Wasserstoff-Aktien: Die Liste der Profiteure – Ultimativer Schub für Nel ASA, Plug Power und Co!

Wasserstoff-Aktien stehen womöglich vor der nächsten Rally. Dafür sorgt die Politik. Denn deren Ansagen haben Auswirkungen auf Nel ASA, Plug Power und Co.

Auf einen Blick:
  • Nel ASA-Aktie kann an den spektakulären Freitag nicht anknüpfen
  • Plug Power mit gutem Start in die neue Handelswoche
  • Experten sehen die US-Wasserstoff-Pläne als „Gamechanger“
  • Thyssenkrupp macht Ernst: Wasserstoff-Tochter Nucera soll möglichst noch vor der Sommerpause an die Börse gehen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien durchlaufen eine turbulente Phase. Daran haben die jüngsten US-Wasserstoff-Pläne ihren Anteil. Noch lassen sich deren Auswirkungen nicht eins zu eins an den Kursverläufen von Nel ASA, Plug Power und Co ablesen. Doch dass die H2-Branche stark in Bewegung ist, belegt Thyssenkrupp Nucera. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Beginn wir aus Tradition mit einer kurzen Bestandsaufnahme zur Nel ASA-Aktie: Bis zum Mittag des heutigen Montags ist die Performance der Nel ASA-Aktie eher unspektakulär. Vor allem wenn man sie mit dem Schlussspurt des Titels Ende der vergangenen Woche vergleicht: Denn die Kursgewinne vom vergangenen Freitag lagen zwischenzeitlich bei einem Plus von 3,7 Prozent.

Wasserstoff: Nächster Hype in Sicht

Dass dies Beobachter aufmerksam registriert haben, verwundert nicht. Denn, wie ein Kollege es treffend formuliert hat: „In den kommend Wochen kann Wasserstoff zum heißen Thema an den Märkten werden.“ Und nicht nur unserer Meinung nach könnte das an den US-Wasserstoff-Plänen liegen. Denn diese haben in der vergangenen Woche konkrete Formen angenommen.

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Ganz vorn in der Reihe der möglichen Profiteure eines womöglichen Wasserstoff-Booms stehen dabei natürlich die amerikanischen Wasserstoff-Player. Die Nase vorn dürfte dabei Plug Power haben. Deren Aktie zeigt sich zumindest am heutigen Montagvormittag in guter Verfassung. So hieß am Vormittag beim Finanzportal „finanzen.net“, dass sich Aktie gestärkt zeige.

Kursperformance

laufendes Jahr-54,67 %2,04 €
1 Woche-2,39 %2,04 €
1 Monat-0,97 %2,04 €
3 Monate-1,92 %2,04 €
6 Monate-19,05 %2,04 €
1 Jahr-66,11 %2,04 €
3 Jahre-95,02 %2,04 €
5 Jahre-25,27 %2,04 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

Demnach gehörte sie wenigsten zu diesem Zeitpunkt zu den Performance-Besten des Tages. Natürlich kann sich diese Momentaufnahme im Laufe des Tages ändern, so dass die Aussagekraft begrenzt ist. Dennoch passt der Kursverlauf des Titels tendenziell ins Bild. Denn US-Hersteller wie eben Plug Power, aber auch Bloom Energy und Nikola, seien dank der neuen H2-Pläne im Vorteil.

Wasserstoff-Player: Immense Chancen in den USA

So sieht man es u.a. beim „Nebenwerte-Magazin“. Dafür hat man sich – ähnlich wie wir es bereits in der vergangenen Woche im Newsletter Wasserstoff Briefing getan haben – die „U.S National Clean Hydrogen Strategy and Roadmap“ genau angesehen. Denn diese Fahrplan verdeutliche, welche immensen Chancen sich für in den USA produzierende Wasserstoffplayer nun ergäben.

Das liege demnach an den diversen Subventionspaketen des Inflation Reduction Act (IRA) und des „Infrastructure Investment and Jobs Act“, wie es heißt. Beide Pakete stünden nun für den Aufbau einer (heimischen) Wasserstoffwirtschaft in den Startlöchern. Der hier bereits häufig zitierte IRA beinhalte demzufolge allein 9,5 Milliarden US-Dollar für zukünftige Wasserstoffhubs.

