Wasserstoff-Aktien: Nel ASA, Plug Power und Co – Hoffen auf den Urknall!

Wasserstoff-Aktien geben momentan kein gutes Bild an der Börse ab. Denn die Bankenkrise zieht auch Nel ASA, Plug Power und Co in Mitleidenschaft.

Auf einen Blick:
  • Nel ASA, Plug Power und Co mit Abschlägen, denn die Unruhe an der Börse färbt auf sie ab
  • Trotz Zukunftsmarkt Brennstoffzelle: Ballard Power konnte mit den jüngsten Quartalszahlen nicht punkten
  • Factbook von BloombergNEF zur nachhaltigen Energie: Investitionen in den USA brechen alle Rekorde

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien geraten derzeit in einen Abwärtsstrudel. Davon zeugen die Kursverläufe von Nel ASA, Plug Power und auch Ballard Power. Ballard hat am vergangenen Freitag Zahlen präsentiert. Und konnte damit nicht punkten. Hinzu kommen die Turbulenzen am Gesamtmarkt. Warum das jetzt besonders ärgerlich ist, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Das kommt wirklich zur Unzeit: Denn plötzlich ist sie wieder da – die Bankenkrise. Davon sind derzeit zwar wohl vor allem Bankenaktien betroffen, doch offensichtlich zeigen sich die Märkte insgesamt etwas beunruhigt. Allerdings tragen Wasserstoff-Aktien wie Nel ASA, Plug Power oder auch Ballard Power derzeit auch ihren eigenen Ballast mit sich herum.

Ballard Power: Durchwachsene Zahlen

So dürfte im Fall von Nel ASA auch die kürzlich abgeschlossene Kapitalmaßnahme dazu beitragen, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Wasserstoff-Player und privaten Investoren derzeit etwas gestört ist. Darauf haben Kollegen hingewiesen. Im Fall von Ballard Power dürften die Quartalsergebnisse vom vergangenen Freitag ebenfalls mehr Einfluss haben als das Bankenbeben.

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Denn die Zahlen des kanadischen Wasserstoff-Spezialisten für das 4. Quartal 2022 waren eher durchwachsen. So seien die Umsätze aufgrund des schwächelnden chinesischen Marktes geringer ausgefallen als erwartet, heißt es. Demnach ist der Umsatz des Unternehmens im Berichtszeitraum um 44 Prozent auf 20,5 Millionen zurückgegangen.

Kursperformance

laufendes Jahr-52,34 %2,34 €
1 Woche2,63 %2,34 €
1 Monat15,27 %2,34 €
3 Monate4,00 %2,34 €
6 Monate-30,15 %2,34 €
1 Jahr-53,20 %2,34 €
3 Jahre-85,60 %2,34 €
5 Jahre-74,43 %2,34 €

Die Kursperformance der Ballard Power-Aktie

Für diesen Zeitraum hatten die Analysten laut Börsenmagazin „Der Aktionär“ „lediglich einen Rückgang auf 25,3 Millionen Dollar“ erwartet. Prompt habe die Börse entsprechend reagiert. Denn noch am Freitag schickte man die Ballard Power-Aktie in den Keller. Auch für den heutigen Montag sieht es für die Aktie nicht gut aus.

Zukunftsträchtige Märkte: Wasserstoff für die Mobilität

So meldete das Finanzportal „finanzen.net“, dass die Ballard Power am heutigen Montagvormittag zu den Verlierern des Tages zählte. Dabei hat es auch Lichtblicke bei den Zahlen von Ballard Power gegeben. Demnach ist etwa der Nettoverlust geringer ausgefallen als gedacht. Auch steigende Aufträge kann Ballard Power vorweisen. Darauf weist u.a. das Nebenwerte-Magazin hin.

Ein nicht unerheblicher Punkt. Denn Ballard Power ist ja durchaus auf einem zukunftsträchtigen Markt unterwegs, Stichwort Mobilitätslösungen mit Wasserstoff. Ein Markt, der gerade erst entsteht. Man denke nur an wasserstoffbetriebene Lokomotiven, an Brennstoffzellen für die Schifffahrt, möglicherweise für die Luftfahrt und natürlich für Schwerlastfahrzeuge.

Pure Player: Noch Luft nach oben

Bei wasserstoffbetriebenen Bussen sei Ballard Power bereits jetzt weltweit in der Position als Marktführer, schreibt das Nebenwerte-Magazin. Im Moment scheint es ohnehin schwierig für die Wasserstoff-Player zu sein, das ihnen zugeschriebene Potenzial und die Bewertungen bereits jetzt in sichtbare Ergebnisse umzumünzen. Zumindest gilt das für die hier häufig genannten Pure Player.

Das gilt etwa auch für Plug Power. Auch wenn uns da am heutigen Montag etwas widersprüchliche News dazu erreichen. So ist am frühen Vormittag davon die Rede gewesen, dass die ohnehin wankende Aktie ins Straucheln geraten sei. Ein Verkaufssignal habe demnach das Chartbild noch deutlich verschlechtert.

Plug Power: Trendsetter der Energiewende?

Beim Finanzportal „finanzen.net“ hat die Plug Power-Aktie hingegen gegen Montagmittag zu den Gewinnern gezählt. Das mag punktuell betrachtet stimmen. Der Kursverlauf über einen längeren Zeitraum bewegt sich jedoch deutlich im roten Bereich. Relevante Unternehmensnews liegen denn auch bei Plug Power ein paar Tage zurück.

Dafür hat das Unternehmen nun auf das kürzlich veröffentlichte Factbook „Sustainable Energy in America 2024“ von BloombergNEF verwiesen. Denn daraus gehe hervor, dass Plug Power im Jahr 2022 die größte Kapazität zum kohlenstoffarmen Markt hinzugefügt habe. Bloombergs Factbook zur Nachhaltigen Energie in Amerika 2024 untersucht Markt- und Politiktrends.

BloombergNEF: Alle Rekorde gebrochen

Oder um es mit Bloombergs eigenen Worten zu sagen: Es bietet wertvolle Daten und Einblicke in die amerikanische Energiewende im Jahresvergleich. Demnach ist die Umstellung auf sauberer Energie jetzt fest in der US-Wirtschaft verankert. Und dazu hat Plug Power demzufolge – wenn man dem Tweet Glauben schenken darf – wohl einen großen Beitrag geleistet.

Davon abgesehen sind die Untersuchungsergebnisse von BloombergNEF zum Thema Investitionen sehr bemerkenswert. Denn diese hätten demnach im Bereich saubere Energieerzeugung und -technologien im Jahr 2022 alle Rekorde gebrochen. Und das trotz Unterbrechungen in der Versorgungskette, internationaler Energiekrise und steigender Zinssätze.

Wasserstoff-Branche: Jetzt geht’s erst richtig los!

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen habe einen neuen Rekord erreicht. Die Verbraucher hätten demnach fast 1 Million neue Elektrofahrzeuge gekauft. Mit der Verabschiedung des Inflation Reduction Act, des folgenreichsten Klimagesetzes in der Geschichte der USA, habe der Kongress ein klares Zeichen für das langfristige Engagement zur Dekarbonisierung gesetzt.

Damit ist offensichtlich so etwas wie ein Startschuss gefallen – auch für den Wasserstoff-Sektor. Doch gerade da steht der eigentliche Urknall für Investitionen vielleicht noch aus. Denn jetzt gilt es, die angekündigten Wasserstoff-Projekte aufs Gleis zu setzen. Und die grundsätzliche Bereitschaft der Investoren zu nutzen. Denn generell betrachtet steht Wasserstoff hoch im Kurs.

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