Liebe Leserin, Lieber Leser,
in Sachen Wasserstoff konnten in diesem Jahr bereits einige Fortschritte erzielt werden, auch wenn sich dies an der Börse kaum bemerkbar machen wollte. Doch gerade in Deutschland geht es durchaus nach vorn. So wurde bekanntlich ein umfangreiches Wasserstoffkernnetz beschlossen, welches in Zukunft das Rückgrat der hiesigen Wasserstoff-Infrastruktur bilden soll. Allem Anschein nach wird es bis zum Baubeginn auch nicht mehr lange dauern.
Gegenüber dem „Saarländischen Rundfunk“ ließ Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller verlauten, dass die Genehmigung für das Kernnetz spätestens bis Mitte Oktober vorliegen soll. Mit Bauarbeiten könne dann ab Beginn des kommenden Jahres begonnen werden. Das sei nicht zuletzt für die Industrie im Saarland von Bedeutung. Gehofft wird aber freilich darauf, dass sich bundesweit ein Schub in Richtung erneuerbarer Energien ergeben wird und vor allem Wasserstoff einen kleinen Kickstart erfahren könnte.
Kawasaki kämpft mit der Physik
Grundsätzlich werden Wasserstoff im Vergleich zu fossilen Brennstoffen nur Vorteile nachgesagt. Der Kraftstoff verfügt über eine hohe Energiedichte, ist in der Theorie unbegrenzt herstellbar und hinterlässt noch dazu keinerlei klimaschädlichen Emissionen. Dass es dennoch nicht immer die beste Option ist, das zeigte nun Kawasaki eindrucksvoll mit neuen Konzeptzeichnungen zu einem Wasserstoff-Motorrad, über welche „speedweek.com“ berichtete. Zu sehen ist ein sehr massives Gefährt, das zwar durchaus futuristisch, aber eben auch sehr mächtig anmutet.
Gigantische Tanks beherrschen das Bild und trotz der enormen Ausmaße scheint auf dem Gefährt weder Platz für Gepäck, noch für einen Mitfahrer zu sein. Da Wasserstoff-Tankstellen zudem sehr rar gesät sind, stellt sich schon die Frage, wer sich für ein solches Motorrad ernsthaft begeistern kann, auch wenn es sich bisher nur um ein Konzept handeln mag. Zumindest in den Augen der Kritiker ist das Ganze letztlich nur ein Beweis dafür, dass Wasserstoff und kleine Fahrzeuge sich nicht besonders gut vertragen.
Kawasaki Heavy Industries Aktie Chart
Die Nachteile des Wasserstoffs
Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass sich daran etwas ändern wird, liegen die Gründe doch letztlich in der Physik. Zwar enthält ein Kilo Wasserstoff sehr viel mehr Energie als die gleiche Menge Benzin. Doch da Wasserstoff gasförmig vorliegt, braucht es zur Speicherung ein ungleich höhere Volumen. 11 Kubikmeter sind es pro Kilogramm an der Zahl. Für gewöhnlich kommt hoher Druck zum Einsatz, um das Volumen zu reduzieren. Doch selbst dann ist der Platzbedarf noch immer sehr viel größer als beim klassischen Benzin.
Es mag in der Zukunft noch einige technologische Durchbrüche geben, die wir uns aktuell nicht vorstellen können. Doch sich darauf zu verlassen, wäre wohl etwas naiv. Nach heutigem Stand ist Wasserstoff für manchen Einsatzzweck schlicht nicht die beste Wahl, was sich wahrscheinlich auch nicht einfach über Nacht ändern wird. Im Individualverkehr und insbesondere bei kleinen Fahrzeugen scheint die Elektromobilität ihre Vorzüge doch sehr viel mehr ausspielen zu können.
Nel ASA: War es das schon wieder?
Mit solchen Probleme muss sich Nel ASA weniger herumschlagen. Die Norweger konzentrieren sich nach der Abspaltung von Cavendish Hydrogen vordergründig auf das Geschäft mit Elektrolyseuren. Jene sind auch in der Schwerindustrie unverzichtbar, bei der der Umstieg auf Wasserstoff als alternativlos angesehen wird. Problematisch hierbei ist bekanntlich, dass enorme Investitionen notwendig sind und die Kundschaft sich bisher mit konkreten Aufträgen vornehm zurückhält.
Daran hat sich bislang leider nichts geändert, doch sinkende Zinsen in Europa konnten am Donnerstag ein wenig für Kauflaune sorgen. Ohne große Vorwarnung sprang die schwer angeschlagene Nel ASA-Aktie gestern zeitweise um gut sieben Prozent in die Höhe. Bis zu 0,47 Euro standen auf dem Ticker, womit die Käufer manchen Widerstand hinter sich lassen konnten. Tags darauf scheint die Stimmung aber schon wieder nachzulassen. Im frühen Handel am Freitag machten sich dezente Verluste bemerkbar, wenngleich sich am nominalen Kurs bis zum Vormittag noch nichts änderte.
Plug Power belässt es dabei
Plug Power schaffte es gar nicht erst in den grünen Bereich, sondern konnte lediglich vorherige Erholungsbewegungen verwalten und sich bei 1,94 US-Dollar festbeißen. Das ist allemal besser als das vor wenigen Tagen etablierte Mehr-Jahres-Tief bei 1,60 Dollar. Es ist im langfristigen Chart aber noch immer kaum mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ein wenig mehr Nachdruck dürften die Anteilseigner sich von einer Erholung durchaus erhofft haben.
Immerhin konnte ITM Power heute mit Zugewinnen in den Handel starten und sich kurz nach Handelsbeginn um 1,2 Prozent verbessern. Das hievte den Kurs aber nur auf überschaubare 0,57 Euro, womit es unterhalb der wichtigen Linie bei 0,60 Euro blieb. Comeback-Vibes wollen hier ebenfalls nicht aufkommen. Die größte Freude scheint weiterhin zu sein, dass es keine neuen Abstürze zu beobachten gibt.
Wird das noch was?
Ich kann mir vorstellen, dass die täglichen Entwicklungen rund um Wasserstoff-Aktien für viele Anleger mittlerweile schwer ermüdend sind. Zwar steht die Vision der Wasserstoff-Revolution weiterhin. Doch es kommt viel zu wenig davon auch in der Realität an. Sinkende Zinsen und politische Bemühungen zeichnen zwar langsam einen freundlicheren Ausblick. Das ist aber schlicht noch zu wenig, um ein Comeback auf breiter Front auslösen zu können. Unverändert lässt sich nur darauf hoffen, dass wirklich durchschlagende Neuigkeiten noch ausstehen. Verlass ist darauf aber leider nicht.
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