Wasserstoff-Aktien: Kommt in 2024 die Belohnung?

Liebe Leserin, lieber Leser, im Grunde zeichnet sich in diesen ersten Wochen des Jahres ein vertrautes Muster ab: der globale Hunger nach dem begehrten Energieträger

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Grunde zeichnet sich in diesen ersten Wochen des Jahres ein vertrautes Muster ab: der globale Hunger nach dem begehrten Energieträger Wasserstoff einerseits und die schwankenden Kurse der Pure Player andererseits. Inwiefern Plug Power, Nel ASA und Thyssenkrupp die News rund um Wasserstoff-Aktien derzeit dominieren, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Dass Anleger von Wasserstoff-Aktien gute Nerven brauchen und ein gewisses Risiko nicht scheuen dürfen, haben wir schon häufig thematisiert. Das „Wall Street Journal“ hat da zum Jahreswechsel in die gleiche Kerbe geschlagen. Tenor des Rundumschlags zu Wasserstoff-Aktien: Es war ein schlechtes Jahr für Wasserstoff-Aktien, aber ein gutes für Wasserstoff-Unternehmen.

Aussicht auf einen enormen Wachstumsmarkt

Beides lässt sich belegen und erklären. Daher zitieren wir hier die entsprechende Passage aus dem (übersetzten) Artikel: „Während sich die Wall Street in Bezug auf Wasserstoff abgekühlt hat, hat sich die Aktivität der Branche erhöht. Bis November 2021 hat sich die Zahl der angekündigten Großprojekte nach Angaben des Hydrogen Council seit Januar auf insgesamt 522 verdoppelt.“

Das deckt sich durchaus mit unserer Wahrnehmung: Die Chance der Pure Player, ihre Kurse wieder zu stabilisieren, liegt im Moment vor allem darin, für einen stetigen Strom an Unternehmensnachrichten zu sorgen. Diese kombinieren im besten Fall das visionäre Potenzial von Wasserstoff-Projekten mit der Aussicht auf einen enormen Wachstumsmarkt.

Trost für Anleger

Davon abgesehen hält laut Wall Street Journal die Börsen-Logik ohnehin einen gewissen Trost für die Anleger bereit: Nach einem für Wasserstoff-Aktien enttäuschenden Jahr ist eine Belohnung im folgenden Jahr weitaus wahrscheinlicher als nach einer großen Rallye. Man muss allerdings Geduld mitbringen. Womit wir zu Plug Power kommen.

Hier ist das Bild wieder einmal gemischt: Aktuell – laut einer Meldung von „Finanzen.net“ – gehört Plug Power am Dienstagvormittag zu den Verlierern des Tages. Dazu passt – wenn man so will – eine ebenfalls aktuelle Meldung von „Börse-Online“: Demnach hat sich der US-Aktienfonds Columbia Mid-Cap Groth Fund von allen seinen Plug Power-Aktien getrennt.

„Business Update“ von Plug Power

Der Fonds ist auf mittelgroße Unternehmen ausgerichtet, hieß es weiter. Quelle der Meldung ist die Wirtschaftsagentur Bloomberg. Dessen ungeachtet blickt die Börse und dabei insbesondere die am Wasserstoff-Sektor interessierten Anleger gespannt auf den morgigen Mittwoch, 19. Januar. Denn für diesen Termin hat Plug Power ein sogenanntes „Business Update“ angekündigt.

Ebenso wie im Vorjahr werden auch beim diesjährigen Event Eckdaten für das vergangene Geschäftsjahre und Zielanpassungen für die kommenden Jahre erwartet. Analysten haben dazu im Vorfeld schon mal ihre Prognosen zu Protokoll gegeben. In diesem Zusammenhang berichtete das „Nebenwerte Magazin“ auch über die Aussichten der Aktionäre von Plug Power:

Konkrete Aussagen zu Wasserstoff-Projekten

Demnach soll sich das Vertrauen der Anleger ab dem Jahr 2024 erstmals auch beziffern lassen. Von einem Gewinn von rund 100 Millionen US-Dollar bei einem erwarteten Umsatz von knapp 2 Milliarden US-Dollar ist da die Rede, für 2025 von einer weiteren kräftigen Steigerung.

