Liebe Leserin, Lieber Leser,
ein neuer Stern geht auf am Himmel der Wasserstoff-Aktien. Zum heutigen Tage vollzieht Nel ASA die Abspaltung seiner Betankungstochter, welche auf den Namen Cavendish Hydrogen hört. Begleitet wird der Unternehmensname ebenfalls vom Kürzel ASA, welches in Norwegen für Aktiengesellschaften steht und vergleichbar mit dem AG hiesiger Titel ist. Wer sich schon immer gefragt hat, warum dieser Zusatz in diesem Newsletter und anderswo bei Nel immer wieder mit auftaucht: es liegt schlicht an der SEO.
Bei den norwegischen Wasserstoff-Aktien geht es nun durchaus in eine neue Ära über. Interessant für die Anleger ist die Abspaltung in erster Linie mit Blick auf den ehemaligen Mutterkonzern Nel. Jener will sich nun voll und ganz auf sein Geschäft mit Elektrolyseuren konzentrieren und dort die Produktionskapazitäten sowohl im Heimatland als auch in Übersee deutlich ausbauen.
Nel ASA ohne Altlasten?
Spannend wird allerdings auch zu sehen sein, wie sich die neue Aufstellung in den Bilanzen bemerkbar machen wird. Mit der Betankungssparte fuhr das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder horrende Verluste ein. Zwar ist es nicht so, als würde es in Sachen Elektrolyse schon schwindelerregende Gewinne zu sehen geben. Dennoch schwingt ein wenig die Hoffnung mit, dass Nel bei anstehenden Quartalszahlen etwas weniger niederschmetternde Ergebnisse präsentieren kann. Wie sich das Ganze konkret bemerkbar machen wird, lässt sich aber nur abwarten.
An der Börse musste die Nel ASA-Aktie zuletzt Federn lassen, was auch an der Ausschüttung einer Sachdividende liegt. Für je 50 Anteile erhielten Aktionäre kürzlich eine Aktie von Cavendish Hydrogen. Allerdings will sich auch nach dem Verdauen davon bisher keine Fortsetzung der jüngsten Erholung bemerkbar machen. Heute Morgen mussten erneut kleine Verluste verzeichnet werden und es ging auf 0,58 Euro zurück. Der Abstand zu charttechnisch wichtigen Unterstützungen im Bereich von 0,50 bis 0,55 Euro schmilzt erschreckend schnell dahin.
Nel ASA Aktie Chart
Cavendish Hydrogen: Fehlstart?
Bei Cavendish Hydrogen selbst herrscht derweil ebenfalls nicht unbedingt Euphorie. Die Aktie startete heute mit Verlusten in den Handel und musste bis zum Vormittag Abwertungen von gut zwei Prozent verkraften. Von einem Fehlstart lässt sich dabei wahrscheinlich noch nicht reden. Große Begeisterung scheint das neue Papier aber ebenfalls nicht auslösen zu können. Vielleicht ist das auch nicht die allergrößte Überraschung.
Die Voraussetzungen für den Börsenneuling könnten tatsächlich besser sein. Denn auch wenn Nel ASA selbst sich stets bemüht, möglichst positiv über die Tochter zu reden: es bleibt wenig der Eindruck, dass man sich eines ungeliebten Kindes entledigen möchte und wenn daran schon Nel selbst nur ein überschaubares Interesse zu haben scheint, hält sich die Begeisterung unter den Börsianern letztlich auch in Grenzen.
Die Stimmung bleibt überschaubar
Noch dazu erfolgt der Börsengang in einer Phase, in der Wasserstoff-Aktien weiterhin kritisch beäugt werden. Die eine oder andere erfreuliche Entwicklung gab es in diesem Jahr schon zu sehen. Beispielsweise haben Produktionskapazitäten zugelegt und sogar einige frische Großaufträge konnten an Land gezogen werden. Die große Wende, von der schon seit Jahren geträumt wird, zeichnet sich am Horizont aber noch immer nicht ab. Stattdessen gibt es hier und dort sogar neuen Gegenwind.
So etwa bei Plug Power, wo die Forderung eines US-Senators zur Prüfung von Kreditgarantien heftige Unruhen ausgelöst hat. Entscheidungen wurden bisher nicht getroffen. Doch sollte die für Plug Power existenzsichernde Maßnahme noch gekippt werden, könnte es noch sehr hässlich und unruhig werden. Die Anleger verabschieden sich da schon mal im Voraus und der Aktienkurs macht es sich wieder unterhalb von 3 US-Dollart bequem. Am Dienstag verabschiedete sich die Plug Power-Aktie nach verlusten von 1,7 Prozent mit 2,92 Euro aus dem Handel.
Wasserstoff-Aktien und das liebe Geld
Bei Plug Power zeigt sich einmal mehr eindrucksvoll, wo der Schuh bei den Aktionären drückt. Es sind die nagenden Zweifel daran, ob sich das Geschäft mit Wasserstoff heute oder in Zukunft überhaupt rechnet. Dabei ist es auch eher nebensächlich, ob wird nun von Elektrolyseuren, Betankungslösungen oder anderen Bereichen sprechen. Quer durch die Bank wird bei hohen Zinsen munter investiert, während Umsätze sich größtenteils in einem sehr überschaubaren Bereich bewegen.
Das wird sich auch mit dem Börsengang von Cavendish Hydrogen nicht über Nacht ändern. Sowohl Börsenneulinge als auch alte Hasen brauchen schlicht neue Aufträge, und das möglichst in einer angenehmen Frequenz und mit Volumina, die Anleger von einer aussichtsreichen Zukunft überzeugen können. Anders ausgedrückt mag es neue Aktien geben – an der Ausgangslage um Wasserstoff-Aktien insgesamt hat sich aber nur erstaunlich wenig geändert.
Blick nach vorn
Dabei muss es aber freilich nicht bleiben und immerhin tut sich überhaupt etwas im Bereich der Wasserstoff-Aktien. Das ist für Anleger wichtig, da der Sektor in den letzten Jahren dazu tendierte, in ruhigen Zeiten eher Kursverluste denn das Gegenteil zu verzeichnen. Langeweile dürfte auch in den kommenden Wochen so schnell nicht auftauchen. Denn die aktuelle Berichtssaison neigt sich momentan zwar ihrem Ende zu, daran knüpft aber direkt die nächste Berichtssaison an. Nel wird voraussichtlich Mitte Juli frische Ergebnisse präsentieren, Anfang August stehen bei Plug Power die nächsten Quartalszahlen an.
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