Liebe Leserin, lieber Leser,
News von Nel ASA: Geht es jetzt los mit den „Big Orders“? Plug Power liegt vor Ballard Power in der Analysten-Gunst. Doch das Milliarden-Geschäft mit Wasserstoff läuft gerade erst an. Welche Wasserstoff-Aktien und Unternehmen (RWE!) noch vom Boom der erneuerbaren Energien profitieren könnten, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Darauf haben Beobachter (und Fans der Nel ASA-Aktie) geradezu sehnsüchtig gewartet: Am Montag meldete der norwegische Wasserstoff-Spezialist einen Auftrag für mehrere H2Station-Module in Frankreich. Mit anderen Worten: Nel ASA soll den Franzosen Tankmodule liefern.
Nel ASA: Tankmodule für Frankreich
Auftraggeber ist demnach HysetCO. Laut Website von Nel ASA handelt es sich dabei um einen „Pionier der Wasserstoffmobilität, der sich der Entwicklung eines Wasserstofftankstellennetzes widmet“. Und weiter heißt es, dass das Unternehmen die weltweit größte Flotte von Wasserstofftaxis besitze, die in der Region Paris zum Einsatz komme.
Die Installation der H2StationTM-Module an der künftigen HysetCo-Station in Le Bourget erhalte demnach teilweise Finanzierung durch die öffentlich-private Partnerschaft FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking). Die Tankmodule sollen 2024 in Betrieb gehen. Auftragnehmer ist Nel Hydrogen Fueling, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA.
Große Namen stehen hinter dem Auftraggeber
Über den Auftragswert haben beide Parteien laut Mitteilung Stillschweigen vereinbart. Das irritiert natürlich etwas und lässt möglichen Spekulationen freien Lauf. Daran muss man sich jedoch gar nicht beteiligen. Zielführender ist es daher nachzuschauen, wer oder was sich hinter dem Auftraggeber HysetCo verbirgt. Darauf hat das Finanzportal „Onvista“ hingewiesen.
Denn dahinter stehen große Namen: Demnach haben Air Liquide, Idex, Société du Taxi Électrique Parisien (STEP) und Toyota HysetCo im Februar 2019 als Joint Venture gegründet. Im Mai 2021 ist außerdem noch das französische Mineralölunternehmen Total mit 20 Prozent eingestiegen.
Aufbau der Wasserstoffmobilität rund um Paris
Als Ziel nannten die Partner damals laut eines Berichts auf „electrive.net“ den Aufbau der Wasserstoffmobilität in der Region um Paris. Außerdem strebe man die Weiterentwicklung der weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Taxi-Flotte namens Hype an. Dafür hat HysetCo zudem Anfang des Jahres 2021 den Pariser Taxibetreiber Slota übernommen.
Denn dessen Dieselfahrzeuge sollen seitdem Schritt für Schritt gegen 600 Toyota Mirai ausgetauscht werden, heißt es weiter. Zur Erinnerung: Beim Toyota Mirai handelt es sich – wenn man so will – um das Vorzeige-Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeug von Toyota. Regelmäßige Leser dürften sich dabei vielleicht an unseren Newsletter vom vergangenen Freitag erinnern:
Netz von Wasserstoff-Tankstellen für ganz Frankreich?
Die aus der Limousine Mirai bekannte Hochdruck-Tankanlage entwickelt Toyota gerade zu einem „vielseitigen Tankmodul“ und damit Wasserstoffspeicher weiter. Dazu gehören auch Praxistests bei Motorsport-Veranstaltungen. Ein Langstreckenrennen vom vergangenen Wochenende in Japan diente dafür als Testevent.
Doch zurück zu HysetCo und Nel ASAs aktuellem Deal: Damit alle Fahrzeuge genügend Wasserstoff tanken können, wolle HysetCo allein in Paris 20 Wasserstoff-Tankstellen bauen, berichtete „Onvista“. Dabei dürfte es wahrscheinlich nicht bleiben. Im Gegenteil: Es ist vielmehr anzunehmen, dass sich das Pariser Wasserstoff-Tankstellennetz über das ganze Land ausbreitet.
Nel ASA-Aktie tendiert nach oben
Angesichts dieser Perspektive wirkt Nel ASAs Vorgehen dann doch recht clever. Hauptsache, man hat einen Fuß in der Tür. Auf jeden Fall sind das Unternehmensnews, die Nel ASA gut gebrauchen kann. Wenn auch die Nel ASA-Aktie am Montag noch nicht spürbar auf die News reagiert haben soll. Dafür zeigt der Kursverlauf der Nel ASA-Aktie gegen Dienstagmittag nach oben.
Das sieht tendenziell für die Plug Power-Aktie ganz ähnlich aus. Laut einer aktuellen Meldung vom Dienstagvormittag zeigt sich die Plug Power-Aktie gestärkt. Sie gehöre demnach zu den erfolgreicheren Aktien des Tages. Eine Momentaufnahme, sicherlich. Doch auch bei den Analysten steht die Plug Power-Aktie hoch im Kurs. Darüber berichtete kürzlich „Börse Online“.
Analysten setzen auf Plug Power
Dabei ging es um den direkten Vergleich zwischen der Plug Power-Aktie und der Ballard Power-Aktie aus Sich der Analysten. Quelle dafür ist der Wirtschaftsdienst Bloomberg. Laut Bloomberg setzen die Analysten ganz klar auf Plug Power.
27 Analysten hätten sich demzufolge die Plug Power-Aktie angesehen. Davon hätten 21 zum Kauf geraten. Fünf Finanzexperten hätten sich für eine Halte-Position ausgesprochen. Nur ein Analyst rate zum Verkauf. Das kann man durchaus als deutliches Votum werten.
