Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien haben einen Lauf. Daran kann auch die ein oder andere Turbulenz bei Nel ASA, Plug Power und Co nichts ändern. Denn die Stimmung ist gut für Wasserstoff und damit auf für Wasserstoff-Aktien. Beeinflussen kann dies auch die Politik. Dafür gibt es viele Pläne. So will man gezielt in Forschung investieren. Mehr dazu im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Sturm im Wasserglas? Oder womöglich allenfalls ein Stürmchen? – Nein, wir wollen die Probleme bei ITM Power – Stichwort: Gewinnwarnung – bestimmt nicht ins Lächerliche ziehen. Zumal wir Elektrolyseur-Hersteller grundsätzlich eher für unterschätzt als für überwertet halten. Auch wenn der Erfolg eines Unternehmens letztlich von mehr Faktoren als dem Produktportfolio abhängt.
Nel ASA: Aktie startet erfolgreich in den Handel
Doch die Auswirkungen der Turbulenzen bei ITM Power auf den gesamten Wasserstoff-Sektor haben sich denn doch in Grenzen gehalten. Beispiel Nel ASA: Bereits zu Beginn des heutigen Mittwochmorgens sei Nel ASA gut in den Handel gestartet, schreiben die Kollegen. Trotz – zumindest bis Mittag – ausbleibender Unternehmensnews genießt Nel ASA wohl Vertrauen.
Dennoch dürfte auch Nel ASA irgendwann Farbe bekennen müssen und die Bewertungen des Unternehmens an den Märkten und die Hoffnungen der Anleger in schwarze Zahlen ummünzen müssen. Apropos Zahlen: Laut Ankündigung auf der Unternehmenswebsite veröffentlicht Plug Power demnach am Mittwoch, 25. Januar, seinen jährlichen Geschäftsbericht.
Damit steigt die Spannungskurve. Denn auch rund um den aktuellen Geschäftsbericht dürften interessante Statements des Managements von Plug Power zu erwarten sein. Und obwohl etwa Bilanzen wahrlich – bisher – nicht die Stärke des Unternehmens gewesen sind, zeigt sich auch Plug Power in dieser Woche unbeeindruckt von Ereignissen bei der ITM Power-Aktie.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Im Gegenteil: Laut Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ hat die Plug Power-Aktie am heutigen Mittwochvormittag an Fahrt gewonnen. Demzufolge hat sie zumindest am Morgen zu den erfolgreicheren Wertpapieren des Tages gehört. Darüber hinaus ist bei den Kollegen von einem Wochenplus der Aktie in der Größenordnung von rund 17 Prozent die Rede.
Die jüngste Unternehmensnews liegt zwar auch schon wieder eine gute Woche zurück. Doch sie wirkt wohl tatsächlich noch nach: Denn Plug Powers gemeldete Lieferung von zwei Wasserstoffverflüssigungssysteme an die kanadische TC Energy Corporation sollte man auch als Kompetenznachweis sehen.
Plug Power muss sich beweisen
Plug Power wird beweisen müssen, dass dergleichen Aufträge mühelos für das Unternehmen zu stemmen sind. Denn dahinter stehen wie bei vielen Wasserstoff-Projekten auch immer große Ambitionen: Dazu zählt in diesem Fall etwa der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft samt dazugehöriger Infrastruktur für ganz Nordamerika.
Plug Power betont dabei stets, dass man die gesamte Wertschöpfungskette der grünen Wasserstoffwirtschaft bedienen könne. Außerdem weist Plug Power in den vergangenen Wochen wiederholtauf die Zahl der durch das Unternehmen geschaffenen Arbeitsplätze hin. Das kommt nicht von ungefähr, denn Plug gilt als einer der größten Nutznießer der neuen US-Klimapolitik.
Wasserstoff: USA setzt EU unter Druck
Womit wir erneut beim Inflation Reduction Act (IRA) wären, den die US-Regierung im Sommer des vergangenen Jahres aus der Taufe gehoben hat. Und womit wir in gewisser Weise auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos wären. Auf der Agenda des Forums, das noch bis Freitag. 20 Januar, in den Schweizer Bergen stattfindet, steht – natürlich – auch Klima- und Umweltschutz.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums ihren Plan für eine umweltfreundliche Industrie, also den „Green Deal Industrieplan“ wie es beim Deutschlandfunk heißt. Damit wolle die EU demnach einerseits seine Rolle als Vorreiter auf dem Weg in eine umweltgerechte Zukunft festigen, heißt es.
„Green Deal Industrieplan“
Andererseits wolle man sich wirtschaftlich gegenüber China und den USA behaupten. Das wird die EU gerade im Hinblick auf die USA auch müssen, Stichwort Inflation Reduction Act (IRA). Denn mit den massiven Subventionen für den Umbau der amerikanischen Wirtschaft hin zu grünen Technologien setzt der IRA auch die EU unter Druck.
Man sieht sich gezwungen, dem etwas entgegenzusetzen. Auch wenn von der Leyen sich weiterhin diplomatisch und auf Kooperation bedacht ausdrückt. Darauf weist ein Bericht in der „Süddeutschen“ hin. Der „Green Deal Industrieplan“ soll günstigere Bedingungen für Anbieter in den Bereichen Wind- und Solarenergie, Wärmepumpen und grünem Wasserstoff schaffen.
EU: Mehr Investitionen für grüne Technologien
Schon seit einiger Zeit ist seitens der EU von einer möglichen Benachteiligung europäischer Konzerne durch den IRA die Rede. Außerdem könnten Unternehmen, die viel Handel mit den USA betreiben, Investitionen und sogar ganze Werke in die Vereinigten Staaten verlagern. Denn dann kämen auch sie in den Genuss der großzügigen US-Subventionen.
Dieser Entwicklung will die EU vorbeugen. Daher sollen die Regierungen der EU-Staaten künftig mehr Subventionen an Firmen zahlen können, die in grüne Technologien investieren. Zumindest für einen begrenzten Zeitraum plant man die strengen Subventionsregeln der EU-Kommission zu lockern. Oder wie es von der Leyen mit sechs Worte beschrieb:
195 Millionen Euro für Wasserstoff-Forschung
„Einfachere Berechnungen. Simplere Verfahren. Schnellere Genehmigungen.“ Alles Dinge, die etwa die Wasserstoff-Player und Wasserstoff-Befürworter schon seit Monaten fordern. Denn der Inflation Reduction Act der USA besticht nicht nur durch die Geld-Summen, die die US-Regierung ausgeben will. Er besticht auch durch Pragmatismus und leicht verständliche Mechanismen.
Apropos Geld-Summen: Laut Bericht der Nachrichten-Plattform rund um grünen Wasserstoff „Energynews“ hat die EU nun einen Aufruf veröffentlicht, sich um Forschungsgelder für die Wasserstoff-Forschung zu bewerben. Für die Unterstützung und Förderung „führender Wasserstofftechnologien“ stehen demnach insgesamt 195 Millionen Euro für Projekte bereit.
Wasserstoff-Aktien: Vom Hype profitieren
Die Frist für den Forschungsaufruf endet demnach am 18. April dieses Jahres. Schwer zu sagen, für wenn dieser Topf nun tatsächlich infrage kommt. Es zeigt jedoch, dass das Thema Wasserstoff auch die Politik so schnell nicht mehr loslässt. Und das Wasserstoff-Unternehmen derzeit wohl eine starke Lobby haben. Und das könnte letztlich auch den Wasserstoff-Aktien nützen.
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