Wasserstoff-Aktien: Nel ASA, Plug Power und Co – Die Schillerndste von allen!

Wasserstoff-Aktien schreiben Erfolgsstorys. Doch dafür braucht es einen langen Atem. Das macht das Investment in Nel ASA, Plug Power und Co herausfordernd.

Auf einen Blick:
  • Plug Power und Nikola kündigen Zusammenarbeit an und wollen den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben
  • Ankündigung der EZB-Präsidentin zu weiteren Leitzinserhöhungen irritiert die Finanzmärkte
  • UBS-Analyst feiert Plug Power und setzt auf das Wachstumspotenzial des Wasserstoff-Players

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien sind auch im Jahr 2024 ein Top-Thema für die Börsen und Märkte. Allerdings müssen Nel ASA, Plug Power und Co trotz des Hypes um Wasserstoff in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld bestehen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf hat es am gestrigen Donnerstag gegeben. Daher geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing hauptsächlich um Plug Power.

Verkehrte Welt: Da hat es am gestrigen Donnerstag nach langer Zeit mal wieder eine echte Unternehmensnews des Wasserstoff-Flaggschiffs Plug Power gegeben und was tut die Börse? Sie ignoriert es. Schlimmer noch. Die Anleger zeigten sich unbeeindruckt, wie die Kollegen schreiben. Denn die Plug Power-Aktie hat im Vergleich zum Vortag gestern und heute – bisher – verloren.

Plug Power: Wo bleibt das Vertrauen der Anleger?

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der an der News beteiligten Aktie des US-Truck-Entwicklers Nikola. Diese habe zwar am Donnerstag leicht zugelegt, sei jedoch insgesamt dermaßen schwach, dass die Abwärtsbewegung grundsätzlich erhalten bleibt. Was ist da eigentlich passiert? Warum haben die Anleger offensichtlich so wenig Vertrauen in beide Werte?

Zunächst die Fakten: Plug Power und die Nikola Corporation haben am gestrigen Donnerstag eine strategische Zusammenarbeit bekanntgegeben. Übergeordnetes Ziel ist dabei laut eigener Aussagen einmal mehr, den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. Konkrete Vereinbarungen hinsichtlich der Lieferungen von grünem Wasserstoff sind dabei folgende:

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Plug Power soll demnach Nikola ab dem Jahr 2024 mit grünem Wasserstoff beliefern. Dabei ist von einer Abnahmeverpflichtung von bis zu 125 TPD die Rede. Gültig wird dies, wenn das grüne Wasserstoffnetz von Plug in Betrieb gegangen ist. Im Gegenzug erwirbt Nikola von Plug Power ein Verflüssigungssystem mit einer Kapazität von 30 TPD für seinen Arizona Hydrogen Hub.

Plug Power beabsichtig, in den nächsten drei Jahren bis zu 75 Nikola Tre Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge FCEVs für die Lieferung von grünem Wasserstoff zu kaufen. Das klingt eigentlich nach einer Win-Win-Situation. Daher unterstreichen beide Unternehmen auch die sich durch dieses Arrangement ergebenden Synergien.

Plug Power: Deal mit Nikola

„Die heutige Ankündigung demonstriert die Führungsrolle von Plug in der grünen Wasserstoffwirtschaft und seine Fähigkeit, die Einführung von Wasserstoff so einfach wie möglich zu gestalten. “ Dieses Zitat von Sanjay Shrestha, CSO und General Manager von Energy Solutions bei Plug Power, belegt das. Und bekräftigt erneut Plug Powers Führungsanspruch.

Auch Finanzexperten konstatieren, dass dieser Deal beiden Seiten Vorteile bringe. Was freilich an der Börse keinem der Player viel nützte. Zumindest nicht am gestrigen Donnerstag. Das lässt sich auf mehrere Gründe zurückführen: So sei das Image von Nikola nach dem Betrug von Trevor Milton schwer beschädigt, schreibt etwa das Börsenmagazin. Die Aktie sei aktuell kein Kauf.

