Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien befinden sich in unruhigem Fahrwasser: Denn während man weiter auf frische Impulse bei der Nel ASA-Aktie wartet, bietet die Plug Power-Aktie Raum für Spekulationen. Auch hinsichtlich der Ballard Power-Aktie bedarf es derzeit einiger Phantasie. Darüber hinaus berichten wir im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing über Deals zwischen Saudi-Arabien und China.
Es ist am heutigen Mittwoch kaum möglich, die Ereignisse rund um die Plug Power-Aktie in den vergangenen 24 Stunden zu ignorieren. Sortieren wir es daher mal: Es begann am gestrigen Dienstagnachmittag mit einem „geheimnisvollen Kurssprung“ ( „Börsenmagazin“) der Aktie. Denn der Titel konnte zwischenzeitlich einen Gewinn von mehr als 8 Prozent vorweisen.
Plug Power-Aktie: Verblüffender Anstieg
Ein verblüffender Anstieg, mit dem in der Tat wohl die wenigsten Investoren und Analysten gerechnet haben dürften. Schnell raunte man von einer möglichen Trendwende, doch verwarf diese Möglichkeit dann auch schnell wieder. Immerhin – so einige Beobachter – wackle nun der Abwärtstrend der Wasserstoff-Aktie.
Und das ist angesichts der derzeitigen Begleitmusik rund um Plug Power schon beinah als ein Erfolg zu werten. Denn im Hintergrund „lauert“ immer noch die Sammelklage gegen den US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten. Wie eine Kollege heute zu Recht erläutert hat, lässt sich von hieraus weder der Sinn noch der inhaltliche Vorwurf der besagten Klage seriös beurteilen.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Doch auf Seiten der Märkte scheint man das Ganze nicht als überaus gravierend zu betrachten: So sei Plug Power aus deren Sicht demnach offenbar hier nicht in der Gefahr, große Summen zahlen zu müssen, wie es heißt. Denn anders lasse sich der große Fortschritt an den Aktienmärkten kaum erkennen. Oder vielleicht doch? So bringt man anderenorts kurz das Thema Shortseller aufs Tapet.
Nel ASA und Ballard Power: Hoffen auf Befreiungsschlag
Allerdings fehlt auch bis zum heutigen Mittag weiterhin eine eindeutige Erklärung für den sprunghaften Anstieg der Plug Power-Aktie. Der übrigens am heutigen Vormittag ohnehin bereits wieder passé ist. Im Vergleich dazu ist die abwärts verlaufende Kursperformance der Nel ASA-Aktie geradezu unspektakulär. Und fügt sich viel mehr in den Negativtrend ein.
Das ist natürlich wenig erfreulich für die Anleger. Und um so mehr dürfte man daher darauf offen, dass Nel ASA bald wieder relevante Unternehmensnews zu vermelden hat. Die häufig zitierten „Big Orders“ könnte sich da als ein Befreiungsschlag erweisen. Apropos Befreiungsschlag: Auf einen solchen dürfte auch Ballard Power mit seinem „Capital Markets Day“ am Dienstag, 13. Juni, setzen.
Ballard Power mit neuem Auftrag
So sieht man es zumindest beim „Nebenwerte Magazin“. Ein Befreiungsschlag, der bitter nötig wäre angesichts der heutigen wie auch der Kursperformance der Aktie in den vergangenen Tagen. Immerhin bemüht man sich bei Ballard Power aktiv, die Stimmung zu drehen. So meldet das Unternehmens erst vor wenigen Tagen einen neuen Auftrag.
Dabei geht es um eine weitere Order des „globalen Unternehmens für Kohlenstoffreduzierung First Mode. Dieses hat demnach Ballard Power einen Auftrag über die Lieferung weiterer 60 Wasserstoff-Brennstoffzellenmodule für emissionsfreie Bergbau-Lkw erteilt. Damit weite man die bereits bestehende Geschäftsbeziehung aus, hieß es weiter.
Erfolgreich in einem Spezialmarkt
Nun ist das vom Umfang und Volumen her sicherlich nicht der spektakulärste Deal im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellen, doch immerhin: Denn erstens macht Kleinvieh auch Mist. Und zweitens geht es hier um Spezialfahrzeuge für den Minensektor. Diese stehen laut „Nebenwerte-Magazin“ demnach für rund 3,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
Anders ausgedrückt: Es ist zwar ein Spezialmarkt, doch einer bei dem der Einsatz von Wasserstoff-Technologie – hier in Form der Brennstoffzelle – durchaus relevant sein kann. Außerdem ist es ein Markt, den Ballard Power auch in Indien bespielt. Womit wir bei Staaten und Region wären, die – mehr oder weniger konsequent – eine Wasserstoff-Strategie verfolgen.
Mega-Wasserstoffanlage Neom
Dazu gehört auch Saudi-Arabien. Das Land macht seit geraumer Zeit mit Investitionen in neue Technologien, erneuerbare Energien und Wasserstoff von sich reden. Beispielhaft dafür steht Neom. Dabei handelt es sich um eine von der Regierung projektierte Planstadt mit angeschlossenem Technologiepark und sogenanntem Luxusresortkomplex im Nordwesten des Landes.
Die dort stationierte 8,4-Milliarden-Dollar-Megawasserstoffanlage hat nun laut Medienberichte einen Vertrag mit dem chinesischen Unternehmen Envision Energy abgeschlossen. Demzufolge soll Envision Energy Windturbinen mit einer Leistung von fast 1,7 GW für das Neom-Megawasserstoffkraftwerk liefern.
Chinesische Elektrolyseure wären eine Option
Dieser Deal gilt als großer Erfolg für den chinesischen Windsektor. Daher stellt sich laut Portal „HydrogenInsight“ die Frage, ob das saudische Megaprojekt demnächst auch Elektrolyseure aus China beziehen könnte. Noch gebe es keine Angaben dazu, woher die Projektentwickler rund um Neom ihre Elektrolyseure beschaffen wollen. Doch chinesische Elektrolyseure wären eine Option.
Die in China hergestellten Elektrolyseanlagen seien häufig billiger als die in Europa oder den USA hergestellten Anlagen, heißt es weiter. Auch wenn sie im Allgemeinen technologisch nicht so fortschrittlich seien. Allerdings hole Chinas Elektrolyseurindustrie auf: Letzten Monat (Mai) habe in China die erste Fabrik zur Herstellung von PEM-Elektrolyseuren den Betrieb aufgenommen.
Schutz für europäische Wasserstoff-Projekte?
Der Deal zwischen Saudi-Arabien und China dürfte daher vor allem bei den europäischen Elektrolyseur-Herstellern nicht unbeachtet bleiben. Zuletzt hatten sich auch die europäischen Regulierungsbehörden besorgt hinsichtlich der chinesischen Konkurrenz gezeigt. Die Debatte über den Schutz für europäische Wasserstoff-Projekte in der EU dürfte daher andauern.
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