Wasserstoff-Aktien: Im Clinch mit China! – Was das für Nel ASA, Plug Power und Co bedeutet

Wasserstoff-Aktien profitieren möglicherweise von Sondereffekten. Doch zeitgleich könnte eine EU-Strategie für Nel ASA, Plug Power und Co riskant sein.

Auf einen Blick:
  • Plug Power-Aktie: Weiterhin hoch im Kurs bei Analysten, denn der Player dürfte auch von der wachsenden Nachfrage nach Brennstoffzellen profitieren
  • SFC Energy vor den Zahlen: Die Spannung vor den Quartalsergebnissen am morgigen Dienstag steigt
  • Nel ASA und Co haben die EU gewarnt: Denkt an den Schutz europäischer Elektrolyseure

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wasserstoff-Aktien durchlaufen eine turbulente Phase. Denn einige Wasserstoff-Player haben jüngst ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Das hat bei Nel ASA, Plug Power und Co für Bewegung gesorgt. In dieser Handelswoche gibt demnach SFC Energy seine Ergebnisse für das 1. Quartal 2024 bekannt. Darüber berichten wir u.a. im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Beginnen wir mit der guten Nachricht für Nel ASA, Plug Power und Co: Also als solche hat zumindest das Finanzportal „ESG-Aktien“ eine Entscheidung der Regierung von Emmanuel Macron bewertet, die in dieser Woche fallen soll. Denn laut eines Berichts des „Handelsblatt“ gebe es nun vom französischen Präsidenten eine Kampfansage an die chinesische E-Auto-Industrie.

Sonderkonjunktur für Wasserstoff?

Demnach plant Macron, eine französische Kaufprämie für Elektroautos künftig vom CO2-Ausstoß bei der Produktion abhängig zu machen. Damit wären in China hergestellte Fahrzeuge von der dieser Subvention faktisch ausgeschlossen, heißt es. Was das mit Wasserstoff zu tun hat? Nun, folgt man der Linie des Finanzportals, dann könnte H2 von einer Art „Sonderkonjunktur“ profitieren.

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Insbesondere Hersteller von Brennstoffzellen wie etwa Plug Power hat man dabei im Blick. So benötige die Brennstoffzellen-Technologie zwar annähernd doppelt so viel Energie wie klassische batteriebetriebene Autos. Die Herstellung der Fahrzeuge jedoch sei viel weniger aufwändig und benötigt weniger Rohstoffe. Und damit kommt quasi der Brennstoffzellen-Markt wieder ins Spiel.

Kursperformance

laufendes Jahr-58,00 %1,89 €
1 Woche1,07 %1,89 €
1 Monat-14,86 %1,89 €
3 Monate-10,85 %1,89 €
6 Monate-44,57 %1,89 €
1 Jahr-45,69 %1,89 €
3 Jahre-95,59 %1,89 €
5 Jahre-44,08 %1,89 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

Nun hat zwar Plug Power im Hinblick auf sein jüngstes Zahlenwerk – der Wasserstoff-Player hat bekanntlich in der vergangenen Woche Quartalsergebnisse veröffentlich – auf ganzer Linie enttäuscht. Doch viele Analysten haben Plug Power weiterhin auf dem Zettel. Denn die langfristigen Aussichten für den US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten beurteilt man als gut.

Plug Power-Aktie mit Lebenszeichen

Daran hat auch die Aussicht aus Subventionen für Wasserstoff ihren Anteil, denn die zahlreiche Förderprogramme wie etwa die der USA und der EU setzen auch auf Wasserstoff. Aktuell hat die Plug Power-Aktie am heutigen Montagvormittag übrigens wieder mal einen kleinen Höhenflug zu verzeichnen. Wie lang der anhält, ist zwar fraglich, doch immerhin es gibt ein Lebenszeichen.

Mehr als ein solches dürfte von den Quartalszahlen zu erwarten sein, die SFC Energy am morgigen Dienstag bekanntgibt. Mit der Spezialisierung auf brennstoffzellenbasierte Energielösungen hat das Unternehmen mit Sitz in Brunnthal bei München bisher ein recht gutes Händchen bewiesen. Auch und gerade die zunehmende Internationalisierung der Geschäftsentwicklung loben Beobachter.

SFC Energy: Den indischen Markt im Visier

So hat SFC Energie auf die stark wachsende Nachfrage nach brennstoffzellenbasierten, sauberen Energielösungen insbesondere in Nordamerika und Asien reagiert. Stichwort Indien: Das Land hat ambitionierte Klimaschutzziele, will bis 2050 klimaneutral sein. Dabei dürfte wie so häufig auch dem Thema Wasserstoff eine wichtige Rolle zukommen.

