Liebe Leserin, Lieber Leser,
es wird aktuell noch immer viel darüber diskutiert, wie eine Zukunft mit Wasserstoff aussehen könnte. Wichtige Themen sind dabei nicht nur die Herstellung und Verwendung. Auch der Transport spielt immer wieder eine große Rolle. Stark vereinfacht ausgedrückt stellen sich Experten derzeit die Frage, ob erst ein umfangreiches Netzwerk an Pipelines aufgebaut werden sollte oder nicht doch vielleicht der Transport mit Spezialschiffen erstrebenswert ist. Beide Ansätze haben ein großes Problem. Tatsächlich vorhanden ist die Infrastruktur dafür bisher kaum.
Hier und dort gibt es erste Modellversuche mit Pipelines und allerlei Absichtserklärungen für den weiteren Ausbau. Eine Handvoll Schiffe ist außerdem in der Lage, Wasserstoff über die Weltmeere zu transportieren. Doch um irgendetwas davon auf einen größeren Maßstab zu heben, bräuchte es noch enorme Anstrengungen. Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) bringt nun einen anderen Ansatz ins Spiel, wie die „Zeitung für kommunale Wirtschaft“ berichtet.
Wasserstoff per Container
Beim Projekt „Provide“ beschäftigen sich Forscher damit, Wasserstoff in spezielle Druckgasbehälter zu verfrachten und jene dann per Schiff zu transportieren. Der große Vorteil bei diesem Ansatz liegt darin, dass ein Transport mit bereits vorhandenen Containerschiffen möglich wäre. Untersucht wurden sowohl technische als auch regulatorische Hürden, welche als überwindbar angesehen werden. Vor allem auf dem europäischen Kontinent wird das Ganze als eine sinnvolle Alternative zu anderen Ansätzen angesehen, wenn auch vielleicht nur als Übergangslösung, bis andere Transportmethoden im größeren Maßstab verfügbar sind.
Was daraus noch werden mag, bleibt offen. Die größten Sorgen der Aktionäre lassen sich damit kaum wegwischen. Doch wahrscheinlich sind es genau solche frischen Denkansätze, die der Wasserstoffsektor momentan braucht. Das Thema scheint sich zuweilen etwas festgefahren zu haben. Allen Beteiligten ist klar, dass die Kosten noch zu hoch sind und das Angebot zu klein. Wie sich diese Problematik auflösen lässt, dafür fehlt es aber leider oft an der notwendigen Fantasie.
Eine Empfehlung für Linde
Dies wiederum verdeckt den Börsianern zuverlässig den Blick auf neue Chancen bei Wasserstoff-Aktien und die Kurse entwickeln sich derzeit schon wieder bevorzugt in die aus Anlegersicht vollkommen falsche Richtung. Die Privatbank Berenberg sieht aber zumindest bei einigen Konzernen Möglichkeiten. Jüngst bestätigte das Institut die Empfehlung für die Line-Aktie und hob das Kursziel von 440 auf nun 470 US-Dollar an. Begründet wird dies mit der Erwartung, dass in den kommenden Quartalen wieder vermehrt neue Energieprojekte in Angriff genommen werden könnten. Auch wenn Wasserstoff hier nicht explizit genannt wird, so steht dennoch zu vermuten, dass es bei den Überlegungen eine Rolle gespielt haben dürfte.
Linde Aktie Chart
Die Anleger ließen sich von der neuen Zuversicht nicht unbedingt anstecken. Es hat der Linde-Aktie aber auch nicht geschadet, die mit 410,80 Euro am Donnerstagmorgen unverändert auf hohem Niveau notierte. Seit Jahresbeginn konnte der Titel sich um rund zehn Prozent verbessern. Zugegebenermaßen kommt der Aktie aber ein wenig zugute, dass dahinter ein großer Konzern steht, der längst nicht nur auf Erfolge im Wasserstoffsegment angewiesen ist.
Plug Power versucht sich an einer Erholung
Ganz anders sieht das bei Plug Power aus, wo alles mit Erfolgen rund um Elektrolyseure und Co. steht und fällt. Die Hoffnung hatten die Aktionäre zuletzt wieder verloren. Nachdem im US-Kongress einige Abgeordnete der Republikaner die Berechtigung für Kreditlinien durch die US-Energiebehörde anzweifelten, wurden offene Wunden aufgerissen und es machten sich wieder latente Sorgen um die Liquidität breit.
Das trieb die Plug Power-Aktie schon wieder zeitweise an den Rande des Abgrunds und in unmittelbare Nähe des 52-Wochen-Tiefs bei 2,25 Dollar. Am Mittwoch fassten die Bullen sich ohne erkennbaren Grund aber nochmal ein Herz und ließen die Kurse um 3,8 Prozent bis auf 2,45 Dollar steigern. Nachbörslich ging es noch etwas weiter in die Höhe. Das ist ein guter Anfang, aber noch zu wenig, um schon von einem Comeback sprechen zu können. Charttechnisch bleibt die Plug Power-Aktie schwer angeschlagen.
Nel ASA stürzt in die Tiefe
Das lässt sich auch von Nel ASA behaupten, wo die wichtige Linie bei 0,50 Euro dem Verkaufsdruck leider nicht standhalten konnte. Wie zu erwarten war, ergaben sich dadurch weitere Verkaufssignale und auch heute Morgen stand der Titel wieder unter Druck. Die Kurse gaben bis zum frühen Vormittag um 1,9 Prozent nach und rutschten auf nun mehr 0,47 Euro zurück. Der Blick wendet sich leider klar nach unten, wo einzig das 52-Wochen-Tief bei 0,37 Euro noch ernsthafte Anzeichen eines Supports zeigen kann.
Enttäuschend und traurig ist daran, dass die Bullen eine Erholung aus dem Mai schlicht vollständig wieder aus den Händen gegeben haben. Daran lässt sich auch klar erkennen, dass die Skepsis rund um Wasserstoff-Aktien längst nicht verflogen ist. Sie trat allenfalls für einen viel zu kurzen Moment in den Hintergrund.
Ewig lockt die Hoffnung
Ich mag mich wiederholen, doch die Ausgangslage für Wasserstoff-Aktien bleibt unverändert. Die Chancen sind bekannt, doch auf vollmundige Versprechen müssen endlich Taten folgen. Sei es in Form neuer Aufträge, kräftiger Subventionen oder auch nur Fortschritten bei der Infrastruktur, durch die sich Wachstumschancen zumindest erahnen lassen. Ohne derartige Impulse bleibt es bei einem bestenfalls durchwachsenen Bild und die immerwährende Hoffnung auf langfristige Durchbrüche kann die Titel aus dem Segment noch immer nicht alleine schultern.
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