Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien durchlaufen immer mal schwierige Phasen. Doch im Moment präsentieren sich Nel ASA, Plug Power und Co relativ gestärkt und stabil. Daran dürften die vielen globalen Wasserstoff-Projekte ihren Anteil haben. Denn die Politik fördert Wasserstoff. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing,
Was war das ein Frohlocken im Sommer 2024 bei den Wasserstoff-Playern: Gefühlt war die Tinte unter dem Inflation Reduction Act (IRA) noch nicht trocken und schon überbot man sich in Lob für die Biden-Regierung. Denn mit ihrem Klima- und Steuer-Paket schien es ihr zu gelingen, Ökologie und Ökonomie endlich zu versöhnen. Und nebenbei den grünen Wasserstoff massiv zu fördern.
Wasserstoff-Aktien: Optimismus dank Steuer-Politik
Denn besonders die steuerlichen Erleichterungen schienen geneigten US-amerikanischen Finanzmedien und Analysten der geeignete Hebel, um die Inflation zu dämpfen und Investitionen die erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Dabei ging und geht es explizit auch um die Förderung von grünem Wasserstoff. Und in der Folge um eine massive Senkung der Kosten.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass vor allem die Wasserstoff-Unternehmen von Nel ASA bis Ballard Power und von Plug Power bis ITM Power den Inflation Reduction Act gefeiert haben. Von einem historischen Wendepunkt in der Klima-Politik der USA ist da die Rede gewesen. Die USA gelten demzufolge plötzlich als Mekka für Wasserstoff-Spezialisten.
Erst im gestrigen Newsletter Wasserstoff Briefing haben wir erklärt, warum der US-Markt aktuell so wichtig für die Wasserstoff-Player ist. Denn hier habe man es nun mit einer großartigen „Förderlandschaft“ zu tun, die in Sachen Wasserstoff geradezu einmalig sei. An den Beispielen Nel ASA und SFC Energy ließ sich zeigen, wie geschickt sich beide auf dem US-Markt positionieren.
Bleiben wir daher noch einen Moment bei Nel ASA. Trotz relativer Nachrichten-Flaute kann sich der norwegische Wasserstoff-Spezialist derzeit ganz gut an der Börse behaupten. Das sei insofern wichtig, erklären die Kollegen, weil die beiden Wasserstoff-Flaggschiffe Nel ASA und auch Plug Power mittlerweile als gute Indikatoren für die Stimmung am Markt gelten würden.
Langfristiger Aufwärtstrend für Nel ASA und Plug Power
Diese sei am gestrigen Montagabend in den USA eher schlecht gewesen. Davon hätten sich Nel ASA und Co jedoch unbeeindruckt gezeigt. Insgesamt und allgemein lasse sich für Nel ASA und auch weitere Player wie Plug Power oder Ballard Power demnach ein deutlicher Aufwärtstrend erkennen.
Jenseits der Börsenstimmung und aktueller Kursverläufe bleiben die USA aber dennoch ein Faktor für die Wasserstoff-Branche. Denn um das langfristige Vertrauen der Investoren zu erlangen, muss man auf dem US-Markt Präsenz zeigen. Denn hier nimmt die Wasserstoffwirtschaft dank des Inflation Reduction Act (IRA) gerade richtig Fahrt auf.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Anders ausgedrückt: Die Aussicht auf die Steuergutschriften für grünen Wasserstoff euphorisieren die Branche geradezu – und locken Investoren. Davon gehen mittlerweile alle Beobachter aus. Die USA, so die allgemeine Lesart, würden dadurch global betrachtet zum attraktivsten Markt für Produzenten von grünem Wasserstoff und für die Hersteller von Elektrolyseuren.
So weit, so schön. Doch jetzt steht ein Szenarium im Raum, das nun wirklich keiner gebrauchen kann. Das dazu passende Stichwort lautet: Handelsstreit – und zwar zwischen den USA auf der einen Seite und der EU und Norwegen auf der anderen Seite. Darauf hat das Wasserstoff-Portal und Ableger von „Recharge“ „HydrogenInsight“ am heutigen Dienstag hingewiesen.
US-Steuergutschriften: Verstoß gegen Handelsregeln?
Auslöser der Verstimmung zwischen den beiden Seiten ist nun ausgerechnet jener vielgelobte Inflation Reduction Act (IRA). Denn der Vorwurf gegenüber den USA lautet nun, dass es sich dabei um „marktverzerrende“ Subventionen handelt. Darin seien sich die Norweger mittlerweile mit der EU einig, schreibt das Portal. Denn diese verstießen gegen internationale Handelsregeln, heißt es.
Auch die Australier hätten entsprechende Mahnungen in Richtung USA ausgesprochen. Der Grund dafür: Die geplanten Steuergutschriften von bis zu 3 Dollar für jedes produzierte Kilogramm sauberen Wasserstoff sowie weitere 8 Milliarden Dollar an Bundesmitteln für saubere Wasserstoff-Hubs brächten die USA in eine Pole-Position.
Showdown im Streit um grünen Wasserstoff
Sie wären dann der attraktivste Markt für grünen Wasserstoff. Der Haken dabei: Die Steuergutschriften sollen demnach nur dem in den USA hergestellten Wasserstoff zugute kommen. Daher besteht laut der Beschwerdeführer eine Benachteiligung gegenüber dem importierten Wasserstoff.
Wie „HydrogenInsight“ berichtet, schwelt der Streit über den IRA zwischen der EU und der USA schon länger. Man habe sogar eine gemeinsame Task Force eingerichtet, um die europäischen Bedenken auszuräumen und zu entkräften. Laut Bericht haben Industrieakteure und Staaten bis zum 3. Dezember Zeit, der US-Regierung ihre Kommentare zu den H2-Steuergutschriften mitzuteilen.
Wasserstoff-Aktien: Es bleibt spannend
Es ist also wieder einmal eine spannende Woche für die Wasserstoff-Aktien. Das heißt, vor allem in der kommenden Woche könnten sich Auswirkungen auf die Börse zeigen. Und während Zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In diesem Falle wäre das China. Dort boomt der Markt für grüne Wasserstofftechnik derzeit mit Verdopplungsraten. Darüber berichtet heute „Bloomberg“.
Sicherlich, derzeit blockiert sich China mit seiner Null-Covid-Politik ein wenig selbst. Doch wenn die chinesische Wirtschaft erstmal wieder so richtig anspringt, dürfte die chinesische Wasserstoffwirtschaft ein Wahnsinnstempo aufnehmen. Auch dafür gibt es laut diverser Analysen starke Anzeichen. Abwarten, welche Wasserstoff-Player sich dann in die erste Reihe schieben.
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