Plug Power-Aktie mit großem Potenzial
Die Ballard Power-Aktie hätten 24 Analysten unter Beobachtung, hieß es weiter. Davon hätten sich zehn für einen Kauf der Ballard Power-Aktie ausgesprochen. Zwölf Analysten rieten demnach dazu, die Aktie zu halten. Zwei Experten befürworteten den Verkauf der Aktie. Bemerkenswert sei in diesem Zusammenhang auch das angesetzte Kursziel für beide Aktien auf Sicht von zwölf Monaten.
Der Plug Power-Aktie prognostizieren die Analysten demnach in einem Jahr im Schnitt einen Wert von 41,92 US-Dollar. Das entspreche einem Potenzial von 63 Prozent auf den aktuellen Kurs. Bei der Ballard Power-Aktie sei man im Schnitt auf ein Kursziel von 16,19 US-Dollar gekommen. Dabei betrage das Plus für die Aktie dann 40 Prozent.
Ballard Power-Aktie bleibt interessant
Doch Analysten-Einschätzung hin, Analysten-Einschätzungen her: Ballard Power ist nachweislich gut aufgestellt, hat vom Portfolio einiges für die gerade hochlaufende Wasserstoffwirtschaft zu bieten und muss natürlich wie so viele Pure Player im Wasserstoff-Sektor massiv investieren, um die allseits benötigten Kapazitäten zu entwickeln.
Apropos hochlaufende Wasserstoffwirtschaft: Mit seiner Äußerung vom Montag, mehr Tempo beim grünen Wasserstoff machen zu wollen, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Wirtschaft offene Türen eingerannt. Die entsprechenden Unternehmensnews der Blended Player zu neuen Wasserstoff-Projekten und Kooperationen gibt es quasi im Stundentakt.
ThyssenKrupp: Wasserstoff-Deal für grünen Stahl
Hier nur mal die beiden Beispiele ThyssenKrupp und RWE: Laut übereinstimmender Medienberichte macht ThyssenKrupp Ernst mit der Herstellung von klimaneutralem Stahl. Der Energieerzeuger Steag soll künftig das Stahlwerk von ThyssenKrupp in Duisburg mit grünem Wasserstoff versorgen. Darüber hätten die Unternehmen am Montag informiert.
Eine entsprechende Absichtserklärung habe man geschlossen. Demnach will man am Steag-Standort Duisburg-Walsum eine Wasserelektrolyseanlage mit einer installierten Leistung von bis zu 520 Megawatt aufbauen. Der dafür nötige Strom soll aus klimaneutraler Erzeugung stammen.
Wasserstoff statt Koks
Den bei der Wasserstofferzeugung anfallenden Sauerstoff will ThyssenKrupp ebenfalls als Prozessgas bei der Stahlerzeugung verwenden. Der erste Wasserstoff soll 2025 fließen. Eine endgültige Entscheidung über die Investition ist spätestens 2024 geplant, hieß es.
ThyssenKrupp wolle den Wasserstoff in einer ebenfalls noch nicht gebauten Anlage zur Eisenproduktion einsetzen. In der sogenannten Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) soll die Chemikalie den bisher in Hochöfen verwendeten Koks ersetzen, um Eisenerz Sauerstoff zu entziehen.
RWE: Wasserstoff-Deal mit Staatskonzern in Abu Dahbi
Nach einem weiteren Bearbeitungsschritt entstünde dann Roheisen, das man wie bisher weiterverarbeiten kann. Für die erste DRI-Anlage rechne ThyssenKrupp mit Investitionskosten in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Der Steag-Standort in Duisburg-Walsum liegt demnach etwa anderthalb Kilometer vom geplanten Standort der DRI-Anlage entfernt.
Auch RWE meldete am Montag einen Wasserstoff-Deal: RWE wolle demnach mit dem Staatskonzern Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) zusammenarbeiten. Darüber berichtete das Börsenmagazin „Der Aktionär“. Wie RWE mitgeteilt habe, wollen die Unternehmen die Möglichkeiten für einen Import von kohlenstoffarmem und grünem Wasserstoff untersuchen.
RWE: „Energiewende vorantreiben“
Auch der Import von Ammoniak aus den VAE nach Deutschland stehe dabei auf der Agenda. Zudem wollten sie prüfen, ob sie gemeinsam Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten in internationalen Märkten entwickeln könnten. Dazu habe man eine Absichtserklärung unterzeichnet ein sogenanntes Memorandum of Understanding.
„Es ist wichtiger denn je, die Energieimporte nach Deutschland zu diversifizieren und gleichzeitig die Energiewende voranzutreiben“, zitiert das Börsenmagazin RWE-Konzernchef Markus Krebber. Es sei wichtig, eine Lieferkette für den Import von kohlenstoffarmer und grüner Energie nach Deutschland zu entwickeln, führte Krebber weiter aus.
RWE-Aktie mit Rückenwind
Denn nur so sei es möglich, den enormen Bedarf an Energiequellen zur Dekarbonisierung der Industrie decken zu können. Die RWE-Aktie konnte demnach am Dienstagmorgen zulegen. Darüber hinaus gab es auch noch von der Investmentbank Barclays, hieß es weiter. Denn diese habe RWE auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 52 Euro belassen.
Es sieht ganz so aus, als würden die Player im Wasserstoff-Sektor derzeit eine berühmte politische Redewendung beherzigen: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. In diesem Sinne wollen wir auch weiterhin die Wasserstoff-Aktien beobachten und Sie bestmöglich auf dem Laufenden halten.
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