, indem es die eigenen Erwartungen und Prognosen Mitte Oktober heruntergeschraubt hatte. Nun hat es dafür quasi die Bestätigung gegeben:Für das 3. Quartal hatten Analysten laut Berichten einen Umsatz in Höhe von 247 Millionen Doller erwartet. Stattdessen ist nur 188,6 Millionen Dollar die Rede.

Kleines Trostpflaster dabei: Dieser Umsatz läge immerhin um gut 30 Prozent über dem Umsatz im 3. Quartal des Vorjahres. Da gab es nämlich nur 143,9 Millionen Dollar zu verbuchen. Kollegen in äußern sich jedoch skeptisch, ob das nun die Börse gnädig stimme. Zweifel daran seien durchaus angebracht.

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Denn auch die Zahlen zum EBIT, dem Gewinn vor Berücksichtigung von Zinsen und Steuern, sind demnach noch schlechter ausgefallen als ohnehin vermutet. Das Minus liegt nun bei 159,7 Millionen Dollar, gegenüber einem erwarteten Minus von 126 Millionen Dollar. Das Nachsteuerergebnis beträgt Minus 170,7 Dollar und somit Minus 0,30 US-Dollar pro Aktie.

Ergebnisse, die trotz der Vorwarnung seitens Plug Power allgemein als Enttäuschung gelten. Die Auswirkungen dieser Zahlen auf den Kursverlauf zeigen sich aufgrund der Zeitverschiebung erst im Laufe des heutigen Mittwochs. Wobei eine aktuelle Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ die Plug Power-Aktie gegen Mittag zu den Verlierer des Tages zählte.

Lidl ist neuer „Sockelkunde“

Doch damit – also den enttäuschenden Quartalszahlen – kann sich ein ambitioniertes Unternehmen wie Plug Power verständlicherweise nicht lange aufhalten. Daher betont man lieber die positiven Entwicklungen. Erwähnt dann zum Beispiel en passant, dass der Bereich „Materialhandhabung“ weiterhin auf Erfolgskurs sei und neben FreezPak auch Lidl zu den neuen „Sockelkunden“ zähle.

Interessant ist aus unser Sicht, dass dem Inflation Reduction Act (IRA) im Geschäftsbericht ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Bereits auf der ersten Seite des Berichts feiert man dessen Verabschiedung als „Transformationsereignis“ für die grüne Wasserstoffindustrie. Später im Text unterstreicht man wiederholt dessen Bedeutung für die Finanzierung der Wasserstoffwirtschaft.

Plug Power feiert Inflation Reduction Act

„Die Verabschiedung des IRA erhöht die Möglichkeiten für das Recycling von Kapital um laufende Investitionen zu finanzieren“, heißt es da etwa. Daher ist dann auch von einer Beschleunigung der „Kraftstoff-Margenexpansion“ von Plug Power die Rede. In Interviews hatte sich Plug Powers CEO Andy Marsh dazu bereits mehrfach gegenüber Finanzmedien geäußert:

„Die Gesetzgebung für saubere Energie unterstützt und stärkt die Strategie von Plug, ein globales Ökosystem für grünen Wasserstoff aufzubauen,“ sagte Marsh etwa Mitte August in einem Gespräch mit dem „Nebenwerte-Magazin“. Das führe angesichts der „First-Mover-Position“ von Plug Power zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil, erklärte er.

Kursperformance

laufendes Jahr-57,33 %1,92 €
1 Woche-3,52 %1,92 €
1 Monat-7,69 %1,92 €
3 Monate-12,73 %1,92 €
6 Monate-37,56 %1,92 €
1 Jahr-44,67 %1,92 €
3 Jahre-95,46 %1,92 €
5 Jahre-48,11 %1,92 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

Es ergäben sich außerdem Vorteile „für unsere Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff“, so Marsh: Der Clean „Hydrogen Production Tax Credit“ (PTC) von 3 US-Dollar pro Kilo für grünen Wasserstoff sollte zu einer verbesserten Amortisation der Anlagen um 4 bis 5 Jahre führen. Bei der ersten Generation der grünen Wasserstoffanlagen habe sie noch 8 bis 12 Jahre betragen.

