Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien müssen sich gerade in einem „ruppigen Marktumfeld“ behaupten, wie Beobachter der Wasserstoff-Branche schreiben. Von den drei populären Wasserstoff-Aktien Nel ASA, Plug Power und Nikola, die im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing im Fokus stehen, kann sich denn auch nur ein Titel einigermaßen behaupten.
Mehr als 70 Länder weltweit haben sich ehrgeizige Netto-Null-Emissionsziele gesetzt. Das geht demnach aus Angaben der UNO hervor, berichtete jetzt das Portal „Hydrogen Economist“. Viele Länder hätten demzufolge neue Vorschriften und Initiativen erlassen, um diese Ziele zu erreichen. Dazu gehört auch das, was wir oftmals kurz als globalen Hype um Wasserstoff bezeichnen.
Wasserstoff hat Potenzial
Denn unter diesen Wegen zu Netto-Null-Emissionszielen spielt einerseits die breitere Einführung von Elektrofahrzeugen eine große Rolle. Andererseits setzt man auf die Nutzung neuer kohlenstoffarmer/kohlenstofffreier Kraftstoffe (z. B. blauer/grüner Wasserstoff). Denn diese haben das Potenzial, um die Dekarbonisierung von Strom, Verkehr und Schwerindustrie voranzutreiben.
Die (politischen) Voraussetzungen für die Anwendung von Wasserstoff-Technologien sind also eigentlich blendend. Doch von dieser seit Monaten bestehenden Aufbruchstimmung profitiert „Anleger-Liebling“ Nel ASA derzeit überhaupt nicht. Im Gegenteil: Seit vergangenen Freitag nimmt die Abwärtsbewegung bei Nel ASA wieder Fahrt auf.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Daran ändert auch der seit dem heutigen Mittag zu beobachtende zart nach Norden aufstrebende Kursverlauf der Nel ASA-Aktie nichts. Das dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass beim norwegischen Wasserstoff-Spezialisten seit Wochen Nachrichtenflaute herrscht. Zumindest was die relevanten News angeht und sogenannte Big Orders, die Investoren euphorisieren könnten.
Plug Power: Geschäfte in Europa nehmen Fahrt auf
In einem – am heutigen Montag inzwischen drei Tage alten – Tweet verweist Nel ASA immerhin auf einen Besuch „unseres Leiters für EU-Angelegenheiten“ in Griechenland. Dort habe man demnach über die EU-Regulierungs- und Finanzierungsrahmen hinsichtlich erneuerbarem Wasserstoff gesprochen. Das es ist schön, das ist wichtig, doch es dauert – gefühlt – zu lange.
Die Finanzmärkte funktionieren schlicht in einem anderen Tempo. Denn es ist ja derzeit auch nicht zum ersten Mal so, dass viele Beobachter die US-Wasserstoffpläne – Stichwort National Clean Hydrogen Strategy and Roadmap – als dynamischer wahrnehmen als die Pläne der EU. Hinzu kommt in Nel ASAs Fall, dass Hauptkonkurrent Plug Power erfolgreich in Europa agiert.
Jahreshauptversammlung bei Plug Power
Doch auch die Plug Power-Aktie gibt seit gut einer Woche kein erfreuliches Bild ab. Was der heutige Absturz der Aktie kurz vor 10 Uhr noch mal bestätigt. Für Plug Power schlägt zudem mal wieder die Stunde der Wahrheit. Denn für den morgigen Dienstag, 27. Juni, steht im 16 Uhr die mit Spannung erwartete Jahreshauptversammlung bei Plug Power im Finanzkalender.
Wobei man die Zeitverschiebung im Blick haben muss. D. h., frühesten in der Nacht zum Mittwoch ist mit ersten Reaktionen der Analysten darauf zu rechnen. Denn dass diese die Aussagen des Unternehmens zur weiteren Geschäftsentwicklung, zu Prognosen und möglicherweise gar zu neuen Aufträgen aufmerksam beobachten und kommentieren werden, dürfte klar sein.
Nikola-Aktie: Spektakuläre Rally
Für Aufregung und Schlagzeilen sorgt in diesen Tagen auch die Nikola-Aktie. Wobei der Kursverlauf dieser Aktie Mitte Juni 2024 geradezu spektakulär gewesen ist. Zur Erinnerung: Die Nikola Corporation ist als Technologie-Innovator und Integrator tätig und entwickelt Energie- und Transportlösungen. Das Unternehmen ist in den Geschäftsbereichen Truck und Energy tätig.
Der Geschäftsbereich Truck entwickelt und vermarktet batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV) für den Lkw-Sektor. Die Geschäftseinheit Energy entwickelt und baut ein Netz von Wasserstofftankstellen und bietet BEV-Ladelösungen für seine FCEV- und BEV-Kunden sowie für andere Drittkunden an.
Fokussierung auf den nordamerikanischen Markt
Nikola hat turbulente Zeiten hinter sich, schreibt etwa das „Nebenwerte-Magazin“. Seine Europa-Pläne hat das Unternehmen bereits Anfang Mai ad acta gelegt. Stattdessen konzentriert man sich auf den nordamerikanischen Markt. Das ergibt ja auch durchaus Sinn. So locken in den USA die Förderprogramme inklusive Steuergutschriften auf grünen Wasserstoff.
Auch im Nachbarland Kanada, das gleichfalls ambitionierte Wasserstoff-Pläne hegt, hat Nikola bereits mehr als einen Fuß in der Tür und könnte diese Geschäftsbeziehungen zum kanadischen NFZ-Fachverband Alberta Motor Transport Association (AMATA) natürlich sukzessive ausbauen. Vor allem muss Nikola weitere Kapitalerhöhungen durchführen.
Wasserstoff-Aktien: Schwieriges Marktumfeld
Die dafür nötige Abstimmung läuft laut „Nebenwerte-Magazin“ bis zum 5. Juli. Mitten hinein in dieses Szenario ist nun seit etwa Mitte Juni eine überraschende Kursrallye gestartet. Wobei Beobachter davon ausgehen, dass hier Short Seller ihre Finger im Spiel haben. Der zunehmende Rückenwind für die Nikola-Aktie habe daher mutmaßlich keinerlei operative Gründe.
Trotz der weltweiten Bereitschaft in Wasserstoff zu investieren, ist die Situation für die Pure Player unter den H2-Aktien aktuell also nicht leicht. Und da haben wir noch nicht über Zinsen und Wirtschaftsabschwung gesprochen. Beides macht laut „Börse Frankfurt“ vor allem dem DAX gerade zu schaffen. Es bleibt daher abzuwarten, wann sich das Marktumfeld wieder entspannt.
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