Wasserstoff-Aktien: Nel ASA meldet einen neuen Auftrag aus den USA, doch die Stimmung bei Plug Power lässt sich damit nicht heben!

Nach langer Flaute meldet Nel ASA endlich wieder einen Auftragseingang, allerdings nur in einem eher bescheidenen Ausmaß.

Auf einen Blick:
  • Nel ASA zieht einen frischen Millionenauftrag an Land.
  • Dass jener ausgerechnet aus den USA stammt, hat durchaus Symbolwirkung.
  • Dennoch dominieren bei Wasserstoff-Aktien weiterhin rote Vorzeichen.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Donald Trump und die USA dominieren noch immer die Schlagzeilen, denn in der größten Volkswirtschaft der Welt findet dieser Tage ein grundsätzlicher Richtungswechsel in der Politik statt. Wir haben uns bereits damit beschäftigt, wie dies auch den Wasserstoffsektor treffen könnte. Pessimisten sehen diesen schon auf dem Weg in Richtung Untergang. Ganz so schlimm ist es aber noch lange nicht.

Das zeigt derzeit ausgerechnet Nel ASA. Seit einer gefühlten Ewigkeit konnten die Norweger keine neuen Aufträge mehr vorweisen. Stattdessen mussten zuweilen sogar Stornierungen vermeldet werden. Nun konnte die Tochter Nel Hydrogen US aber einen Auftrag für zwei PEM-Elektrolyseure mit einem Volumen von sieben Millionen US-Dollar an Land ziehen. Zum Einsatz kommen sollen jene bei einem neuen Stahlwerk in den USA.

Trumps Möglichkeiten sind begrenzt

Die Einnahmen sind zu gering, als dass sie der Nel ASA-Aktie zu einem waschechten Comeback verhelfen könnten. Tatsächlich konnte der Titel am Dienstag nicht einmal die Marke bei 0,20 Euro verteidigen und auch heute Morgen mussten die Aktionäre sich mit 0,19 Euro auf dem Ticker zufriedengeben. Dennoch sendet das Ganze interessante Signale aus. Es zeigt sich daran, dass trotz der offenen Ablehnung von Donald Trump gegenüber erneuerbaren Energien in jedweder Form Wasserstoff in den USA noch lange nicht aufs Abstellgleis gerät.

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Auch ohne tatkräftige Unterstützung aus der Regierung werden zumindest einige Unternehmen ihre Ausbaupläne weiter vorantreiben. Alles andere wäre ehrlich gesagt auch eine Überraschung. Denn mal eben eine Energiestrategie vollständig neu zu sortieren ist eine etwas kompliziertere Angelegenheit als das schnelle Unterschreiben irgendwelche Dekrete.

Plug Power und die großen Sorgen

Gleichwohl bleibt die Sorge bestehen, dass die neue US-Regierung sich mit weiteren Förderungen zurückhalten könnte und bereits in die Wege geleitete Projekte der Vorgänger-Regierung unter Joe Boden rückabwickeln könnte. Es sind eben solche Ängste, welche die Plug Power-Aktie fest im Griff haben. Der US-Konzern leidet an chronischen Liquiditätsengpässen und ist daher auf Support besonders angewiesen.

Die Hoffnung kehrt derzeit nur sehr langsam zurück. Am Dienstag purzelte der Aktienkurs noch um knappe zehn Prozent bis auf 2,20 US-Dollar in Richtung Kurskeller. Am Mittwoch ließen sich vorbörslich immerhin Aufschläge von 3,6 Prozent beobachten. Hier könnte eine Rolle spielen, dass schon die ersten Klagen gegen Dekrete von Trump ins Rollen gebracht wurden, wenn auch nicht konkret in Bezug auf Wasserstoff. Erinnert werden die Märkte aber daran, dass ein US-Präsident auch mit Mehrheiten in Senat und Repräsentantenhaus noch lange kein Alleinherrscher ist.

Ein langer Weg

Bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und das dürfte auch bei Trumps Energieplänen mit einiger Wahrscheinlichkeit der Fall sein. Der neue US-Präsident wird sich kaum darum kümmern, Wasserstoff voranzubringen. Seine Drohungen, den Ausbau der Windkraft uns sonstiger erneuerbarer Technologien auszubauen, kann er aber kaum in die Tat umsetzen. Schließlich kann Trump privaten Unternehmen nicht vorschreiben, was jene mit ihren eigenen Grundstücken anzufangen haben. Darüber hinaus könnte sich auch Widerstand aus einigen von Republikanern geführten Staaten regen, wo man am Aufbau der Windenergie lange Zeit gut mitverdient hat.

Es wird allerdings noch etwas dauern, bis die Märkten die jüngsten Schocks verdaut haben und sich mit dem Gedanken anfreunden, dass das Wachstum bei Wasserstoff noch langsamer als ohnehin schon voranschreiten könnte. Die Chance liegt nun vielleicht einzig darin, dass Erwartungen endgültig in der Realität angekommen sind und damit der Blick in einigen Wochen oder Monaten wieder nach Norden gleiten könnte.

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