Liebe Leserin, Lieber Leser,
zum ersten Mal findet die Hydrogen Technology Expo Europe in diesem Jahr in Hamburg statt, nachdem sie zuvor noch in Bremen beheimatet war. Das Event soll in der Hansestadt weiterwachsen und Begeisterung für das Thema Wasserstoff wecken. Auch meine Wenigkeit hat einen kurzen Besuch eingeplant, für den heutigen Eröffnungstag hat es aber leider nicht geklappt. Medienberichten zufolge machte sich zum Beginn auch nicht nur Euphorie breit.
Stattdessen nutzten Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace schon kurz nach Beginn der Messe die Möglichkeit, um eine spontane Demonstration auf die Beine zu stellen. Wie beim „NDR“ zu lesen ist, wird auf Transparenten gefordert, CO2 zu vermeiden statt zu „verstecken“. Beziehen dürften die Umweltaktivisten sich dabei auf Formen wie blauen oder grauen Wasserstoff, bei dessen Herstellung noch immer CO2-Emissionen entstehen. Allerdings wurde das Ganze auf den Plakaten und Bannern freilich nicht in allen Details ausgeführt.
Hamburg setzt auf grünen Wasserstoff
Wenngleich CO2-Emissionen bei der Herstellung von Wasserstoff nicht über Nacht verschwinden werden, so legt doch gerade Hamburg großen Wert darauf, grünen Wasserstoff voranzubringen. Die Stadt hat sich auf die Fahne geschrieben, zu einer Art Hauptstadt für (grünen) Wasserstoff zu avancieren. Dazu sollen unter anderem Importterminals entstehen und das Kohlekraftwerk Moorburg einem Elektrolyseur weichen. Ich kann in die Köpfe von Aktivisten leider nicht hineinschauen. Doch meiner bescheidenen Ansicht nach gäbe es auch und gerade für Umweltschützer viele gute Gründe, um dem Thema Wasserstoff positiv zu begegnen.
Auch anderswo geht es bei der Herstellung klimafreundlicher Kraftstoffe voran. So meldet der „Nordkurier“, dass sich für den Standort des ehemaligen Kernkraftwerks in Lubmin gleich fünf Interessenten finden, die dort gerne grünen Wasserstoff aus Windkraft herstellen möchten. Dies verriet der Zeitung Henrike Knopf in ihrer Funktion als Wasserstoffkoordinatorin im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Noch ist vor Ort nicht allzu viel passiert, doch den aktuellen Plänen zufolge soll binnen zwei Jahren eine der größten Wasserstoff-Produktionsstätten Deutschlands entstehen.
Fortschritte bei Nel ASA
Nun hören gerade Anleger nicht zum ersten Mal von großen Projekten und ambitionierten Plänen für die Zukunft von Wasserstoff. Sehr viel lieber würden sie aber ganz konkrete Fortschritte sehen, insbesondere wenn es um das Thema der Finanzierung geht. Einen großen Schritt vorangehen konnte dabei Nel ASA, wenn auch nicht mit einer lange herbeigesehnten Auftragsflut. Die Norweger konnten sich aber eine Förderung aus dem EU-Innovationsfonds in Höhe von 135 Millionen Euro sichern. Damit soll die Industrialisierung und Serienfertigung von druckbasierten alkalischen Elektrolyseuren vorangetrieben werden, die sich aktuell noch in der Prototyp-Phase befinden.
Das ist eine nette Unterstützung für das Unternehmen, dessen Cash-Bestände im vergangenen Quartal in einem besorgniserregenden Tempo dahingeschmolzen sind. Es ist allerdings nicht so, als könnte Nel sich darauf nun schon ausruhen. Denn zum einen ist die Förderung an ausgaben verknüpft und zum anderen entstehen dadurch erstmal keine frischen Umsätze. Folgerichtig hält sich die Begeisterung an der Börse noch etwas in Grenzen.
War es das schon?
Am Dienstag konnte die Nel ASA-Aktie ihren laufenden Absturz endlich einmal unterbrechen und zweitweise um mehr als zwölf Prozent zulegen. Ausgehend von 0,34 Euro bugsierten die Bullen das Papier bis auf 0,39 Euro im Hoch. Tags darauf scheint ihnen aber schon wieder etwas die Puste auszugehen. Nach kleineren Verlusten standen zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels noch 0,37 Euro auf dem Ticker. Das ist noch immer eine Verbesserung, letztlich landet die Aktie hier aber nur wieder auf einem Niveau, das vor zwei Wochen noch das Mehr-Jahres-Tief markierte.
Nel ASA Aktie Chart
Auch eine kleine Erholung ist besser als gar keine grünen Vorzeichen. Es braucht jedoch ganz offensichtlich mehr, um bei den leidgeplagten Anteilseignern wieder echte Euphorie auslösen zu können. Immerhin zeigt die Meldung aber, dass grundsätzlich noch Leben in der Nel ASA-Aktie steckt. Es muss nur durch die entsprechenden Neuigkeiten herausgekitzelt werden.
Plug Power gibt wieder nach
Dasselbe lässt sich wohl von Plug Power behaupten und zuletzt schoss dort der Aktienkurs schon fast unkontrolliert in die Höhe. Hintergrund waren Gerüchte darüber, dass ein milliardenschwerer Deal mit Allied Green zum Abschluss gebracht sein könnte. Die Meldung über eine finale Unterschrift fehlt bislang aber und der Geduldsfaden an der Börse scheint schnell zu reißen. Am Dienstag korrigierte die Aktie um 6,3 Prozent und fiel auf 2,22 US-Dollar zurück.
Bei Ballard Power macht sich rund zwei Wochen vor den nächsten Quartalszahlen derweil eine lethargische Stimmung breit. Knapp oberhalb von 1,50 Euro hat die Aktie es sich bequem gemacht und blickt dort nur auf einen hauchdünnen Abstand zum 52-Wochen-Tief. Die Bären sind also schon mal in Stellung, um dem Papier im Falle schlechter Neuigkeiten einen neuerlichen Ausflug in Richtung Keller zu spendieren.
Endlich Optimismus?
Wenigstens in Teilen sorgt das Thema Wasserstoff wieder für etwas mehr Zuversicht und selbst Greenpeace hilft mit seinen Aktionen, das Ganze wenigstens wieder etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Messe in Hamburg noch ein paar weitere Impulse liefern kann. Raum für etwas mehr Optimismus wäre allemal vorhanden. Zweifellos bleibt es aber auch dabei, dass an der Börse Aussichten auf steigende Umsätze und damit im besten Fall konkrete Aufträge gefragt sind.
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