Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien sind selbst für Profi-Investoren schwer einzuschätzen. So mancher verzichtet daher lieber ganz auf Nel ASA, Plug Power und Co. Denn im Wasserstoff-Sektor ist auch aufgrund der Innovationsdynamik immer viel in Bewegung. Doch erste Priorität für die Player ist es, große Aufträge an Land zu ziehen. Darum geht es u.a. im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Plug Power muss liefern. Und zwar bald. Am besten noch am heutigen Dienstag, denn heute ist der Tag der Jahreshauptversammlung beim US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten. Beginn der Veranstaltung ist demnach um 16 Uhr. Dringend erforderlich sind dabei starke Impulse bzw. konkrete Ankündigen seitens des Managements hinsichtlich der aktuelle Geschäftsentwicklung.
Plug Power: Aktie am Vormittag mit Zugewinnen
Wobei die Betonung auf „konkret“ liegen dürfte. Denn in technischer Hinsicht und im Hinblick auf das Chartbild steht der Plug Power-Aktie – salopp gesagt – das Wasser bis zum Hals. Gegen heute Mittag ist bei der Plug Power-Aktie jedoch eine tendenziell positive Entwicklung zu konstatieren. Doch wie weit die Zugewinne vom heutigen Dienstagvormittag tragen, lässt sich kaum sagen.
Denn alles hängt vermutlich von der heutigen Jahreshauptversammlung ab. Wobei das „Nebenwerte-Magazin“ am gestrigen Montag bereits über einen möglichen neuen Deal für Plug Power nachgedacht hat. Es geht dabei um eine kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung der Duisburger Hafen AG.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Demnach haben Hafenbetreiber duisport und Wasserstoffproduzent Lhyfe GmbH eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. In dieser geht es darum, die Möglichkeit für den Bau der ersten größeren Elektrolyseanlage im Duisburger Hafen zu prüfen. Die Produktion von Wasserstoff könnte dann im günstigsten Fall Mitte 2025.
Wasserstoff für den Duisburger Hafen
Als potenzielle Abnehmer dafür nennt man die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) und das Duisburg Gateway Terminal (DGT). Sie könnten den Wasserstoff direkt für die lokale Verwendung nutzen, heißt es weiter. Dazu hätten alle beteiligten Partner eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.
Und was hat das jetzt mit Plug Power zu tun? Nun, die Lhyfe GmbH ist demnach eine 100-prozentige Tocher der französischen Lhyfe SA. Diese arbeitet bereits bei mehreren Projekten eng mit dem US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten Plug Power zusammen. So haben Lhyfe und Plug Power mit Lidl das erste europäische Logistikzentrum auf Basis von grüne H2 eröffnet.
Kampf um den europäischen Markt
Darüber hinaus gibt der Magazin-Bericht zu bedenken, dass Plug Power seine Europazentrale im Duisburger Hafen hat. Da wäre es doch im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, wenn sich die Duisburger Hafengesellschaft für ihren Elektrolyseur-Auftrag an Plug Power wendet, oder? Doch noch sind das nur Vermutungen, zwar durchaus plausibel dargelegt, aber dennoch ohne Belege.
Beobachter des Wasserstoff-Sektors müssen sich daher noch ein wenig gedulden, bis das Management von Plug Power sich äußert. Dass das europäische Markt für Plug Power immens wichtig ist, dürfte jedoch außer Frage stehen. Wiederholt hat sich Plug Power hier positioniert und damit gezeigt, dass man diesen Markt nicht den europäischen Wasserstoff-Playern überlassen wird.
Nel ASA: EU-Elektrolyseur-Gipfel zieht Bilanz
Womit wir bei Nel ASA wären. Und siehe da, es tut sich was: Denn der zweite jährliche Elektrolyseur-Gipfel der EU zieht jetzt Bilanz. Bei diesem Gipfel-Treffen kommen EU-Elektrolyseur-Hersteller und die EU-Kommission zusammen und besprechen, welche Fortschritte man in Sachen Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff gemacht hat.
Daran ist natürlich auch Nel ASA beteiligt: In der Liste der wichtigsten gestarteten Aktivitäten der Elektrolyseu-Hersteller ist hierzu Herøya, die weltweit erste vollautomatische Produktionsanlage für Elektrolyseure (500 MW Produktionsanlage), vermerkt. Dabei geht es um Nel ASAs Erweiterung der zweiten Produktionslinie um ein Plus von 500 MW Produktionskapazität.
Enapter meldet Auftrag
Auch das Energietechnologieunternehmen Enapter ist auf der Liste vertreten: So hat die Enapter AG erst im Mai 2024 den weltweit ersten AEM-Elektrolyseur der Megawattklasse vorgestellt, dessen Produktion ab 2024 starten soll. Enaperters spezielle Elektrolyseure scheinen sich ohnehin wachsender Beliebtheit zu erfreuen. Das legt eine Mitteilung vom heutigen Dienstag nahe.
Demnach hat der britische Brennstoffzellen-Hersteller Intelligent Energy Limited einen Megawatt-Elektrolyseur bei Enapter bestellt. Die Briten wollen ihn zur Produktion von Wasserstoff für interne Testzwecke von Brennstoffzellen verwenden. Dabei geht es um Brennstoffzellensysteme in Nutzfahrzeugen, Pkw, stationärer Energieversorgung, unbemannten Drohnen und Flugzeugen.
Elektrolyseure: Auf die Skalierbarkeit kommt es an
Ohne näher auf die technischen Details dieser Pressemitteilung von Enapter einzugehen, scheint uns der wichtigste Hinweis der auf die Skalierbarkeit des Elektrolyseurs sein. Denn es unterstreicht die Notwendigkeit für Eleketrolyseur-Hersteller, in industriellem Maßstab produzieren zu können. Wasserstoff-Player, die das garantieren und leisten können, dürften im Vorteil sein.
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