Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien stehen nicht nur an der Börse im Fokus. Denn Wasserstoff als Hoffnungsträger der Energiewende ist die Basis spannender neuer Technologien. Daher sind auch wissenschaftliche Erkenntnisse interessant für Anleger von Nel ASA, Plug Power und Co. Außerdem beschäftigen wir uns im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing mit den Erfolgsfaktoren für grünen Wasserstoff.
Für das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ ist Wasserstoff schon seit geraumer Zeit ein wirtschaftlich relevantes Thema. Regelmäßig kommen dort Befürworter erneuerbarer Energien und dabei explizit Wasserstoff zu Wort. Auch den Börsenerfolg der Wasserstoff-Aktien kommentiert man. Dass deren Performance in 2024 nach dem Hype in 2022 nachgelassen hat, ist aufgefallen.
Wasserstoff-Aktien im Fokus
Daher fragten die Analysten von „Trefis Market Beating Portfolios“ kürzlich nach den Gründen für den Rückgang der „Wasserstoff-Wirtschaftsaktien“ von börsennotierten US-Unternehmen. Zum einen seien die Ergebnisse von Wasserstoff-Brennstoffzellenunternehmen uneinheitlich gewesen. Umsatzverdopplungen standen demnach Nettoverlusten gegenüber, so lautet eine Begründung.
Im Jahresvergleich sei zudem der Auftragsbestand gesunken. Externe Faktoren hätten die H2-Aktien in letzter Zeit vorangetrieben. Nun hingegen müssten Anleger auf grundlegende Verbesserungen in der Wasserstofftechnologie achten. Denn diese sei immer noch relativ teuer. Womit wir bei Plug Power wären. Deren Aktie zeigte am heutigen Donnerstag Richtung Norden.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Zumindest am Vormittag hat es daher Licht und Schatten bei der Plug Power-Aktie gegeben. Und Laut Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ zählte die Aktie zwar zu den Hoffnungsträgern des Tages. Doch insgesamt ist der Druck auf das Wertpapier des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten eher gewachsen. Denn trotz Analysten-Tag fehlen Impulse für eine Erholung.
Dominanz bei der Technologie
Wie ein Kollege dargelegt hat, überzeugt auch das derzeitige Chartbild nicht. Am groß angekündigten gestrigen (Mittwoch) Analysten-Tag lieferte Plug Power zwar eine hübsche Präsentation der „weltweit ersten grünen Wasserstoffanlage mit 15TPD“. Womit eine 15-Tonnen-pro-Tag Anlage gemeint ist. Und auch von Plug Powers Dominanz in diesem Bereich war die Rede.
Doch was weiterhin fehlen dürfte, sind erfolgreiche Zahlen, die Plug Powers Stärke auch wirtschaftlich gesehen bestätigen. Statt neue Aufträge oder Kooperationen zu melden, wendet sich Plug Power auf seinen Kanälen erneut gegen eine – aus Unternehmenssicht – Verwässerung der Steuergutschriften im Inflation Reduction Act (IRA).
Nel ASA: Der Kampf geht weiter
Auch im Norden gibt es derzeit (Stand: Donnerstagmittag) nichts Neues. Womit wir den norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA meinen. Der Kursverlauf der Nel ASA-Aktie gibt auch weiterhin eher Grund zur Sorgen als zur Euphorie. Denn die Aktie kämpft immer noch mit einer wichtigen Untergrenze. Das gefürchtete Pennystock-Niveau bleibt noch in Sichtweite.
Stabilisierung sähe demnach tatsächlich anders aus. Und so kommt auch ein Kollege nicht umhin, zu konstatieren, dass auch die Norweger der schlechten Stimmung hinsichtlich der Wasserstoff-Aktien nichts entgegensetzen können. Für ein wenig Aufhellung im Wasserstoff-Sektor hat in diesen Tagen jedoch SFC Energy gesorgt.
