Liebe Leserin, Lieber Leser,
es geht in Sachen Wasserstoff aktuell wieder einmal ein kleines Schrittchen voran. Am Dienstag konnte die EU-Kommission sich dazu durchringen, weitere Förderungen für den Bereich durchzuwinken. 1,4 Milliarden Euro an zusätzlichen Staatshilfen wurden genehmigt, mit denen in sieben Ländern ganze 13 Projekte unterstützt werden sollen. Mit dazu gehören Ansätze, mit denen in Schwerlasttransporte per Schiff und Zug fit für Wasserstoff gemacht werden sollen. Beteiligt sind daran laut „Handelsblatt“ unter anderem BMW und Airbus.
Angesichts der voraussichtlich nötigen Anstrengungen für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur wirkt es fast ein wenig wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Dennoch ist es in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung und damit aus Anlegersicht zu begrüßen. Schließlich ist die Bereitschaft der Politik zum Ausbau von Wasserstoff die absolute Grundlage für steigende Aktienkurse im Sektor.
Nel ASA gibt deutlich nach
Die Freude an der Börse über die Entscheidung der EU hielt allerdings nicht lange. Der Mittwoch wird überschattet von roten Vorzeichen, und im Mittelpunkt steht einmal mehr Nel ASA. Die beeindruckende Rallye der letzten Tagen scheint zu ihrem (vorläufigen?) Ende zu finden. Schon kurz nach Handelsbeginn rauschten die Kurse um 14 Prozent bis auf nur noch 0,68 Euro in die Tiefe.
Nel ASA Aktie Chart
Zuvor schraubten die Bullen im Laufe der letzten Tage den Kurs bis auf 0,79 Euro im Hoch in die Höhe und kratzten damit schon am wichtigen Widerstand bei 0,80 Euro. Es scheint aber, als wäre Nel ASA zu nahe an die Sonne geflogen. Vielleicht war das auch zu erwarten. Denn nach einer schier endlosen Durststrecke und plötzlichen Kurssprüngen waren Gewinnmitnahmen schon sehr verlockend. Nun haben einige Investoren solche in die Tat umgesetzt und den Kurs erst einmal unter Druck gesetzt.
Kein Grund zur Panik bei Nel ASA?
Wer auf weitere Durchbrüche in Richtung Norden, vielleicht sogar einen Ausbruch aus Pennystock-Gefilden gehofft hatte, dürfte heute wohl enttäuscht auf die Kurstafel bei Nel ASA blicken. Allerdings kann das Papier sich bisher noch behaupten. Trotz der sehr deutlichen Korrektur halten die Bullen sich noch ein gutes Stück über den wichtigsten Supportzonen. Auf Monatssicht bleibt es auch noch einem Plus von gut 50 Prozent. Das ist etwas weniger beeindruckend als Aufschläge von 80 Prozent, die zeitweise schon zu beobachten waren. Wir meckern hier aber auf sehr hohem Niveau.
Sollten nicht noch weitere Verkaufswellen sorgen, könnte der kleine Durchhänger aus technischer Sicht sogar einen übergeordneten Aufwärtstrend bestätigen. Dafür wird es aber baldmöglichst frisches Futter für die Bullen geben müssen. Noch zehren jene ein wenig von der Lizenzvereinbarung mit Reliance Industries. Die Euphorie darüber schwindet aber mit jedem Tag mehr dahin, gerade auch, weil es keinerlei finanzielle Details zu hören gab. Fundamental befindet sich Nel also in der gleichen Ausgangslage wie noch vor vier Wochen.
Auch Plug Power im roten Bereich
Ein wenig hatte sich Nel in dieser und der vergangenen Woche vom einstigen Sorgenkind zum Hoffnungsträger gemausert. So mancher Beobachter sah in dem phönixgleichen Aufstieg der Aktie schon Anzeichen dafür, dass die generelle Skepsis an den Märkten gegenüber Wasserstoff-Aktien weichen würde. Dementsprechend macht sich die Katerstimmung am Mittwoch auch weit über die Norweger hinaus bemerkbar.
Plug Power kämpfte heute Morgen ebenfalls mit verkaufsdruck und es ging bis zum Vormittag um 3,5 Prozent bis auf 2,99 Euro abwärts. Nach einer minimalen Erholung wird also schon wieder über eine mindestens psychologisch relevante Marke gekämpft. Mangels eigener Impulse folgt Plug Power für den Moment dem Beispiel aus Norwegen, wenn auch mit nicht ganz so steilen Kursbewegungen.
ITM Power: Da helfen auch die Analysten nicht
Ähnlich gestaltet sich die Lage für ITM Power, welches bei der Kursparty der letzten Tage lange Zeit unbeteiligt am Rande stand. Erst eine bekräftigte Empfehlung durch Bernstein Research verschafft der Aktie des britischen Unternehmens endlich Rückenwind. Bezeichnet wurde ITM als nicht weniger als ein Favorit unter den Einzeltiteln. Die Kaufempfehlung sorgte für Aufsehen und es ging gestern zeitweise um über zehn Prozent bis in Richtung 0,70 Euro in die Höhe.
Die Anteilseigner fackelten aber nicht lange und nahmen Gewinne mit, sodass ein charttechnischer Ausbruch den Käufern bisher nicht vergönnt war. Heute Morgen folgten weitere, wenn auch sehr dezente Abschläge und als dieser Newsletter entstand, standen noch 0,66 Euro auf der Anzeigetafel. Das ist vergleichsweise angenehm, aber eben auch noch immer ein gutes Stück entfernt von einer Rückkehr in einen nachhaltigen Aufwärtskanal.
Was lernen wir daraus?
Ebenso, wie die steilen Zugewinne bei Nel ASA der letzten Tage mit Vorsicht zu genießen waren, ist die heutige Korrektur zunächst nicht überzubewerten. Es war angesichts fehlender Neuigkeiten damit zu rechnen, dass der Kurs irgendwann auf Widerstand stoßen würde. Doch solange die Bullen am Ball bleiben, könnte sich aus den vergangenen Tagen zumindest aus charttechnischer Sicht ein Ausrufezeichen entwickeln.
Im Vordergrund steht bei Wasserstoff-Aktien weiterhin die fundamentale Entwicklung, sprich Auftragslage, Umsätze und Margen. Wer davon überzeugt ist, dass es bei diesen Kennzahlen in Zukunft bergauf geht, für den kann sich ein Investment auch lohnen und kurzfristige Kurskapriolen können in solchen Fällen verkraftet werden. Allerdings macht es einem die Politik zugegebenermaßen nicht einfach, bei Wasserstoff-Aktien immer nur auf die Chancen zu blicken. Gelernt haben wir einmal mehr, dass jede Rallye ein Ende kennt und je weniger sie von tatsächlichen Neuigkeiten angetrieben wird, desto größer und plötzlicher können Enttäuschungen auftreten.
Nel ASA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nel ASA-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Nel ASA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nel ASA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.