Liebe Leserin, lieber Leser,
möglicherweise ist die Aufregung hinsichtlich der zukünftigen Geldpolitik der US-Notenbank FED im Vorfeld größer gewesen als direkt am Morgen danach. Ob und wie die Börse reagiert, wird sich ohnehin erst im Laufe des Donnerstags zeigen. Inwieweit „unsere“ Wasserstoff-Aktien davon tatsächlich betroffen sind, bleibt daher abzuwarten.
Allerdings drängt sich derzeit der Eindruck auf, dass sich die Auswirkungen auf Nel ASA, Plug Power und Ballard Power im Hinblick darauf bisher in Grenzen halten. Denn diese sind – künftige Zinserhöhungen hin oder her – ohnehin Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Das ließ sich auch am Mittwoch beobachten.
Wasserstoff-Aktien im Aufwind
Denn da sorgten die auch in unserem Newsletter Wasserstoff Briefing thematisierten Einschätzungen von Wall Street-Analysten für eine „leichte Gegenbewegung bei Wasserstoff-Werten“. So formuliert es „Börse Online“. Die Aktien von Plug Power und Nel ASA seien gestiegen, und zwar um rund 0,5 Prozent und 4,2 Prozent.
Auch in anderer Hinsicht nutzte demnach Nel ASA die Gunst der Stunde: Wie das „Nebenwerte Magazin“ berichtete, brachte sich das norwegische Wasserstoff-Unternehmen mal wieder in Erinnerung. So habe sich Nel ASAs CEO Andre Løkke auf Twitter zu Wort gemeldet, um Nels Beteiligung bei Nikola zu feiern, Stichwort: Betankung von Schwerlastern.
Nel ASA meldet sich zurück
Tenor des Berichts: Auf diese Weise schlage Nel ASA gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Das Unternehmen könne konkrete Fortschritte bei laufenden Projekten vermelden. Außerdem profitiere Nel ASA ggf. von der Performance sogenannter „Wasserstoffhoffnungswerte“. Bei Everfuel, wo Nel ASA gleichfalls mit seiner Technologie beteiligt ist, habe diese Strategie perfekt funktioniert.
Dennoch: Kursschwankungen, extreme Ausschläge, Spekulationen – als Anleger von Wasserstoff-Aktien muss man wohl noch eine Weile damit rechnen. Steigende Zinsen, wie sie die Fed ab März angekündigt hat, sind da nur eine weitere Unwägbarkeit unter vielen. Auf der anderen Seite stehen der Hoffnungsträger Wasserstoff und die Hoffnung auf einen Millionenmarkt.
Wetten auf den grünen Energieträger
Daher führt an der Auseinandersetzung mit Wasserstoff-Aktien kein Weg vorbei. Oder wie es die „WirtschaftsWoche“ formuliert: „Weitsichtigen Investoren bietet das Chancen für Wetten auf den grünen Energieträger.“ Daher hat man sich dort mit „fünf führenden Unternehmen“ und ihren Aktien näher beschäftigt.
Darauf wollen wir in diesem Newsletter Wasserstoff Briefing wie bereits angekündigt noch einmal kurz eingehen. Denn neben den prominenten Aktien von Nel ASA, Plug Power und Ballard Power stehen die Wertpapiere von Ceres Power und ITM Power im Fokus.
Wo bleibt der Boom?
Ceres Power, ein britisches Unternehmen für Brennstoffzellentechnologie und Engineering, sei ein Liebling der Analysten, die sich mit Wasserstoff-Aktien beschäftigen, schreibt die „WirtschaftsWoche“. Denn das durchschnittliche Preisziel der Aktie liege 100 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Im Weiteren wird jedoch schnell deutlich, dass Autor der „WirtschaftsWoche“ diese Liebe wohl nicht teilt. Zwar könne Ceres Power mit zukunftsorientierten und bereits angelaufenen Projekten in Japan, Südkorea und auch China punkten. Doch von einem Boom, an dem das Unternehmen in absehbarer Zeit profitiere, kann wohl derzeit noch keine Rede sein.
„Höchst optimistisch bewertet“
So würden die Analysten für 2021 mit einem Verlust von 21 Millionen Euro rechnen, bei Einahmen von 38 Millionen Euro. Kommt hinzu, dass Prognosen für Ceres für die kommenden Jahre von einer Stagnation auf diesem Niveaus ausgingen.
Fazit: Schon jetzt sei die Ceres-Aktie mit einer 43-fachen Umsatzbewertung teuer, gibt der Analyst zu bedenken. Im Hinblick auf die verhaltene Wachstumsprognose lasse sich gar von einer „höchst optimistischen“ Bewertung sprechen.
Anders sieht es bei ITM Power aus. Dem britischen Wasserstoff-Unternehmen traut man demnach ein geradezu „kometenhaftes Wachstum“ zu: „Die Analysten erwarten, dass sich der Umsatz bis 2024 mehr als verzwölffacht“, heißt es. Allerdings sei das Ausgangsniveau für diese Berechnung mit eine prognostizierten Jahresumsatz von 26 Millionen Euro im Jahr 2021 niedrig.
Alles nur Börsen-Phantasien?
Die Börsen-Phantasien, die ITM Power auslöst – „Selbst in der prognosegetriebenen Wasserstoffbranche sticht ITM mit besonders hoffnungsgeladenem Kurs hervor“, so die Analyse. – dürften ihre Gründe in der Realwirtschaft haben. So hat ITM Power laut Bericht im vergangenen Jahr die größte Elektrolysefabrik der Welt in Betrieb genommen.
Wobei solche Beschreibungen mit Vorsicht zu genießen sind. Nicht weil sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht valide wären, sondern aufgrund der Lebensdauer solcher Aussagen. Denn aufgrund der weltweiten Aktivitäten im Bereich Wasserstoff-Technologie und der Vielzahl ambitionierter Projekte kann sich vielleicht schon bald ein anderes Unternehmen damit schmücken.
Ein äußerst beweglicher Markt
Hinzu kommt aber auch, dass ITM Power mit großen Konzern zusammenarbeitet bzw. sie beliefert. Zu nennen wären da Linde, Siemens Gamesa, Hyundai oder auch Toyota. Dennoch rät die „WirtschaftsWoche“ auch im Hinblick auf ITM Power zur Vorsicht und dem beobachtenden Verbleib an der Seitenlinie.
Das alles lässt sich sicherlich nicht eins zu eins auf jede Wasserstoff-Aktie und jedes Wasserstoff-Unternehmen übertragen. Dass im Wasserstoff-Sektor jedoch jedes Investment wohlbedacht sein will, haben wir nie bestritten. Gerades deshalb ist es wichtig, diesen äußerst beweglichen Markt weiterhin im Auge zu behalten.
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