Wasserstoff-Aktien: Nel AS, Plug Power und Co: BlackRock setzt auf Gewinner

Wasserstoff-Aktien bekommen gerade heftig Gegenwind. Doch womöglich nimmt die Erfolgsgeschichte von Nel ASA, Plug Power und Co nun erst richtig Fahrt auf.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien zollen dem aktuellen Marktumfeld Tribut. Daher dürften die aktuellen Kurse von Nel ASA und Plug Power den Anlegern nicht gefallen. Dessen ungeachtet boomt Wasserstoff weltweit. Das belegt die Realwirtschaft. Davon zeigen sich auch prominente Investoren beeindruckt. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Marktteilnehmer ein und dieselbe Unternehmensnachricht aufnehmen. Nimmt man zum Beispiel Nel ASA: Trotz der Millionenaufträgen in den vergangenen Wochen hielt die Begeisterung der Anleger darüber nicht lange an. Man sah vielmehr auf das, was bei Nel ASA noch fehlt, um Skeptiker zu überzeugen.

Nel ASA: Kleine innovative Schritte

Und das sind bei Nel ASA die sogenannten „Big Orders“. Damit sind Deals und Aufträge gemeint, die mehr sind als ein Versprechen für die Zukunft. Auftragsvolumina, die anzeigen sollen, dass es sich um ein sicheres Mega-Geschäft handelt. Mit anderen Worten: Schnelle, sichtbare Erfolge sind nun ein mal besser zu verkaufen als die vermeintlich kleinen innovativen Schritte.

Auch wenn diese in die richtige Richtung gehen, man sich neue Märkte erschließt und wichtige Technologien voranbringt. Ein absehbar profitabel wirtschaftendes Unternehmen hat derzeit nun mal bessere Karten als Wachstumsunternehmen wie Nel ASA und Plug Power. Zumal diese Unternehmen besonders unter der um sich greifenden Inflations- und Zinsangst leiden.

Wasserstoff-Aktien: Rückenwind dank der Analysten

Dennoch bekommen sowohl die Nel ASA-Aktie als auch die Plug Power-Aktie immer wieder Rückwind dank der optimistischen Prognosen zahlreicher Analysten. Diese nehmen die durchwachsenen Bilanzen der Pure Player zwar durchaus zur Kenntnis. Sie verweisen aber dennoch mehrheitlich auf das langfristige Potenzial der Wasserstoff-Aktien.

Denn sie sehen globale lukrative Märkte entstehen und begründen ihren Optimismus damit, dass die Wasserstoff-Unternehmen sich sehr gute Ausgangspositionen verschaffen und verschafft haben. Dazu gehört etwa der Milliarden-Markt für Elektrolyseure. Deren Nachfrage dürfte das Angebot in Bälde übersteigen. Daraus ergeben sich beste Aussichten für Nel ASA und Plug Power.

Alle reden von Wasserstoff

Und das gilt nicht nur für die Pioniere unter den Wasserstoff-Unternehmen. Der Kuchen dürfte viel mehr so groß sein, dass sich auch neue Player noch ein ordentliches Stück davon sichern können. Hinzu kommt, dass Wasserstoff dank seiner Bedeutung für die Energiewende und die dafür notwendige Dekarbonisierung der Wirtschaft mittlerweile eine beachtliche Karriere gemacht hat.

Denn alle, wirklich alle, reden derzeit von Wasserstoff und seinen zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf Investoren, Analysten und Energiekonzerne. So haben Letztgenannte längst gemerkt, dass sich mit Wasserstoff gute Geschäfte machen lassen. Außerdem ist saubere Energie förderlich für das Image eines Unternehmens.

BlackRock: Kauf von Aktien „vielversprechender Wasserstoff-Unternehmen“

Bleiben wir daher noch einen Moment bei den Investoren: BlackRock, der mutmaßlich größte Vermögensverwalter der Welt, hat jüngst durch seine Investitionen in Wasserstoff-Aktien von sich reden gemacht. Denn wie bekannt wurde, kaufte BlackRock „Aktien von vielversprechenden Wasserstoff-Unternehmen im Wert von mehreren Hundert Millionen US-Dollar“.