Der PTC hätte außerdem einen zusätzlichen Cashflow von 500 Millionen US-Dollar pro Jahr bei 500 Tonnen pro Tag (TPD) zur Folge, rechnete Plug Powers CEO damals vor. Diese Produktion strebe man demnach bis zum Jahr 2025 an.

Wichtiges Signal für grünen Wasserstoff

Schwierig zu sagen und von hier aus zu überprüfen, ob all diese Rechnungen seitens Plug Power Hand und Fuß haben. Festzuhalten ist jedoch: Der IRA hat rund um Wasserstoff-Unternehmen einiges in Bewegung gebracht. Und die sich dadurch ergebenden Steuervorteile fließen wohl mittlerweile in die Kalkulationen so mancher Wasserstoff-Player ein.

Außerdem übt der IRA Druck auf die EU aus bzw. auf deren Gesetzgebung und Maßnahmen. Darauf haben wir im Newsletter Wasserstoff Briefing wiederholt hingewiesen. Ein etwas überraschendes und wichtiges Signal im Hinblick auf Wasserstoff ist nun aus Scharm El-Scheich, Ägypten, gekommen. Dort findet bekanntlich gerade die 27. UN-Klimakonferenz, COP27, statt.

Aufschwung dank Deutschland?

„Aufschwung für Exporteure von grünem Wasserstoff“, titelte am heutigen Mittwoch, „HydrogenInsight“, die Wasserstoff-Spezial-Seite von „Recharge“. Der Titel geht noch weiter, denn für den Aufschwung gibt es demnach folgenden Grund: „Deutschland vervierfacht die Ausgaben für das H2Global-Importsystem auf 4 Milliarden Euro“, so die Fortsetzung der Überschrift.

Deutschlands H2Global-Ausschreibungsprogramm – zur Subventionierung und zum Import von grünem Wasserstoff von außerhalb der EU – erhalte nun 4 Milliarden Euro an staatlichen Mitteln. Ursprünglich, im letzten Dezember, seien nur 900 Millionen Euro vereinbart gewesen. Diese Aufstockung habe der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag bekanntgegeben.

Grünes Licht für grünen Wasserstoff

„Ich bin stolz darauf, dass die deutsche Regierung letzte Woche grünes Licht für das erste Ausschreibungsverfahren gegeben hat, das unmittelbar nach der COP beginnen wird“, zitiert man Scholz. Diese Äußerung sei bei einem „hochrangigen Rundtischgespräch“ über Investitionen in die Zukunft der Energie: Green Hydrogen, gefallen, hieß es weiter.

Zur Erklärung: Das H2Global-Auktionssystem sieht demnach die Einrichtung einer staatlich finanzierten Wasserstoffvermittlungsgesellschaft (Hintco) vor. Diese kauft grünen Wasserstoff von außerhalb der EU über zehnjährige Wasserstoffabnahmeverträge (HPAs) zum Festpreis ein, bevor sie ihn an inländische Verbraucher weiterverkauft.

In neuer Rolle: Der Wasserstoff-Kanzler

Sowohl die HPAs als auch die Lieferverträge werden von den günstigsten Bietern bei Ausschreibungen gewonnen, erklärt der Bericht. Scholz habe außerdem bekräftigt, dass das Auktionssystem direkt nach der COP27 starten solle. Denn im grünen Wasserstoff sieht er demnach den „Schlüssel zur Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften“.

Auch die weiteren Zitate des Bundeskanzlers zum grünen Wasserstoff erwecken ganz den Eindruck, als wolle da jemand Nägel mit Köpfen machen und die grüne Wasserstoffwirtschaft maßgeblich ankurbeln. Wasserstoff-Playern kann das nur recht sein, Anlegern von Wasserstoff-Aktien auch. Man muß halt nur genau hinsehen, wo und in welchem Bereich sich die Unternehmen engagieren.

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