USA: Wichtige Details der Wasserstoff-Pläne

In diesem Zusammenhang möchten wir auf ein weiteres Detail der nun konkreten US-Wasserstoff-Pläne hinweisen. Dabei geht es um die im IRA enthaltenen Steuergutschriften für sauberen Wasserstoff. Dazu schreibt man beim auf Wasserstoff-Themen spezialisierten Portal „HydrogenInsight“:

„Die im neuen Gesetzentwurf enthaltene Lohnanforderung scheint jedoch der wichtigste Teil der Vereinbarung zu sein.“ Denn sie vervielfache den Umfang der Steuergutschrift um den Faktor fünf, wie es heißt. Die Hersteller könnten dieses Steuergutschrift in Anspruch nehmen, wenn sie dabei eines gewährleisten:

Steuergutschrift an Bedingung geknüpft

Sie müssten demnach sicherstellen, dass „alle Arbeiter und Mechaniker, die von Auftragnehmern und Subunternehmern beim Bau einer solchen Anlage beschäftigt werden, zu Löhnen bezahlt werden, die nicht unter den zuletzt vom Arbeitsministerium festgelegten Löhnen für Bau-, Umbau- oder Reparaturarbeiten ähnlicher Art an dem Ort liegen, an dem sich die Anlage befindet“.

Noch mal zum Mitschreiben: Die US-Amerikaner tun hier etwas, das für wortführende deutsche Liberale wahrscheinlich undenkbar wäre. Denn sie verknüpfen Steuergutschriften mit der unbedingten Einhaltung des Mindestlohns. Doch wenn es um den eigenen Vorteil geht – hier globaler Führungsanspruch als Wasserstoffmacht – sind die Amerikaner wohl schlicht pragmatisch.

USA und Europa: Der kleine Unterschied

In dem Dokument zur nationalen Wasserstoffstrategie und Fahrplan für sauberen Wasserstoff feiert man die Nutzung der Innovationskraft der Branche und setzt explizit auf den „Unternehmergeist der Amerikaner“. Dazu passt der Kommentar der RWE-Wasserstoff-Chefin Sopna Sury, den das „Handelsblatt“ am vergangen Freitag veröffentlich hat.

Im Gespräch mit der Redaktion übte die Managerin demnach Kritik an den Plänen der Bundesregierung zum Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Dabei habe man auch über Innovationen gesprochen und über die Unterschiede zwischen amerikanischer und europäischer Mentalität. Für Sury denken Amerikaner einfach „viel viel schneller“ als Europäer.

ThyssenKrupp Nucera: „Börse, wir kommen!“

In den USA entwickle man Innovationen in Unternehmen. Europa hingegen komme aus einer „Tradition der Forschung und Entwicklung“ und laufe daher manchmal Gefahr, sich „in kleinteiligere Themen zu verzetteln“. Apropos Schnelligkeit und Verzetteln: Die Zeit des Zögerns soll jetzt beim Stahl – und Industriekonzern ThyssenKrupp vorbei sein.

Laut übereinstimmender Medienbericht macht der Konzern nun mit dem Börsengang seiner Wasserstoff-Tochter Nucera Ernst. Wie ThyssenKrupp am heutigen Montag mitteilte, solle der Erlös aus der Kapitalerhöhung 500 bis 600 Millionen Euro einbringen. Die Platzierung der Aktien soll demnach noch vor der Sommerpause über die Bühne gehen.

Wasserstoff-Aktien: Nächster Wasserstoff-Boom?

Abhängig mache man das vom Marktumfeld, hieß es weiter. Laut Angaben des Konzerns beabsichtigt man, langfristig die Mehrheit an der Wasserstoff-Tochter zu halten. Börsengang und Neuausgabe von Stammaktien aus einer Kapitalerhöhung sollen dabei Hand in Hand gehen. Den Erlös aus dieser Kapitalerhöhung will man zum Ausbau des Elektrolyseur-Geschäfts nutzen.

Das klingt angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Wasserstoff-Branche völlig plausibel. Und es deutet daraufhin, dass nicht nur die Pure Player daran arbeiten, sich auf den wahrscheinlich nächsten Wasserstoff-Boom vorzubereiten. Sollte es die Nachrichten-Lage zulassen, dann gehen wir demnächst noch einmal genauer auf die Wasserstoff-Aktien der Blended Player ein.

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