Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien sind eine Geldanlage, die sich lohnt. Diese Aussage eines Finanzexperten dürfte den Anlegern von Nel ASA, Plug Power und Co gefallen. Allerdings sollte man sich vor der Entscheidung die Auftragsbücher der Unternehmen ansehen. Und sich auch über die Technologie informieren. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Wasserstoff-Werte haben Zukunft. Denn Wasserstoff ist und bleibt ein Trendthema. Beides steht für Hendrik Leber fest. In einem Interview mit dem Sender „n-tv“ äußerte sich der Geschäftsführer des Vermögensverwalters „Acatis“ jüngst zur Attraktivität von Wasserstoff-Werten als Geldanlage. Dabei kommt der Finanzexperte auch auf die Schwergewichte der Branche zu sprechen.
Nel ASA-Aktie: Der Druck hält an
Daher fällt dann auch irgendwann der Name Nel ASA. Doch gerade hinsichtlich des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten zeigt sich der Finanzexperte eher zurückhaltend bis ablehnend. Dabei spielt für ihn mitnichten der aktuelle Kursverlauf der Nel ASA-Aktie eine Rolle. Denn die Kursperformances sind auch kein Hinderungsgrund bei anderen Wasserstoff-Favoriten.
Ausschlaggebend seien da viel mehr die Auftragsbücher und die Technologie, mit der die einzelnen Unternehmen auf dem Markt agierten. Doch bevor wir das weiter ausführen, müssen wir uns natürlich kurz die Nel ASA-Aktie ansehen: Diese hat sich zwar am heutigen Montagvormittag in Richtung Norden von der 0,90 Euro-Marke lösen können. Doch der Druck auf die Aktie hält an.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Und mit jedem Tag länger auf Penny Stock-Niveau dürfte es für Nel ASA schwieriger sein, sich aus dieser Zone wieder zu befreien. Das ist angesichts des anhaltenden Hypes um Wasserstoff und seiner Bedeutung für die Energiewende kaum erklärlich. Denn auch als Hersteller von Elektrolyseuren sollte da Nel ASA eigentlich gute Karten haben.
Wasserstoff-Aktien: Auftragsbestand und Technologie
Doch was der Börse wohl im Moment bei Nel ASA am meisten fehlt, sind die Gewinne. Und weitere Großaufträge, die für Vertrauen sorgen könnten. So zumindest erklären sich Kollegen derzeit das Auseinanderklaffen zwischen den Wasserstoff-Phantasien mancher Analysten und Nel ASAs aktueller Abstrafung an der Börse.
Stichwort Großaufträge – damit wären wir denn auch wieder bei den Argumenten des Finanzexperten für die Wasserstoff-Werte. Denn volle Auftragsbücher wären demnach ein starkes Anzeichen für künftigen Profit. Das lasse sich aus den diversen Absichtserklärungen und damit verbundenen Förderprogrammen und Subventionen seitens der Politik ablesen.
Politik: Belebende Impulse
Die EU hat bekanntlich quasi dazu aufgerufen, die Wasserstoff-Produktion und damit auch die Produktionskapazitäten so schnell wie möglich zu steigern. Als Stichworte seien hier REPower Europe und der „Green Deal“. Im Zuge dessen soll demnächst die EU-Wasserstoffbank starten. Und dann ist da noch der US-Inflation Reduction Act (IRA).
Auch diesen sieht Finanzexperte Leber im Interview als wichtiges und belebendes Element für die Geschäftsentwicklung der Wasserstoff-Branche. Zu den seiner Meinung nach aussichtsreichsten Akteuren vor allem im Segment Elektrolyseure zählt er demzufolge ITM Power, Plug Power und Bloom Energy.
Plug Power-Aktie: Stabilität fehlt
Die Plug Power-Aktie präsentiert sich dabei an diesem Montag mal wieder schwankend. Bereits gegen Ende der zurückliegenden Woche hatte sich angedeutet, dass auch bei der Plug Power-Aktie derzeit von Stabilität nicht die Rede sein kann. Heute gehörte die Aktie zumindest gegen Mittag laut Meldung des Finanzportals „Finanzen.net“ zu den erfolgreicheren Werten des Tages.
Doch auch bei Plug Power gibt es derzeit bis auf das Dauerthema Inflation Reduction Act (IRA) kaum relevante Statements zu neuen Aufträgen und oder wenigsten Kooperationen. Für einen Anlage-Profi wie Lebert scheinen ständig neue Meldungen dazu jedoch gar nicht so entscheidend für das Investment in Wasserstoff-Werte zu sein.
SCF Energy als positives Beispiel
Nach seiner Meinung ist es demnach wohl viel wichtiger, was die Wasserstoff-Player jetzt konkret mit ihren Produkten oder Dienstleistungen zur Energiewende beitragen können. Ein gutes Beispiel dafür sei zum Beispiel SFC Energy. Der Brennstoffzellen-Spezialist aus Brunnthal bei München liege da mit seinen Energielösungen ganz weit vorn, Stichwort: autarke Stromversorgung.
Das Unternehmen hätte bereits bei diversen Projekten gezeigt, dass es dank seiner Brennstoffzellen eine netzunabhängige und zuverlässige Stromversorgung gewährleisten könne. Die SFC Energie-Aktie konnte in der vergangenen Woche zwar nicht an die Höhenflüge in den Tage davor anknüpfen, hat aber auch aufgrund der jüngsten Zahlen das Interesse der Beobachter geweckt.
Wasserstoffwirtschaft: Unaufhaltsamer Aufschwung
Überzeugt hat dabei die Geschäftsentwicklung von SFC Energy in Indien und in Nordamerika. Bei beiden handelt es sich um wichtige Märkte für die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft. Dort zu expandieren und Wasserstoff-Projekte an den Start zu bringen, kommt daher gut bei vielen Analysten an.
Doch auch generell und im Hinblick auf Europa setzen Analysten auf die Dekarbonisierung der Industrie durch Wasserstoff-Technologie. Auch Leber hält deren Aufschwung für unaufhaltsam. Dafür sei der Politik die Förderung von Wasserstoff derzeit zu wichtig, glaubt Leber. Und im Hinblick auf zukünftige Wasserstoff-Projekte ist er daher sicher: „Das Geld wird fließen.“
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