Wasserstoff-Aktien: Linde stattet Shell und RWE mit Elektrolyseuren aus, dennoch bleibt es bei den Aktienkursen beim gewohnten Trott!

Shell und RWE setzen auf Elektrolyseure von Linde, die mit Technik von ITM Power daherkommen. Aufbruchstimmung will an der Börse aber noch immer nicht aufkommen.

Auf einen Blick:
  • Linde baut für namhafte Kunden Elektrolyseure der Superlative.
  • Je 100 Megawatt Leistung sollen die Anlagen erreichen.
  • Dafür interessieren sich Shell und Rwe.
  • Das Comeback der Wasserstoff-Aktien lässt allerdings noch auf sich warten.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

bei einem Blick auf die aktuellen Schlagzeilen im Wasserstoff-Segment könnte fast ein wenig Aufbruchstimmung aufkommen. Nicht nur hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kürzlich Förderbescheide mit einem Volumen von insgesamt 280 Millionen Euro überreichen könnten und damit den Start von zwei großen Projekten auf den Weg bringen können. Auch abseits der Politik scheint sich einiges zu tun. Große Player setzen verstärkt auf das Thema Wasserstoff, und das gleich im ganz großen Stil.

Linde baut Elektrolyseure für Shell und RWE

Das Magazin „ECO Reporter“ berichtete heute darüber, dass die beiden Energiekonzerne Shell und Rwe sich für Elektrolyseure von Linde interessieren. Die sollen es offenbar in sich haben und eine Leistung von 100 Megawatt (MW) erreichen. Dem Bericht zufolge wäre dies viermal so viel wie bei den bisher größten Anlagen. Gleich drei Exemplare davon will Shell sich sichern, um damit in der Nähe von Köln ab dem Jahr 2027 bis zu 44 Tonnen Wasserstoff täglich herzustellen.

RWE begnügt sich mit zwei entsprechenden Anlagen, will aber im besten Fall schon 2025 die Produktion aufnehmen. Dann soll grüner Wasserstoff über ein noch zu errichtendes Netz an Kunden aus der Industrie in Nordrhein-Westfalen und Niedersachen geliefert werden. Gehen die Pläne auf, wäre es für Wasserstoff fraglos ein großer Schritt nach vorne. Abnehmer könnten sich auf eine recht zuverlässige Versorgung mit dem alternativen und in seiner grünen Form praktisch emissionsfreien Kraftstoff verlassen.

Rätselraten an der Börse

Doch so erfreulich das alles klingen mag: es bleiben noch einige Fragezeichen bestehen. Keine Informationen liegen darüber vor, über welche finanziellen Dimensionen wir sprechen. Dadurch könnten die Anteilseigner auch nicht weiter einschätzen, wie sich das Ganze auf die Bilanzen der beteiligten Unternehmen niederschlagen könnte. Die Linde-Aktie konnte heute Morgen dennoch um 0,5 Prozent bis auf 413,40 Euro zulegen, wofür aber eher nicht die Bestrebungen im Wasserstoff-Segment verantwortlich zu machen sind.

Linde Aktie Chart

Auch bei den Anteilseignern von ITM Power bleibt Zuversicht Mangelware, obschon bei den Elektrolyseuren von Linde Stacks des britischen Unternehmens zum Einsatz kommen sollen. Die jüngst vorgestellten Quartalszahlen und der maue Ausblick lassen aber nicht vermuten, dass dadurch allzu viel Schwung zu erwarten ist. In der Folge bleibt es bei einem mauen Chart, der sich heute Morgen um drei Prozent auf 0,61 Euro erleichterte. Wie gehabt kämpfen die Bullen darum, einen Rutsch unter die wichtige Linie bei 0,60 Euro zu verhinden.

Nel ASA noch ohne Erfolg

Zumindest etwas freundlicher sieht es bei der Aktie von Nel ASA aus, die bereits gestern den Widerstand bei 0,50 Euro ins Visier nahm. Ein Sprung gen Norden ist bislang noch nicht geglückt. Die Bullen tasten sich aber langsam heran. Als dieser Newsletter gerade entstand, waren Kursgewinne von 0,8 Prozent zu verzeichnen und der Kurs pendelte sich bei 0,492 Euro ein. Da fehlt nicht mehr viel, um den Aktienkurs zumindest großzügig auf die magische Marke von 0,50 Euro runden zu können.

Einzelne Fortschritte im Segment schaden bei entsprechenden Ambitionen freilich nicht, doch ob sie auch ausreichen, um Nel zur Abwechslung in einen nachhaltigen Aufwärtstrend zu befördern, darf wohl eher bezweifelt werden. Was an den Märkten gefordert wird, ist ein grundsätzlicher Trendwechsel, bei dem positive Neuigkeiten nicht länger Seltenheitswert haben, sondern in schöner Regelmäßigkeit auftreten. Das mag vielleicht etwas vermessen klingen, doch wäre es ein genau solches Szenario, welches für den großflächigen Ausbau von Wasserstoff und damit auch den Erfolg der beteiligten Unternehmen als Voraussetzung gelten darf.

Plug Power schwächelt schon wieder

Bleiben erfreuliche Entwicklungen hingegen aus, passiert recht schnell genau das, was sich am Dienstag bei der Aktie von Plug Power beobachten ließ. Nach einer nur bescheidenen Erholung bracht der Titel schon wieder um etwa sieben Prozent ein und landete bei müden 2,13 US-Dollar. Die jüngsten Spitzen scheinen sich als trügerisch zu erweisen und aus rein technischer Sicht wurde der Abwärtstrend erneut bestätigt, auch wenn das Mehr-Jahres-Tief bei 1,91 Dollar erst einmal nicht touchiert wurde.

Es bleibt sowohl bei Plug Power als auch anderen Branchenvertretern das große Problem der Finanzen. Der Ausbau ist schön und gut. Er muss aber teuer bezahlt werden, was bei Plug Power gerne mit Kapitalerhöhungen oder Krediten geschieht. Die Aussicht auf mögliche Zinssenkungen der Fed machen etwas Mut dafür, dass die Lage sich entspannen könnten. Doch auch mit geringeren Zinsen würden Plug Power und Co. noch immer Verluste einfahren. Gefragt sind endlich Auftragseingänge im großen Stil.

Schritt für Schritt

Die Fortschritte im Wasserstoff-Bereich sollen aber gerade an dieser Stelle nicht schlechtgeredet werden. Wenngleich sich viele Anleger wahrscheinlich etwas mehr wünschen würden: immerhin geht es weiter voran und es wird der Grundstein für eine Zukunft gelegt, in der Wasserstoff eine immer größere Bedeutung einnehmen wird. Das sorgt offensichtlich noch nicht für eine fulminante Rallye bei den vielen angeschlagenen Aktien aus dem Sektor. Es ist aber mindestens als ein Hoffnungsschimmer zu verstehen.

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