Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien liegen im Trend. Für manche Finanzexperten scheinen Nel ASA, Plug Power und Co daher inzwischen unverzichtbar zu sein. Denn bei einem Aktiendepot, das auf Nachhaltigkeit setzt, gehören sie mittlerweile dazu. Der globale Wettlauf um Wasserstoff treibt denn auch Märkte und Politik. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Nicht einmal mehr ausgewiesene Skeptiker kommen derzeit um das Thema Wasserstoff herum. Denn weltweit boomt das Geschäft mit dem Multitalent und Hoffnungsträger der Energiewende Wasserstoff. Oder wie es beim Finanzportal „Börse Express“ unlängst zum Thema WasserstoffAktie hieß:
BP: Neues US-Wasserstoff-Projekt
„Aktuell ist der grüne Wasserstoff-Markt immer noch sehr klein. Doch in den kommenden Jahrzehnten entsteht wahrscheinlich ein sehr bedeutender neuer Wirtschaftszweig.“ Dazu passen gleich mehrere aktuelle Meldungen. Zum Beispiel die vom britischen Öl-Multi BP. Denn dieser will laut Medienberichte in seiner US-Raffinerie künftig auch Wasserstoff herstellen.
Das neue US-Wasserstoff-Projekt soll demnach zunächst sogenannten „blauen Wasserstoff“ produzieren, später dann grünen Wasserstoff. Dazu zitiert man den Finanzvorstand des Unternehmens Murray Auchincloss: „Wasserstoff wird ein großer Schwerpunkt sein, und er entwickelt sich viel schneller, als wir je gedacht hätten.“
Wasserstoff ist eben nicht mehr nur die Sache der Pure Player wie die der Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA und Plug Power. Stattdessen rückt Hoffnungsträger Wasserstoff auch immer mehr ins Zentrum der energieintensiven Industrie. Gerade emissionsintensive Industriezweige sind darauf angewiesen, in Zukunft klimaschonend zu wirtschaften und Wasserstoff-Technologie zu nutzen.
Und es ist vermutlich kein Zufall, dass BP nun auch in den USA in Wasserstoff investiert. Denn der Inflation Reduction Act (IRA), „das XXL-Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden“ („Wallstreet Online“), fördert Wasserstoff mit Steuer-Milliarden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, das allein die Aussicht darauf, Nel ASA, Plug Power und Co Auftrieb gibt.
Wasserstoff-Aktien: Höchststände im März und im Sommer
Am bisherigen Jahresverlauf der Kursperformance der Nel ASA-Aktie lässt sich das eindeutig ablesen: Ein erstes kräftiges Hoch der Aktie ist Anfang März 2024 zu verzeichnen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, angefangen am 24. Februar, sorgte unbeabsichtigt für eine Renaissance der erneuerbaren Energien. Das bereitete auch Wasserstoff den Weg.
Folglich konnten Wasserstoff-Aktien wie eben Nel ASA, Plug Power und Co im März 2024 erstmals seit langem wieder Höchststände feiern. Denn neben Klimaschutz geht es seit dem Frühjahr 2024 auch um die Themen Energiesicherheit und Unabhängigkeit von fossilen (russischen) Brennstoffen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Und wahrscheinlich muss man auch den mittlerweile vielzitierten Inflation Reduction Act (IRA) unter diesen Aspekten betrachten. Mit anderen Worten: Auch wegen der teils patriotisch angehauchten Kommentare zum IRA geht es der US-Regierung mutmaßlich nicht nur darum, in Klimaschutz zu investieren und die Inflation zu dämpfen, sondern auch um Führungsanspruch.
Nur diesmal halt in Sachen Energiepolitik und Klimaschutz. Und kaum war der IRA im Juli /August 2024 politisch unter Dach und Fach feierten die Wasserstoff-Aktien erneut Höchststände. Wenn auch nicht ganz so hoch und spektakulär wie im März 2024. Doch der Kursverlauf der Nel ASA-Aktie kann dafür erneut als gutes und bestätigendes Beispiel dienen.
Quasi-Garantien für Wasserstoff-Player und Investoren
Dass der IRA unter den Wasserstoff-Playern durchweg für Euphorie gesorgt hat, ist denn auch verständlich. Denn – wie wir bereits mehrfach erwähnt haben – wer in den USA Wasserstoff-Projekte anschiebt und durchführt und das mit dort produziertem grünen Wasserstoff, kann sich fast sicher sein, Förderung und Subventionen zu bekommen.
Quasi „on top“ sinken dadurch auch noch die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff. Denn durch die vielbeachteten Steuergutschriften (3 US-Dollar pro Kilo) könnte erneuerbarer Wasserstoff in den USA zur billigsten Form von Wasserstoff in der Welt. So hat es beispielsweise Anfang Dezember Thijs Van de Graaf formuliert.
Wasserstoffzeitalter hat begonnen
Van de Graaf ist außerordentlicher Professor für Internationale Politik an der Universität Gent, Belgien. Er war der Hauptautor des IRENA-Berichts „Geopolitics of the Energy Transformation: The Hydrogen Factor“. Für „Finance & Development“, die vom Internationalen Währungsfonds herausgegebene Zeitschrift, hat er nun den Artikel „Hydrogen’s Decade“ verfasst.
Dabei begründet Van de Graaf, warum aus geopolitischer Sicht das Wasserstoffzeitalter angebrochen ist. Außerdem legt er dar, welche Besonderheiten das vermeintliche neue Öl mit sich bringt. Denn demzufolge handelt es sich bei Wasserstoff eben nicht um einen Rohstoff wie Öl und Gas, sondern um ein Industrieprodukt.
Neue geopolitische Realitäten
„Er (Wasserstoff) kann überall dort hergestellt werden, wo es Strom und Wasser gibt. Selbst wenn er aus natürlichem Gas hergestellt wird, handelt es sich um ein Umwandlungsgeschäft und nicht um ein Fördergeschäft“, schreibt Van de Graaf. Das habe völlig neue geopolitische Realitäten und wechselseitige Abhängigkeiten zur Folge. Daher bedarf es der internationalen Steuerung.
Und ganz oben auf der Prioritätenliste stünden dabei aus seiner Sicht das Senken der Kosten, das Hochfahren der Produktion und das Verringern des Risikos von Investitionen. Demnach dürfte der gegenwärtige Streit um den IRA zwischen den USA und der EU erst einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, was da noch auf die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft zukommt.
Wasserstoff-Aktien: Aussichten auf üppige Gewinne
Die gute Nachricht aus Sicht der Wasserstoff-Player und damit der Wasserstoff-Aktien: Sie können fast sicher sein, dass Politik und Wirtschaft diesmal nicht so schnell das Interesse an ihnen verlieren wie bei früheren Hypes um Wasserstoff. Denn dafür ist die technologische Entwicklung schon zu weit fortgeschritten und die Aussichten auf üppige Gewinne und Margen tun ein Übriges.
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