Liebe Leserin, Lieber Leser,
seit einer ganzen Weile schon nehme ich für diesen Newsletter all meinen Optimismus zusammen, um Wasserstoff-Aktien in Zeiten immer weiter sinkender Kurse noch irgendwie etwas Positive abgewinnen zu können. Das mag manches Mal schon fast etwas verzweifelt wirken. Doch der lange Atem könnte sich tatsächlich auszahlen. Kurz vor dem Wochenende werden die Anleger aus dem Segment mit einigen wirklich erfreulichen Neuigkeiten verwöhnt.
Nel ASA: Kurz vor dem Durchbruch?
Allen voran sorgte Nel ASA in der Nacht von Donnerstag auf Freitag für Aufsehen mit einer eher unerwarteten Pressemitteilung. Informiert wurde darüber, dass der Partner Hy Stor Energy für den Mississippi Clean Hydrogen Hub mehr als ein Gigawatt an zusätzlichen Kapazitäten bei alkalischen Elektrolyseuren reserviert hat. Das klingt schwer nach der Art von Großauftrag, auf die Anleger seit einer kleinen Ewigkeit schon warten.
Technisch gesehen handelt es sich aber noch nicht um einen endgültigen Auftrag und Nel wird das Ganze erst als einen solchen verbuchen, wenn eine verbindliche Bestellung vorliegt. Doch allein die Aussicht auf eine solch erlösende Nachricht reichte aus, um der Aktie ordentlich Auftrieb zu verleihen. Am Freitagmorgen konnten die Kurse sich um gut fünf Prozent verbessern und wieder bis auf 0,41 Euro zulegen.
Nel ASA Aktie Chart
Damit verschaffen die Bullen sich in einer schwierigen Phase etwas Luft zum Atmen. Die zuletzt auch per Tagesschluss unterschrittene Linie bei 0,40 Euro konnte wieder zurückerobert werden. Zu hoffen bleibt, dass der Stimmungswechsel noch etwas länger anhält und Nel ASA möglichst bald auch einen tatsächlichen Auftragseingang vermelden können wird. Bei dem angesprochenen Volumen könnte dies durchaus zu einem Richtungswechsel an der Börse führen, wenn auch vielleicht noch nicht unbedingt zu einer ausgewachsenen Kursrallye.
Plug Power: Die Nachfrage steigt
Frische Aufträge konnte auch Plug Power vermelden. Wie „Der Aktionär“ berichtet, informierte das US-Unternehmen kürzlich über die Lieferung von Basic Engineering and Design Packages für Projekte sowohl auf dem Heimatmarkt als auch in Europa. Die Gesamtkapazität der Order wurde auf 350 Megawatt beziffert. Zu finanziellen Details äußerte sich der Konzern zwar nicht weiter. Dennoch steigt die Stimmung in Kombination mit den erfreulichen Neuigkeiten bei Nel. Die Plug Power-Aktie verbesserte sich heute Morgen um knapp vier Prozent bis auf 2,26 Euro.
Wie auch bei den norwegischen Kollegen ist das Ganze noch nicht der ganz große Durchbruch. Es geht aber immerhin in die richtige Richtung und es zeigt sich recht deutlich, dass die Nachfrage nach Wasserstoff weiter steigt. Das mag bisher in einem eher gemächlichen Tempo geschehen und die meisten Investoren dürften sich mehr Tempo wünschen. Für den Moment sind aber alle Fortschritte auf der Nachfrageseite schwer zu begrüßen.
Ballard Power zieht mit
Bereits vor einigen Tagen informierte Ballard Power über einen frischen Auftrag von Wrightbus für die Lieferung von 70 Brennstoffzellen, die in Bussen zum Einsatz kommen sollen. Leserinnen und Leser dieses Newsletters sind darüber bereits im Bilde. An der Börse fand dies allerdings kaum bis gar keine Beachtung und der Aktienkurs rutschte kürzlich auf ein neues 52-Wochen-Tief bei 2,29 Euro.
Die nun deutlich aufgehellte Stimmung scheint sich aber mindestens stabilisierend auszuwirken. Mit einem Plus von 1,5 Prozent am Freitagmorgen konnte Ballard Power sich wieder bis auf 2,31 Euro verbessern. Auch das ist von einer Trendwende sehr weit entfernt. Kann sich im Segment aber insgesamt eine bessere Stimmung etablieren, so wäre ein gewisse Erholung für den angeschlagenen Titel durchaus im Bereich des Machbaren.
Uniper und Salzgitter blicken nach vorn
Auch aus Deutschland gibt es aktuell Neuigkeiten rund um frische Wasserstoff-Verträge. Der Stahlkonzern Salzgitter informierte am Dienstag auf seiner eigenen Unternehmenswebseite über die Unterzeichnung eines Vorvertrags zur Lieferung und Abnahme von grünem Wasserstoff. Als Partner tritt der Versorger Uniper auf, der ab 2028 jährlich 20.000 Tonnen des klimaneutralen, grünen Wasserstoffs liefern könnte. Allerdings bleiben bis dahin noch ein paar offene Fragen.
Auch bei Salzgitter hüllt man sich bezüglich finanzieller Details in Schweigen. Zudem wird die Umsetzbarkeit des Projekts an den Ausbau des Wasserstoff-Kernnetzes verknüpft. Mit anderen Worten bleibt offen, ob der in Aussicht gestellte Zeitplan auch tatsächlich umgesetzt werden kann. Doch für die Anleger bleibt ein weiterer großer Abnehmer mit einem ernsthaften Interesse an grünem Wasserstoff. Gerade die Stahlbranche gilt als einer der wichtigsten Bereiche für den Umstieg auf Erneuerbare Energien und im besten Fall könnte dies Signalwirkung in viele andere Branchen hinein entfalten.
Jetzt kommt es bei Wasserstoff-Aktien auf das Momentum an
Die Neuigkeiten aus dem Wasserstoff-Segment sollen nicht überbewertet werden. In vielen Fällen haben wir es weiterhin mit eher vagen Aussichten auf kommende Lieferverträge zu tun, bei denen es durchaus noch zu Änderungen kommen mag. Doch nach einer langen Durststrecke wirkt auch das schon wie eine kleine Erlösung. Wahrscheinlich wird daraus eher nicht die fulminante Comeback-Rallye entstehen, die sich einige leidgeplagte Anleger vielleicht ab und zu ausmalen.
Doch hält das positive Momentum an, wäre mindestens ein Ende der Abwärtsdynamik drin und damit vielleicht auch der optimale Zeitpunkt für einen mutigen Einstieg. Noch sollten Anleger aber nichts überstürzen. Es bleibt abzuwarten, ob auch in den nächsten Tagen und Wochen positive Neuigkeiten folgen werden. Sollte das nämlich nicht der Fall sein, so besteht auch die Gefahr, dass die aktuellen Meldungen recht schnell wieder verpuffen werden. Bleiben Sie also gerne optimistisch, aber auch jederzeit aufmerksam.
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