Kursperformance

laufendes Jahr-43,11 %2,56 €
1 Woche4,49 %2,56 €
1 Monat16,36 %2,56 €
3 Monate28,00 %2,56 €
6 Monate4,49 %2,56 €
1 Jahr-46,44 %2,56 €
3 Jahre-91,29 %2,56 €
5 Jahre-13,51 %2,56 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

Anders verhält es sich mit Plug Power. Dass die Aktie am gestrigen Donnerstag nicht reüssierte, könnte auch mit dem schwachen Gesamtmarkt zusammenhängen. Denn am gestrigen Donnerstag sorgten etwa die Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde für hochgradig irritierte Reaktionen an den Finanzmärkten, wie die „Welt“ schreibt.

Lagarde hatte die Erhöhung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte gerechtfertigt und mit ungewohnter Strenge weitere Erhöhungen der Leitzinsen für 2024 in Aussicht gestellt. Prompt habe der Dax in der Spitze mehr als drei Prozent verloren. Vorübergehend ist er demnach unter 14.000 Punkte gesunken.

Plug Power polarisiert

Die Erschütterung, heißt es im Bericht der „Welt“, hätten sogar bis zur Wall Street gereicht. Dort habesich „die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks“ denn auch wieder verflüchtigt. Pech für Plug Power, könnte man da sagen. Ihre – wie wir durchaus finden – wichtige Unternehmensnews ist möglicherweise schlicht untergegangen.

An Plug Power – so hat man gelegentlich den Eindruck – scheiden sich ohnehin die Geister. Die Vorbehalte gegenüber Wasserstoff auf der einen Seite und die damit verbundenen Hoffnungen auf der anderen Seite lassen sich hier am Image von Plug Power in a nutshell darstellen:

Positiver Analystenkommentar sorgt für Höhenflug

Plug Power sei chronisch überbewertet, sagen die einen und verweisen auf die Unternehmenszahlen. Plug Power werde notorisch unterschätzt, meinen die anderen. Zur zweiten Fraktion dürfte Analyst Manav Gupta, Experte der Schweizer Großbank UBS, gehören. Dieser hatte der Plug Power-Aktie mit einem sehr positiven am vergangenen Mittwoch geradezu beflügelt.

Laut übereinstimmender Medienberichte stufte der UBS-Analyst demnach in seiner Studie die Aktie mit „Buy“ ein und nannte ein Kursziel von 26 US-Dollar. Das Kursziel von Gupta entspreche demnach einem potenziellen Aufwärtspotenzial von 84 Prozent für die Plug Power-Aktie.

Darüber hinaus prognostiziere der Analyst bis ins Jahr 2026 einen jährlichen Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar, heißt es in diversen Bericht. Denn das Unternehmen strebe danach, die Marktführerschaft in seinem Sektor zu übernehmen. Das heißt, Plugs Wasserstoffpläne überzeugen Gupta. Er glaubt, dass die Anleger das Wachstumspotenzial von Plug Power unterschätzen.

2024: Schicksalsjahr für die Wasserstoff-Aktien

Man kann daher die Situation von Plug Power bis zu einem gewissen Grad als exemplarisch für die Wasserstoff-Aktien betrachten. Zumindest bezogen auf die großen Pure Player. Diese könnten den Hype um Wasserstoff im Jahr 2024 am besten mit schwarzen Zahlen in 2024 rechtfertigen, Stichwort Gewinnzone. So könnte 2024 ein Schicksalsjahr für die Wasserstoff-Branche werden.

Wobei die wohl spannendste Entwicklung das Handelsgut Wasserstoff betrifft. Auch die Innovationen im Bereich der Elektrolyseure könnten für Dynamik sogen. Oder die Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff in der Schwerindustrie. Oder Wasserstoff als Kraftstoff.

Wasserstoff-Aktien: Das spannendste Investment überhaupt

Vielleicht aber auch der Aufstieg der vielen kleineren Wasserstoff-Player, die erfolgreich eine Nische besetzen. Die Dynamik in der Wasserstoff-Branche dürfte daher auch 2024 unvermindert anhalten. Deshalb bleiben Wasserstoff-Aktien ein spannendes Investment – mit Chancen und Risiken.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit dem heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing verabschieden wir uns in den Weihnachtsurlaub. Wir lesen uns wieder am Donnerstag, 5. Januar 2024. Bis dahin wünschen wir Ihnen frohe Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr. Bleiben Sie gesund und bleiben Sie uns gewogen.

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