Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien erhitzen die Gemüter. Denn Wasserstoff als Hoffnungsträger der Energiewende ist immer wieder umstritten. Dennoch bleiben Nel ASA, Plug Power und Co interessante Investments. Denn die Player haben auch in diesen Zeiten noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Darüber berichten wir unter anderem im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Eingetrübte Stimmung bei den Anlegern, Debatten über die tatsächliche Nachhaltigkeit von sauberem Wasserstoff – Wie grün ist er wirklich? – und Pure Player außerhalb der Gewinnzone. Es lief in der Tat schon mal besser im Wasserstoff-Sektor. Doch die Prognosen der Analysten für den H2-Markt bleiben optimistisch. Denn die Zukunftstechnologien sind nicht mehr aufzuhalten.
Dank Wasserstoff: Zukunftsbranche grüner Stahl
Das gilt beispielsweise für das Thema grüner Stahl. Dabei geht es darum, Stahl emissionsfrei herzustellen. Daher verwendet man Wasserstoff statt Kohlenstoff. Es heißt, dass derzeit bei der Stahlherstellung noch pro Tonne Stahl etwas 1,5 Tonnen Kohlendioxid anfallen. Durch die Zufuhr von grünem Wasserstoff entstünde hingegen kein Kohlendioxid. Man hätte emissionsfreien Stahl.
In Zeiten von Klimaschutzzielen ist das für die Stahlindustrie daher eine durchaus attraktive Vorstellung. Und für die Produzenten von grünem Wasserstoff wie etwa Nel ASA und Plug Power eröffnet sich dadurch ein weiterer lukrativer Markt. Auf diesem ist man denn auch längst schon angekommen, wie die jüngste Meldung aus dem Hause Nel ASA zeigt:
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
„Wir sind begeistert, dass unsere Elektrolyseure in der bahnbrechenden Wasserstoffanlage des Ovako-Konzerns in Hofors, Schweden, zum Einsatz kommen“, heißt es da. Denn bei dieser Anlage handle es sich demnach um die weltweit erste Anlage, die fossilfreien Wasserstoff zum Erhitzen von Stahl vor dem Walzen produziert.
„Meilenstein“ für die Stahlindustrie
Dies sei ein großer Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Stahlindustrie, heißt es weiter. In Schweden sieht man das genauso. Wie das Unternehmen Ovako mit Hauptsitz in Stockholm mitteilt, erwartet man zur Einweihung der „weltweit ersten Anlage zur Herstellung von fossilfreiem Wasserstoff für die Erwärmung von Stahl“ den schwedischen Ministerpräsidenten. Ulf Kristersson.
Die Einweihung ist demnach am 5. September. Ovako feiert sie als „Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Stahlindustrie“. Und Nel ASA sitzt dabei mit im Boot. „Immerhin“, möchte man sagen. Dennoch kann es sein, dass diese Meldung die Börse nicht sonderlich beeindruckt. Der aktuelle Kursverlauf der Nel ASA-Aktie (Stand: Mittwochvormittag) ist jedenfalls erschreckend.
Nel ASA und Plug Power: Kursverläufe bereiten Sorge
Daher käme es jetzt auf neue Nachrichten an, wie ein Kollege schlussfolgert. Voilà, da ist sie. Das Fatale ist nur, dass diese Nachricht ihre wirtschaftliche Relevanz, die sie durchaus hat, nicht heute oder morgen entfaltet, sondern frühestens mittelfristig. Und dass Nel ASA dergleichen vielleicht etwas offensiver präsentieren sollte. So jedoch bleibt es für die Nel ASA-Aktie vorerst heikel.
Ein klein wenig besser, jedoch nicht wirklich überzeugend, sieht es derzeit für die Plug Power-Aktie aus. Denn immerhin kämpft die Aktie auf einem anderen Niveau als Nel ASA um Unterstützung. Doch auch hier sehen Kollegen im Hinblick auf den zurückliegenden Monat August eine „desaströse“ Entwicklung. Bemerkenswert sei auch die Uneinigkeit der Analysten, heißt es weiter.
Plug Power trommelt für Steuergutschriften
Denn im Gegensatz zum US-Analysehaus Morningstar, das nach der Besichtigung der Plug Power-Wasserstoffanlage in Georgia, zum Kauf der Plug Power-Aktie geraten hat, gibt es auch andere Meinungen. So hat etwa BMO Capital am selben Tag kundgetan, dass man den Titel für überwertet halte und das Kursziel entsprechend gesenkt.
Nachrichtentechnisch betrachtet hält sich auch Plug Power weiterhin bedeckt (Stand: Mittwochmittag). Wirtschaftlich relevante News oder gar die häufig „geforderten“ Big Orders sind Mangelware. Dafür trommelt Plug Power weiter für einen vollständigen Erhalt der Steuergutschriften für die Produktion von grünem Wasserstoff.
Anstieg der privaten Investitionen
Dies ist bekanntlich ein für die gerade hochlaufende grüne Wasserstoffwirtschaft wichtiger Bestandteil des Inflation Reduction Act (IRA). Mit diesem Klimaschutz- und Inflationsbekämpfungsgesetz hat die US-Regierung unter Joe Biden eine Entwicklung in Gang gesetzt, die große Strahlkraft hat – und weiterhin haben sollte.
Davon ist man bei Plug Power überzeugt. Daher weist man nun über die eigenen Kanäle vielfach auf dessen „segensreiche“ Wirkung hin. Aktuell liest sich das so: „Der IRA hat 132 Milliarden Dollar an privaten Investitionen angezogen. Diese beträchtliche Summe spiegelt die Macht der öffentlich-privaten Partnerschaften bei der Ausweitung der sauberen Energiewirtschaft wider.“
SFC Energy liefert News
Amerika brauche sauberen Wasserstoff und sauberer Wasserstoff erfordere die volle Ausschöpfung des Production Tax Credit (PTC). Es folgt erneut der Verweis auf den Bericht von Plug über die Auswirkungen der IRA: „The Road to Clean Hydrogen: Getting the Rules Right“. Wobei der Hinweis auf die in Schwung gekommenen privaten Investitionen ja wirklich ein Argument ist.
Doch noch schöner als gelungene Rhetorik wären für Anleger und Börsianer wohl, wenn es für die Plug Power-Aktie echte frische Impulse gäbe. Daran hat es bei SFC Energy im (bald) zurückliegenden Monat August nicht gemangelt. Der Halbjahresbericht des deutschen Brennstoff-Spezialisten hat mit starken Zahlen und nach oben korrigierte Prognosen hat Wirkung gezeigt.
Wasserstoff: Entdecke die Möglichkeiten
Die SFC Energy-Aktie erlebte daraufhin eine Höhenflug und zeigt sich auch zum Ende des Monats in bester Verfassung. Bei SFC Energy hat man wohl verstanden, dass der Nachrichtenflow nicht abreißen sollte. So teilte das Unternehmen am heutigen Mittwoch mit, dass man mobile Sendemasten der Deutschen Telekom mit Wasserstoff-Brennstoffzellen ausrüstet.
Beim Nibirii-Festival für elektronische Musik in Düren sei nun erstmals eine mobile Wasserstoff-Brennstoffzelle von SFC Energy als Stromquelle temporärer Mobilfunkkommunikation zum Einsatz gekommen. Die mit grünem Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle erzeuge verlässlich und umweltfreundlich Strom, so SFC Energy. Die Möglichkeiten für H2 scheinen vielfältiger denn je.
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