Darunter befindet sich auch Plug Power. BlackRock stockte demnach seine Beteiligung an Plug Power um weitere 10,1 Millionen Aktien auf. Darüber berichtete das Finanzportal „finanzen.net“. Dass große Engagement BlackRocks im Bereich Wasserstoff blieb nicht unbeachtet. Zumal der US-Vermögensverwalter damit nicht zum ersten Mal seine Vorliebe für Wasserstoff untermauerte.

US-Vermögensverwalter glaubt an Wasserstoff

So machte der US-Vermögensverwalter bereits zu Beginn des Jahres 2024 durch Investitionen in Wasserstofftankstellen auf sich aufmerksam. Außerdem hat BlackRock laut übereinstimmender Berichte bereits im Jahr zuvor für einen neu aufgelegten Erneuerbare-Energien-Fonds 4,8 Milliarden Dollar eingesammelt. Der Fokus auf nachhaltiges Investment ist demnach eindeutig.

Denn offensichtlich glaubt man bei BlackRock an „grüne Anlagen“ und damit auch an Wasserstoff. Und offensichtlich stehen die langfristigen Chance der gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft dabei höher im Kurs als kurzfristige Rücksetzer und Abwärtsbewegungen. Vor Letztgenanntem ist jedoch die Plug Power-Aktie alles andere als gefeit.

Plug Power-Aktie: Mega-Deal in Europa

Im Gegenteil: Ebenso wie bei Nel ASA sieht es bei Plug Power derzeit „aus rein charttechnischer Sicht“ eher schlecht aus, wie es heißt. Auch am heutigen Mittwoch ist demnach kein Stimmungsaufheller in Sicht. Stattdessen schicken die Anleger die Plug Power-Aktie am Mittwochmittag erneut ins Minus, wie das Finanzportal „finanzen.net“ zwischenzeitlich meldet.

Dabei konnte gerade Plug Power vor einer Woche mit einer echten Hammer-News punkten. So dachten zumindest die Finanz-Experten und feierten den „Mega-Deal“ im Hafen von Antwerpen-Brügge. Hier soll eine neue Produktionsstätte von Plug Power entstehen. Damit wolle die belgische Hafengemeinschaft zum Grünen-Wasserstoff-Hub für den europäischen Markt werden, hieß es.

Evercore-Analyst zeigt sich beeindruckt

Was die einen also als richtungsweisende Weichstellung interpretieren und Experten des Analysehauses Evercore „als wirklich große Sache“ bezeichnen, deren Bedeutung man noch gar nicht richtig einschätzen könne, lässt andere kalt. Jedenfalls hat es die Anleger nicht nachhaltig beeindruckt, wie sich am Kursverlauf der Plug Power-Aktie zeigt.

Dafür machen die Blended Player gerade Boden gut und bringen sich mit ambitionierten Wasserstoff-Projekten und strategischen Partnerschaften ins Gespräch. Zu nennen sind da etwa RWE, der britische Öl- und Gaskonzern BP oder der französische Mineralölkonzern TotalEnergies. Sie alle mischen kräftig mit Wasserstoff-Geschäft und dürften das nicht nur wegen des Klimas tun.

Anhaltende Dynamik im Wasserstoff-Sektor

Die Dynamik im Wasserstoff-Sektor hält also an. Bleibt abzuwarten, wie sich Pure Player wie Nel ASA und Plug Power, oder auch Ballard Power, ITM Power und SFC Energy weiterhin behaupten. Möglicherweise haben Blended Player gerade einen kleinen Vorteil – Stichwort: Finanzkraft –, doch abschreiben sollte man Nel ASA und Co deshalb noch lange nicht.

Aufgrund des regionalen Feiertags Fronleichnam fällt der Newsletter Wasserstoff Briefing am morgigen Donnerstag aus. Allen, die es betrifft, wünschen wir daher einen schönen Feiertag. Wir lesen uns dann wieder am Freitag, 17. Juni, idealerweise mit frischen Unternehmensnews von Nel ASA, Plug Power und Co.

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