Bei SFC Energy hat man die strategische Bedeutung des indischen Marktes für das eigene Wachstum längst auf die Schirm. Erst vor kurzem hat man mit dem indischen Partner FC TecNrgy Pvt (FCTec) eine „richtungsweisende“ (Börsenmagazin „Der Aktionär“) Kooperation vereinbart. Im Anschluss daran hat es prompt gemeinsam mit FCTec einen Großauftrag für SFC Energy gegeben.

US-Markt: Auch hier mischt SFC Energy mit

Dabei ging es um 450 tragbare Methanol-Brennstoffzellensysteme für die indische Armee. Die Hälfte des Volumens von rund 16 Millionen Euro dürfte dabei auf SFC entfallen, vermutet das Börsenmagazin. Auch auf dem US-Markt hat sich SFC Energy dank der erweiterten strategischen Partnerschaft mit Johnson Matthey (JM) im Wasserstoff-Bereich sehr gut positioniert.

Oder wie es das Unternehmen auf seiner Website ausdrückt hat: Es gehe darum, die gemeinsame Wertschöpfung im schnell wachsenden Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellen zu beschleunigen. Entsprechend gespannt dürfte man nun auf die aktuellen Zahlen und Prognosen von SFC Energy sein.

China, die EU und die Elektrolyseure

Wir haben den heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing mit der Meldung über eine Entscheidung begonnen, die Kritiker als „protektionistisch“ bezeichnen: Dabei ging es um „Macrons Kampfansage an chinesische E-Autobauer“ („Handelsblatt“). Eine Art gegensätzlicher Strategie gegenüber China fährt man seitens der EU. Und das ausgerechnet beim Thema Elektrolyseure.

Das geht aus einem Bericht auf dem Portal „Hydrogen Insight“ hervor. Demnach hat man auf dem Weltwasserstoffgipfel, der in der vergangenen Woche in Rotterdam über die Bühne gegangen ist, an einem Pressegespräch mit Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Kommission, teilgenommen. Timmermans ist zuständig für die EU-Klimapolitik.

Europa: Vorsprung durch Technologie?

Bei diesem Gespräch ging es wohl demzufolge auch um Elektrolyseure. Dabei konkurrieren nicht nur verschiedene Technologien, sondern auch Regionen. Die europäischen Hersteller von Elektrolyseure haben gegenüber der EU wiederholt vor chinesischen Billigimporten gewarnt, darunter Nel ASAs CEO Håkon Volldal. Als warnendes Beispiel gilt die Solarindustrie.

Eine Wiederholung dessen will Frans Timmermans natürlich auch nicht. Er ist demnach zwar der Ansicht, dass Wasserstoffentwickler für europäische Elektrolyseure mehr bezahlen müssten als für chinesische. Doch zugleich glaubt er, dass die europäischen Analgen das zusätzliche Geld auch wert seien: Der Preis lasse sich durch die Qualität und den Vorsprung in Sachen Innovation rechtfertigen.

EU-Klimapolitik: Auf die eigene Stärke vertrauen

Timmermans gab zu, dass die in Europa entwickelten Technologien „anderswo auf der Welt viel effektiver auf den Markt gebracht werden“. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich: „Wir müssen die Mittel, die wir haben, nutzen, um weiter in die Technologie zu investieren, die die Elektrolyseure leistungsfähiger macht als andere.“

Denn, selbst wenn es dann einen Kostenunterschied gebe, sei es dann immer noch interessant, sie zu kaufen, wenn er innerhalb der Marge liege. – Wir haben ehrlich gesagt ein bisschen Zweifel daran, dass die europäischen Hersteller von Elektrolyseuren dieser Sichtweise in allen Punkten zustimmen. Mal abwarten, ob da in den nächsten Tagen Reaktionen von Nel ASA und Co kommen.

Wasserstoff-Aktien: Eines der spannendsten Investments

Wasserstoff-Aktien bleiben daher weiterhin eines der spannendsten Investments unserer Zeit. Wir verabschieden uns übrigens heute in einen zweiwöchigen Urlaub. In dieser Zeit übernimmt der Kollege Andreas Göttling-Daxenbichler den Newsletter Wasserstoff Briefing. Wir lesen uns wieder am Mittwoch, 31. Mai. Bleiben Sie uns gewogen.

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