Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien haben derzeit ein massives Imageproblem. Denn Skeptiker sehen sich bestätigt: Durch die Abstürze von Nel ASA und Plug Power sei die Blase geplatzt. Besonders Plug Power steht dabei in der Kritik. Deren schwache Quartalszahlen haben die Branche schockiert und die Diskussion um H2 erneut befeuert. Mehr dazu steht im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Die Schockwellen, die der Quartalsbericht von Plug Power Ende der vergangenen Woche ausgelöst hat, sind immer noch nicht verebbt. Zwar sind die Auswirkungen auf direkte Mitbewerber und weitere Player in der Wasserstoff-Branche nach dem gestrigen Mittwoch nicht mehr ganz so massiv wie noch am vergangenen Freitag und zu Beginn dieser Woche. Doch die Erholung stockt.
ITM Power und Ballard Power: Ein Auf und Ab
Die ITM Power-Aktie konnte demnach von den Aufwärtstendenzen im Wasserstoff-Sektor am gestrigen Mittwoch so gut wie kaum profitieren. Die wirtschaftliche Gesamtsituation des Unternehmens einschließlich bescheidener Erwartungen an die Jahresendzahlen könnten dafür der Grund sein. Die Ballard Power-Aktie scheint sich hingegen gefangen zu haben und stabilisiert sich.
Eindeutig zu den Gewinnern des gestrigen Tages gehört wohl die SFC Energy-Aktie. Diese profitierte nicht zuletzt von den eigenen Zahlen, die man am Mittwoch präsentierte. Dass das Management bei dieser Gelegenheit auch gleich die Prognosen nach oben korrigierte, ist an der Börse gut angekommen. Plug Power selbst präsentiert sich recht unentschlossen.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Zwar hat auch die Plug Power-Aktie am gestrigen Mittwoch zu temporären Höhenflügen angesetzt. Doch diese zwischenzeitliche Erholung der Aktie hat nicht lange gehalten. Zumal die Aktie sich auch am heutigen Donnerstag – Stand: Donnerstagmittag – unterhalb der 4 Euro-Marke bewegt. Angesichts der Nachrichtenlage bei Plug Power ist schon die kurzfristige Erholung erstaunlich.
Plug Power: Pech oder strukturelles Problem?
Denn neue unternehmensrelevante Meldungen gibt es nicht. Dafür befassen sich viele Beobachter grundsätzlich mit der Plug Power-Aktie und auch der Performance des Managements. Denn schließlich hat vor allem Plug Powers enttäuschende Präsentation Ende vergangener Woche den gesamten Wasserstoff-Sektor erschüttert.
Daher stellt sich nun für die Experten die Frage, ob es sich bei Plug Powers aktueller Situation um Pech handelt, hausgemachte Probleme oder ob das ein Warnschuss für die gesamte Wasserstoff-Branche gewesen ist. Antworten darauf finden sich in einem Bericht, den das auf Wasserstoff spezialisierte Portal „HydrogenInsight“ heute veröffentlicht hat.
Der Index der Wasserstoffwirtschaft
Um die Bedeutung von Plug Power für die Branche einzuordnen, hilft es vielleicht, Folgendes zu wissen: Es gibt demnach einen sogenannten S&P Kensho Hydrogen Economy Index. Dieser soll die Leistung von Unternehmen bewerte, die man zur Wasserstoffwirtschaft zählt. Der Index wird demzufolge aktuell aus den Aktien von 17 Wasserstoff-Unternehmen berechnet.
Laut Bericht ist er von 234,91 Dollar am 1. August auf 160,01 Dollar am 10. November gefallen. Diese deute oberflächlich betrachtet zunächst auf ein breiteres Problem im gesamten Wasserstoffsektor hin. Daher hat man einen Sprecher von S&P befragt. Dieser erklärte, dass die jüngste Schwäche in erster Linie auf die Aktien Nikola und Plug Power zurückgehe.
2024: Herausforderndes Jahr für sauberer Energien
Denn diese beiden machten mehr als die Hälfte der negativen Performances des Index aus. Allerdings sei das Jahr 2024 insgesamt herausfordernd für Themen gewesen, die mit sauberer Energie in Verbindung stünden. Ein gravierendes Problem für Wasserstoff-Player wie Plug Power und Nel ASA sei zudem die ungewisse finanzielle Situation.
Zwar habe die Politik 2022 versprochen, die Einführung von sauberem Wasserstoff durch Förderprogramme voranzutreiben, doch viele dieser Subventionen müssen erst noch in Kraft treten. Das habe die Entwickler dazu veranlasst, mit endgültigen Investitionsentscheidungen zu warten, schreibt „HydrogenInsight“.
Wasserstoff-Player: Am Tropf der Subventionen
So sei es beispielsweise unwahrscheinlich, dass die sieben ausgewählten Antragsteller des Regional Hydrogen Hubs Programms in den USA vor dem nächsten Jahr in den Genuss der Zuschüsse kämen. Auch die im Rahmen des US Inflation Reduction Act (IRA) angekündigten lukrativen Steuergutschriften für die Produktion von sauberem Wasserstoff sind noch nicht beschlossen.
Denn die Unternehmen können diese erst in Anspruch nehmen, wenn das Finanzministerium die Regeln für die Qualifizierung geklärt hat. Unter all diesen Verzögerungen dürfte auch Plug Power leiden. Zumal das Unternehmen ja noch im vergangenen Jahr als einer der größten Profiteure des IRA gegolten hat.
Wasserstoff-Branche: Hoffen auf das nächste Jahr
Dennoch verbreitet der Bericht Zuversicht: Auch wenn die großen Subventionen langsamer als erwartet geflossen seien, sollten die ersten Tranchen in Europa und den USA „mit ziemlicher Sicherheit“ im ersten Halbjahr 2024 erfolgen. Das dürfte endgültige Investitionsentscheidungen beschleunigen und für „einen starken Aufschwung“ der H2-Branche sorgen, so heißt es.
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