Dabei fehlt dann auch nicht der Zusatz, dass für eine solche Zukunft von Plug Power freilich noch viel Phantasie erforderlich sei. Fast noch wichtiger ist daher aus Sicht der Beobachter, dass das Management von Plug Power beim „Business Update“ die jüngsten Unternehmensmeldungen konkretisiert. Dazu gehört etwa die Kooperation von Plug Power und Edison Motors.

Wie reagiert die Plug Power-Aktie?

Im Dezember 2021 hat man die Zusammenarbeit von Plug Power mit dem koreanischen Elektroautohersteller publik gemacht. Ziel der Kooperation ist es demnach, gemeinsam einen Elektro-Stadtbus mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb zu entwickeln und am Markt einzuführen.

Dabei lenkte man den Blick auf weitere mögliche Projekte. D.h. es muss sich ja nicht auf Busse beschränken. Es gibt schließlich noch weitere Verkehrsmittel, wie LKW und Schiffe. Edison stünde für eine Vorreiter-Rolle in der Dekarbonisierung des Verkehrs, wie das Nebenwerte Magazin unterstrich. Daher könnten konkrete Aussagen dazu womöglich auch der Plug Power-Aktie helfen.

Hat Nel ASA noch eine Chance?

Was jedoch könnte derzeit der Nel ASA-Aktie noch helfen? Rein kurstechnisch sieht es derzeit eher düster aus. Das lässt sind an den aktuellen Börsenmeldungen deutlich ablesen. Im Hinblick auf Unternehmensnachrichten sieht es dagegen etwas besser aus. Denn bei der Vergabe aussichtsreicher Wasserstoff-Projekte ist Nel ASA ja nach wie vor im Spiel, Stichwort Elektrolyseure.

Dieser Markt wächst stetig, die Erwartungen an die Summen der damit verbundenen Auftragsvolumina ebenso. Dabei gibt es nur ein Problem: Noch sind die Geschäfte mit Wasserstoff nicht lukrativ genug als dass die Wasserstoff-Spezialisten bereits profitabel wirtschaften könnten. Stattdessen haben die großen Energie- und Industriekonzerne Wasserstoff für sich entdeckt.

Thyssenkrupp: Wasserstoff-Tochter heißt jetzt Nucera

Bestes, weil aktuelles Beispiel dafür: der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp. Und wir es bereits im Newsletter der vergangenen Woche angekündigt hatten, setzt der Konzern seine Aktivitäten im Wasserstoffgeschäft entschlossen fort: Am vergangenen Donnerstag hat bei Thyssenkrupp ein Kapitalmarkttag zu seiner Wasserstoff-Tochter statt.

Diese heißt jetzt übrigens nicht mehr Uhde Chlorine Engineers sondern Nucera. Noch in diesem Frühjahr könnte der Börsengang der Wasserstoff-Tochter erfolgen. Dabei spielte in den Aussagen des Managements das Wachstumspotenzial des Wasserstoffgeschäfts eine wichtige Rolle. Die Schwelle zur Profitabilität soll demnach im Geschäftsjahr 2024/24 erreicht sein, hieß es.

Es bleibt spannend

Daraufhin reagierte die Börse am vergangenen Donnerstag erstmal positiv. Kritische Beobachter des Wasserstoff-Sektors gehen ohnehin schon seit geraumer Zeit davon aus, dass die großen Player, also die Energie- und Industriekonzerne, den Kleinen, also den Wasserstoff-Spezialisten wie etwa Nel ASA, das Wasser abgraben könnten.

Ob sich das bewahrheitet, werden die nächsten Wochen zeigen. Wasserstoff-Aktien bleiben so oder so ein spannendes Thema. Dafür sorgen allein schon die politischen und wirtschaftlichen Umstände. Oder wie es beim Finanzportal „Onvista“ heißt: „ Auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft führt kein Weg an Wasserstoff vorbei. Aus diesem Grund wird die Nachfrage enorm steigen.“

Täglicher Newsletter Wasserstoff Briefing startet

Hier noch eine Ankündigung in eigener Sache: Ab kommenden Montag, 24. Januar, erscheint der Newsletter Wasserstoff Briefing täglich, also von Montag bis Freitag. Das gibt uns die Möglichkeit, je nach aktueller Nachrichtenlage noch gezielter über Wasserstoff-Aktien zu informieren und die Aktivitäten der Branche noch genauer unter die Lupe zu nehmen.

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