Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien sorgen derzeit für Furore an den Märkten, denn Beobachter gehen vom nächsten Boom aus. Daran haben sowohl politische Entscheidungen als auch wissenschaftliche Aussagen ihren Anteil. Denn deren Auswirkungen lassen sich stets mit der Performance von Nel ASA, Plug Power und Co abgleichen. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Wasserstoff ist wertvoll. Denn „Wasserstoff ist in der Lage, eine transformative Rolle bei der Energiewende zu spielen, da er ein enormes Potenzial als sauberer und vielseitiger Brennstoff freisetzt, der die Dekarbonisierung in mehreren Sektoren ermöglicht“. So sieht man es in einem Beitrag, der jetzt im Wirtschaftsmagazin Forbes erschienen ist.
Ein Herz für Wasserstoff
Dabei handelt es sich um eine regelmäßig erscheinende Artikel-Serie von „Wood Mackenzie“, einem nach eigenen Angaben globalen Beratungsunternehmen für erneuerbare Energien, Energie und natürliche Ressourcen. Dort hat man naheliegenderweise ein Herz für Wasserstoff. Doch man beschäftigt sich auch mit den Wechselwirkungen auf die und für die Finanzwirtschaft.
Dabei der Tenor durchaus positiv: So beurteilt man die Energiewende insgesamt als „eine einmalige Gelegenheit für Frühinvestoren, neue Technologien zu finanzieren, die die Energielandschaft der Zukunft prägen“ dürften. Das bedeutet demnach, dass Anleger von Nel ASA, Plug Power und Co nicht nur einen langen Atem brauchen, sondern auch rechtzeitig investieren sollten.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Ein wenig spiegelt das die aktuellen Schlagzeilen zu Nel ASA und Plug Power wider: Denn da ist davon die Rede, dass man jetzt auf den „Wasserstoff-Zug“ aufspringen sollte. Und dank optimistischer Analysten schießen die Spekulationen über das Kurspotenzial von Plug Power ins Kraut.
Nel ASA betont die Umsatzsteigerung
Bei Nel ASA hält man sich derzeit mit neuen Auftragsmeldungen etc. mal wieder vornehm zurück (Stand: Donnerstagmittag). Und trotz des bisherigen Zick-zack-Kurses am heutigen Vormittag scheint die Börse dem Titel tendenziell gewogen, wenn auch verbunden mit Mahnungen zur grundsätzlichen Vorsicht. Die jüngsten Zahlen beurteilt man zudem mehrheitlich positiv.
Auch bei Nel ASA betont man weiterhin die positiven Ergebnisse: Das ist einmal der rekordverdächtige Quartalsumsatz von 475 Millionen norwegische Kronen im zweiten Quartal 2024 im Allgemeinen. Und der deutliche deutlichen Umsatzanstieg von 202 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal im Geschäftsbereich der Elektrolyseure im Besonderen.
Lohnendes Geschäft mit Elektrolyseuren
Die Umsätze im alkalischen Bereich sind laut Nel ASA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 383 Prozent gestiegen. Während der Umsatz im PEM-Bereich im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 78 Prozent zu verzeichnen hatte. Dass Nel ASA den Geschäftsbereich Elektrolyseure so betont ist natürlich kein Zweifel. Es soll vielmehr das Vertrauen in Nel ASAs Geschäftsmodell stärken.
Denn einerseits gilt der Markt für Elektrolyseure als Wachstumsmarkt schlechthin. Andererseits ist die Technologieführerschaft immer noch umkämpft. Denn sowohl die alkalischen Elektrolyseure als auch die PEM-Elektrolyseure haben sowohl Vorteile als auch Nachteile. Gut ist dann auf jeden Fall, wenn man wie Nel ASA mehrere Eisen im Feuer hat.
Plug Power: Der Kampf geht weiter
Auch Nel ASAs großer Konkurrent Plug Power hält sich aktuell mit Auftragsmeldung zurück. Möglicherweise hebt man sich die ein oder andere „Big Order“ für die Präsentation der Quartalszahlen am 10. August auf. In der Zwischenzeit kämpft Plug Power weiter für eine – in ihrem Sinne – richtige Umsetzung der Steuergutschriften für grünen Wasserstoff.
Diese sind bekanntlich ein für die Wasserstoff-Player wichtiger Bestandteil des Inflation Reduction Acts (IRA). Darüber haben wir bereits mehrfach berichtet, so auch im gestrigen Newsletter Wasserstoff Briefing. Dabei ging es um einen Brief an die Beamten des US-Finanzministeriums, die gerade mit der Ausarbeitung der Steuergutschriften beschäftigt sind.
Steuergutschriften für grünen Wasserstoff im Fokus
Plug Power verweist dieweil auf ein Gespräch, das Plugs CEO Andy Marsh in dieser Woche mit der US-Tageszeitung „Politico“ geführt habe. Dabei ging es – natürlich – um die Bedeutung einer flexiblen Umsetzung der Steuergutschriften für die Produktion von sauberem Wasserstoff, die man im Rahmen des IRA eingeführt hat.
Man darf nun auf zweierlei gespannt sein: Zum einen darauf, wie das US-Finanzministerium die Steuergutschriften nun tatsächlich ausgestaltet. Und zum anderen darauf, wie die Wasserstoff-Player und auch die Finanzmärkte darauf reagieren. Speziell bei den Analysten hat der IRA schließlich, seitdem er in der Welt ist, zu kühnen Prognosen geführt.
Neue deutsche Wasserstoffstrategie
Was den US-Amerikanern ihr Inflation Reduction Act und die dort enthaltenen Steuergutschriften für Wasserstoff sind, ist den Deutschen die aktualisierte neue Nationale Wasserstoffstrategie? Nein, wohl kaum, zumal der Vergleich auf mehreren Ebenen hinkt. Doch auch Deutschland und der EU ist es durchaus möglich, mit ambitionierten Wasserstoff-Pläne Signalwirkung zu erzielen.
Genau das hat die Bundesregierung am gestrigen Mittwoch getan, indem sie in schönster Einigkeit und unter Beteiligung aller drei Koalitionspartner die neue Nationale Wasserstoffstrategie präsentierte. Ein „schickes Gemeinschaftswerk“ der Koalition, wie Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) es nannte.
Förderung für ThyssenKrupp
Dazu gehört nun u.a. eine deutliche Erhöhung der Wasserstoffproduktion und der Wasserstoffimporte, die aus erneuerbaren Energien hergestellt sind. Dessen Produktion rechnet sich jedoch bisher nicht. Deswegen legen Regierungen mit Wasserstoff-Plänen rund um den Globus entsprechende Förderprogramme auf.
Und siehe da: Auch in Deutschland folgen den Worten Taten. Denn ebenfalls am gestrigen Mittwoch besuchte Habeck ein Thyseenkrupp-Werk in Duisburg. Dabei überreichte er einen Förderbescheid über zwei Milliarden Euro. Die EU-Kommission hatte diesen in der vergangenen Woche bewilligt und somit grünes Licht für grünen Stahl gegeben (wir berichteten).
Deutsche Energiewende: Nicht ohne Wasserstoff
Gedacht sind die Milliarden für die Teil-Umrüstung des größten europäischen Stahlhüttenwerks und die Umstellung der Fertigung auf Wasserstoff. Auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Bund fördern das „Vorzeigeprojekt“ (Habeck). Damit ist die Marschroute vorgegeben: Wasserstoff ist bei der deutschen Energiewende fest eingeplant.
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