Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien sind eigentlich kein Geheimtipp mehr. Dennoch stellen sie auch für erfahrene Anleger eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass sich oft nur schwer einschätzen lässt, welche News rund um Nel ASA, Plug Power und Co, die Börse honoriert und welche nicht. Daher geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing auch um allgemeine Einschätzungen von Profis.
Top oder Flop? Bei Wasserstoff-Aktien scheint es keinen Mittelweg zu geben, sondern nur Extreme. Zumal sich die Börse ohnehin gerne als launische Diva präsentiert, die ihre Gunst offenbar völlig willkürlich verschenkt. Das durften nun erneut auch die Nel ASA-Aktie und Plug Power-Aktie erleben. Dafür sind die vergangenen Stunden ein eindrückliches Beispiel.
Nel ASA und Plug Power: Gepusht von guten News
Denn dank recht erfreulicher News im Allgemeinen und im Besonderen schien für die Nel ASA-Aktie und für die Plug Power-Aktie am gestrigen Dienstag alles gut zu verlaufen. Gepusht von der Nachricht, dass Nel ASA vom US-Verteidigungsministerium 5,6 Millionen Dollar erhält, konnten sich beide Aktien erstmal Luft verschaffen.
Mehr noch: Beim Börsenportal „Kapitalerhöhungen“ konstatierte man am heutigen Morgen insgesamt eine „positive Branchenstimmung“ für die Wasserstoff-Aktien. Diese führe nicht nur dazu, dass Nel ASA und Plug Power profitierten, sondern auch First Hydrogen und ITM Power. Die letztgenannte Aktie habe demnach ähnlich wie die Plug Power-Aktie zweitstellig zugelegt.
Daher schien die Annahme, dass sich die Kurse von Nel ASA und Plug Power stabilisieren, durchaus realistisch. Zumal ein charttechnischer Aufwärtstrend sowohl bei Plug Power als auch bei Nel ASA immerhin wieder als erreichbar gilt. Darauf weisen die Kollegen hin. Auch den eher verhaltenen Start von Plug Power in den heutigen Handelstag sollte man daher nicht überbewerten.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dennoch, dass es sowohl für Nel ASA als auch für Plug Power dann im Laufe des heutigen Mittwochvormittags Verlustmeldungen gegeben hat, irritiert. Und man fragt sich, worauf die Börsen nun eigentlich positiv reagieren und worauf eher negativ? Setzen womöglich vor allem Inflationsangst und die Befürchtungen einer Rezession die Finanzmärkte weltweit unter Druck?
Hendrik Leber, Vermögensverwalter und Gründer der Fondsgesellschaft Acatis, hat darauf gegenüber „Börse Online“ eine klare Antwort: „Ich setze Rezession nicht mit Börsenschwäche gleich. Die Börse läuft vorweg“, sagte er kürzlich im Gespräch mit der Börsenzeitschrift. Und fuhr dann fort: „Wenn also eine Rezession kommt, egal wie und wann: Es macht der Börse nichts aus.“
Wasserstoff-Aktien: Aussicht auf Gewinne
Was Börsen hingegen irritiere und ihnen durchaus etwas ausmache, seien Gewinnwarnungen. Die allerdings hätten mit der Rezession gar nicht so viel zu tun, so Leber. Die Aussicht auf Gewinne, wenn auch erst in der Zukunft und daher eher mit langfristigem Anlagehorizont, sind denn auch der Grund für die teils hohen Bewertungen der Wasserstoff-Unternehmen.
Interessant lesen sich daher auch Lebers Aussagen zu Wasserstoff-Aktien, wobei sich die Frage zunächst darauf bezog, ob sich Wertpapiere aus dem Bereich erneuerbare Energien überhaupt lohnen. Antwort: „Da muss man genau hinschauen.“ – Richtig, das sagen wir auch immer! – Nach Statements zum Solarsektor und zur Windenergie, ging es dann um Wasserstoff-Aktien.
Wasserstoff-Wirtschaft braucht Aufträge
O-Ton Leber: „Was ich wirklich spannend finde: Wasserstoff-Wirtschaft. Die ist noch nicht so richtig losgelaufen, weil die Aufträge noch nicht da sind.“ In die gleiche Kerbe schlägt Manfred Wiegel, Vorstand und Fondsmanager des Green Benefit Global Impact Fund. Er kam kürzlich im „Handelsblatt“ zum Thema Geldanlagen zu Wort.
Ausgangspunkt der Überlegungen waren auch hier die Erneuerbaren Energien. Laut Bericht setzen sich erneuerbare Energien zwar immer stärker durch. Doch das volle Potenzial werde hier erst in den kommenden Jahren ausgeschöpft, hieß es in der Wirtschaftszeitung. Fondsmanager Wiegel beschreibe dies mit einem Bild aus dem Sport:
Wasserstoff-Aktien: Noch Luft nach oben
„Verglichen mit einem Marathon sehen wir Solar bei Kilometer 15 von 42, beim Thema grüner Wasserstoff sind wir erst bei Kilometer sieben.“ – Wie auch immer die Kilometeranzeige nun tatsächlich lautet, das was Wiegel und auch Leber ausdrücken wollten, dürfte klar sein: Speziell Wasserstoff-Aktien haben noch Luft nach oben, da die Wasserstoffwirtschaft gerade erst hochläuft.
Dass Wasserstoff-Aktien wohl doch noch einen gewissen Exoten-Status unter den Wertpapieren haben, dürfte an ihrer Volatilität liegen. Darauf wies jüngst ein Bericht auf „Zeit Online“ hin. Dabei ging es um das aktuell kluge Investieren in die „Vorreiter der Energiewende“. Auch, um womöglich steigende Gas- und Strompreise zu kompensieren.
Wasserstoff-Player: Vorreiter der Energiewende
Ein herausforderndes Unterfangen, wie der Bericht darlegt. Wasserstoff-Aktien kommen denn auch in den dortigen Überlegungen vor, da man Wasserstoff-Player klar zu den Vorreitern der Energiewende zählt. Dennoch rät die Autorin am Ende zur Vorsicht bei Investments in Einzeltitel. Denn diese seien sehr spekulativ und daher riskant.
Vertrauenserweckender scheinen da doch eherdie namentlich genannten Blended Player Linde und Air Liquide zu sein. Denn gerade die Verbindung von etabliertem Industriegashersteller samt Technologie und Know-how mit der Erweiterung Wasserstoffsparte könnte sich in Zukunft als sehr erfolgreich erweisen.
Nel ASA und Plug Power: Her mit den „Big Orders“!
Im Hinblick auf Nel ASA und Plug Power, aber auch andere Pure Player im Wasserstoff-Sektor gilt daher: Her mit den „Big Orders“! Denn nichts beeindruckt die Börse demzufolge mehr als die Aussicht auf Gewinne. Auf üppige Gewinne. Je schneller desto besser. Doch gerade bei einem Marathonlauf gibt es eben auch Durststrecken. Und wer ins Ziel kommen will, muss durchhalten.
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