Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien haben jüngst mächtig Auftrieb bekommen, denn die deutsche Bundesregierung hat ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie in der vergangenen Woche ein Update verpasst. Daher sollten sich Investitionen in Nel ASA, Plug Power und Co bald lohnen. Doch es gibt auch Dämpfer und Bedenken. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Eine alte Erziehungsweisheit besagt: Man lern entweder aus Wiederholung oder aus Schmerz. US-Wasserstoff-Spezialist Plug Power setzt eindeutig auf Wiederholung: Bereits am vierten Tag in Folge weist Plug Power auf seinen Social-Media-Kanälen auf seine – und nicht nur seine – Warnung hinsichtlich einer Verwässerung der Produktionssteuergutschriften für grünen Wasserstoff hin.
US-Inflation Reduction Act: Die Doppelstrategie
Diese sind bekanntlich ein Bestandteil des Inflation Reduction Acts (IRA). Dabei handelt es sich um das US-Klimaschutz- und Inflationsbekämpfungsgesetz, das die Biden-Regierung im Sommer 2022 aus der Taufe gehoben hat. Die demokratisch geführte Regierung unter Präsident Joe Biden ist nämlich auf die Idee gekommen, galoppierende Inflation und steigende Emissionen zu bekämpfen.
Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Befürworter und Fans des IRA sprechen daher auch gerne von einem Meilenstein in der US-Klimapolitik, vom Wendepunkt und von einem historischen Gesetz. Aufgrund der dort enthaltenen Steuergutschriften für die Produktion von grünem Wasserstoff gilt Plug Power als ein großer – wenn nicht der größte – Profiteur des IRA.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Das lässt sich an der Kursentwicklung der Plug Power-Aktie von vor gut einem Jahr recht deutlich ablesen. Auch aktuell kann sich die Performance am heutigen Montagvormittag durchaus sehen lassen. So ist die Plug Power-Aktie am späten Morgen noch mit einem Plug in den Handelstag gestartet. Dabei gibt es derzeit keinerlei Meldungen zu Aufträgen und wichtigen Kooperationen.
Aufgehellte Stimmung rund um Nel ASA, Plug Power und Co
Stattdessen – wie bereits skizziert – warnt Plug Power erneut davor, die „segensreiche“ Wirkung der Produktionssteuergutschriften nicht zu gefährden, indem man sie mit Zusätzlichkeit und weiteren Regulierungen „belastet“. Wobei diesmal – bei der jüngsten Warnung – die Betonung auf den potenziellen Arbeitsplätzen liegt, die bei vollem Umfang der Steuergutschriften garantiert seien.
Insgesamt hat sich die Stimmung rund um Nel ASA, Plug Power und Co in den letzten Tagen wieder etwas aufgehellt. Auch wenn Nel ASA die Börsen-Götter am heutigen Montag nicht auf seiner Seite hat. Das hat zumindest bis zum Mittag gegolten. Dennoch zählen Beobachter des Wassersektors neben Plug Power auch Nel ASA regelmäßig zu den Favoriten unter den H2-Aktien.
Deutschlands neue H2-Strategie: „Turbo gezündet!“
Denn immer häufiger ist in den Finanzmedien vom nächsten Wasserstoff-Hype und herannahenden Boom die Rede. Denn nach der mittlerweile etablierten Nutzung von Wind und Sonne stehe der entscheidende Schritt nun bei Wasserstoff nun bevor. Nahrung hat dieser Sichtweise die Neujustierung der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung gegeben.
Davon geht man etwa beim „Nebenwerte-Magazin“ aus: Demnach zählt man ThyssenKrupps Wasserstofftochter Nucera, Siemens Energy, ITM Power, Enapter und auch Volkswagen zu den großen Nutznießern der neuen Nationalen Wasserstoffstrategie. Denn diese habe einen Turbo für Wasserstoff gezündet.
Wasserstoff-Boom: Liste der Profiteure wächst
Dazu gehört demzufolge die angestrebt Verdoppelung der Elektrolyseurkapazität in Deutschalnd in 2030. Nehmen man dann die News hinzu die in den Wochen zuvor für Wasserstoff-Aktien relevant gewesen sind, dann kämen als wahrscheinliche Profiteure noch Uniper, RWE, 2G Energy, Ballard Power und Everfuel hinzu.
Wasserstoff präsentiere sich derzeit einmal mehr als Hoffnungsträger. Und das gelte für Newcomer, Pure Player und Traditionskonzerne gleichermaßen, wie es heißt. Wobei vor allem die Letztgenannten – von uns auch gerne als Blended Player bezeichnet – hier eine Chance sähen, sich in einer dekarbonisierten Welt neu zu erfinden, wenn sie wirtschaftlich relevant bleiben wollten.
ITM Power-Aktie: Ermutigende Signale
Bevor wir im Hinblick auf die Aufbruchstimmung zur deutschen Wasserstoffstrategie etwas Wasser in den Wein gießen noch ein Wort zu ITM Power. Denn die Aktie des britischen Wasserstoff-Spezialisten präsentierte sich am heutigen Montagvormittag in ermutigender Verfassung. Darauf hat ein Kollege in der Chartanalyse so ITM Power hingewiesen.
So könnte sich ein Ende der bisherigen Abwärtsbewegung andeuten. Zumal die Anleger die jüngsten Meldungen von ITM Power – etwa die Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft – offensichtlich positiv bewerteten. Kommt dann noch die insgesamt optimistische Stimmung rund um H2-Aktien hinzu, scheint ein weiteres Hoch des Titels im August durchaus möglich.
Wie realistisch sind die deutschen Wasserstoff-Ziele?
Zurück zur Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Zusammenhang ist bereits von einem Turbo für Wasserstoff die Rede gewesen. Doch ist das auch gerechtfertigt? Das auf Wasserstoff-Themen spezialisierte Portal „HydrogenInsight“ hat dazu Experten renommierter Analysehäuser befragt.
Dabei handelt es sich um das Marktforschungsunternehmen Bloomberg New Energy Finance (BNEF) und Aurora Energy Research. Tenor der befragten Analysten: Die neuen deutschen Ziele für grünen Wasserstoff bis 2030 sind unrealistisch. Wobei sich bei genauerem Hinsehen auch Differenzierungen dieser Aussage feststellen lassen.
Wasserstoff-Projekte: Finanzierung klären
Man glaubt jedoch, dass diese aktualisierte Wasserstoffstrategie zu ehrgeizige Erwartungen in Bezug auf die wachsende Nachfrage und die Importe gesetzt habe. Dabei kristallisiert sich heraus, dass Vieles in der gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft gleichzeitig geschehen muss und dass Deutschland als Importeur von grünem Wasserstoff mit anderen Ländern konkurrieren muss.
Denn Wasserstoff, um ihre energieintensive Industrie zu dekarbonisieren, wollen gerade alle. Für Wasserstoff-Unternehmen und Anleger von Wasserstoff-Aktien ist das eine gute Nachricht. Doch auch für sie dürfte vor allem die Frage nach der Finanzierung dringlich sein. Denn es reicht nicht mehr, H2-Projekte anzukündigen. Man muss sie auch in Betrieb nehmen und Leistung beziffern.
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