Stimmungsaufheller SFC Energy
Denn der deutsche Brennstoff-Spezialist mit Sitz in Brunnthal bei München trumpfte vor zwei Tagen mit einem starken Halbjahresbericht für die erste Hälfte von 2024 auf. Das führte in der Folge zu nach oben korrigierten Prognosen und zwei (bestätigten) Kaufempfehlungen seitens der Analysten.
Auch den anstehenden Kapitalmarkt von SFC Energy am 22. September haben Experten schon im Blick. Denn dort könnte es neue mittelfristige Ziele geben, die das Management verkündet, so die Mutmaßung. So lange wollten einige Anleger wohl nicht warten. Stattdessen hätten sich diese von den Rekordzahlen und positiven Prognosen begeistert gezeigt, heißt es bei „Wallstreet Online“.
Wachstumstreiber Wasserstoff
Der kometenhafte Anstieg der SFC Energy-Aktie vom vergangenen Dienstagmorgen hat sich zwar bisher nicht wiederholt. Doch die Tendenz des Wertpapiers weist auch zwei Tage später eher tendenziell aufwärts. Daher sollte man sich noch einmal die Begründungen der Analysehäuser für ihre Kaufempfehlungen ins Gedächtnis zurückrufen.
Da hat es Lob für die starke Geschäftsentwicklung von SFC Energy gegeben. Außerdem sehe man vielversprechende Chance für weiteres Wachstum. Dass sich das Unternehmen strategisch gut auf relevanten Wachstumsmärkten (Indien, Nordamerika) positioniert hat, dürfte kaum infrage stehen. Denn H2 und die damit verbundenen Technologien gelten derzeit als Wachstumstreiber schlechthin.
Aktuelle Studie von Deloitte
Damit hat sich auch der „Bank Blog“ auseinandergesetzt und weist auf eine aktuelle Studie von Deloitte hin. Unter dem Titel „Green hydrogen: Energizing the path to net zero“ hat man sich dort mit den Potenzialen und den Voraussetzungen für den Erfolg von grünem Wasserstoff beschäftig. Der Blog-Beitrag hat daraus drei Erfolgsfaktoren identifiziert.
Wobei es sich im Wesentlichen um drei Handlungsempfehlungen für die Politik aus deutscher Sicht handelt: Die erste steht unter dem Motto: Schaffung der Marktgrundlage. Natürlich handelt es sich letztlich um einen globalen Markt. Dennoch sei es wichtig, nationale und regionale Strategien zu entwickeln, um dem Markt Glaubwürdigkeit zu verleihen. Wichtiges Stichwort dabei: Transparenz.
Hausaufgaben für die Politik
Um diese zu gewährleisten, gelte es, ein robusten und gemeinsames Zertifizierungsverfahren für sauberen Wasserstoff zu etablieren. Dafür sei natürlich eine internationale Koordinierung notwendig. Die zweite Handlungsempfehlung steht unter der Überschrift „Ansporn zum Handeln“. Stichworte dazu: klare Zielvorgaben und Märkte, steuerliche Anreize und Subventionen.
Die Politik müsse demnach alles tun, um den Unternehmen zu helfen, sauberen Wasserstoff in ihre jeweiligen Wertschöpfungsketten zu integrieren. Daran schließt sich nahtlos die dritte Handlungsempfehlung an: langfristige Widerstandsfähigkeit sicherstellen. Dabei geht es um die Wertschöpfungsketten von Handelspartnern bis hin zu Rohstofflieferanten.
Wasserstoff-Player: Weg zum Erfolg
Diese sollte die Politik diversifizieren, um Engpässe während des Übergangs zu sauberem Wasserstoff zu vermeiden, wie es heißt. Eine Verbesserung der Infrastruktur habe dabei Priorität um den effektiven Transport und die Speicherung von sauberem H2 zu ermöglichen. Es gibt also noch einiges zu tun, um Wasserstoff-Playern jetzt und in der baldigen Zukunft zum Erfolg zu verhelfen.
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