Liebe Leserin, Lieber Leser,
ich habe mir fest vorgenommen, die heutige Ausgabe des Newsletters in einem positiven Licht erstrahlen zu lassen. Dass manche Wasserstoff-Aktie heute Morgen schon wieder unter Druck stand, soll daher an dieser Stelle erst einmal ignoriert werden. Wenden wir unseren Blick auf die Ereignisse vom Montag, so finden sich einige vorsichtige Anzeichen für Zuversicht. Besonders ins Auge fiel zweifellos die Aktie von Plug Power, die sich um rund elf Prozent bis auf 2,55 Euro verbessern konnte.
Plug Power im Rallyemodus?
Allerdings gab es keinerlei nennenswerte Meldungen, welche diese massiven Kurssteigerungen erklären könnten. Zudem geraten die heftigen Verluste der letzten Wochen und Monate damit noch lange nicht in Vergessenheit. Trotz der Lebenszeichen der Käufer sind auf 5-Tages-Sicht noch Abschläge von 8,7 Prozent zu verzeichnen und seit Jahresbeginn rasselte Plug Power um schmerzhafte 40 Prozent weiter in Richtung Süden.
Plug Power Aktie Chart
Doch wie bereits erwähnt, wollen wir uns heute auf die positiven Faktoren konzentrieren. Wenn die spontane Erholung bei Plug Power schon nicht unbedingt für eine brachiale Erholungsbewegung spricht, so bleiben doch zumindest Hoffnungen auf eine Stabilisierung, wenn auch auf niedrigem Niveau. Ausgelöst wurden die heftigen Kursverluste bei Plug Power durch eine angekündigte Kapitalerhöhung, mit der rund eine Milliarde US-Dollar eingenommen werden sollen. Die Kurse werden dadurch massiv verwässert, was die Anteilseigner nun schon ein Stück weit vorweggenommen haben.
Wasserstoff im Fokus
Hinter der Skepsis vieler Anleger steckt die große Sorge, dass die Unternehmen aus dem Wasserstoffsektor auch in den kommenden Jahren keine schwarzen Zahlen gelingen werden. Solche wären aber vor allem beim hochverschuldeten Konzern Plug Power bitter nötig. Aufmerksamen Naturen entgeht zumindest nicht, dass die Nachfrage nach Wasserstoff noch immer vorhanden ist. In Chemnitz formiert sich aktuell sogar ein Bündnis aus Politik und Unternehmen, welches aktiv dafür kämpft, an das Wasserstoffnetz des Bundes angeschlossen zu werden.
Im fernen Osten bekräftigte derweil die japanische Autoschmiede Honda, an Wasserstoff für Pkw festzuhalten. Das wirkt fast etwas aus der Zeit gefallen, da die meisten Konkurrenten dieses Thema längst zu den Aktien gelegt haben. Doch Honda geht fest davon aus, dass die Brennstoffzelle langfristig dem bisherigen Elektroauto den Rang ablaufen wird. Allerdings denkt man hier eher in Jahrzehnten als in Jahren. Ein solches Statement stiftet trotzdem etwas neue Zuversicht.
SFC Energy angelt sich frische Aufträge
Nun hilft es Plug Power wenig, wenn Wasserstoff im Jahr 2040 seinen großen Durchbruch erleben wird, denn bis dahin wir dem US-Unternehmen definitiv das Geld ausgegangen sein. Umso wichtiger sind Meldungen wie jene, die vor wenigen Tagen SFC Energy ankündigen konnte. Der deutsche Konzern berichtete über einen Folgeauftrag des Partners Oneberry aus Singapur. Weitere Brennstoffzellen mit einem Gegenwert von 2,1 Millionen Euro sollen in Richtung des Inselstaates verschifft werden.
Natürlich reißen solche Summen an der Börse noch niemanden vom Hocker. Dennoch zeigt sich darin ein klares Signal dafür, dass Wasserstoff in der Industrie noch immer aufmerksam verfolgt wird und Lösungen sehr gefragt sind. Noch mag der Brennstoff und dessen Herstellung zu teuer sein und auch fehlende Infrastruktur ist noch ein großes Problem. Doch es wird jeden Tag daran gearbeitet, bei eben solchen Dingen für Besserung zu sorgen.
Nel ASA: Ein Lichtblick?
Die Kursentwicklung von Nel ASA passt leider nicht zu meinem Vorhaben, heute möglichst positiv auf Wasserstoff-Aktien zu blicken. Deshalb soll das Ganze an dieser Stelle auch nicht weiter vertieft werden. Es sei lediglich gesagt, dass die Aktie am Montag mal wieder zeitweise neue Jahrestiefs erreichte und der Abwärtstrend damit voll intakt zu sein scheint.
Doch derartige Tiefstände bringen freilich immer auch Chancen mit sich, welche auch die Analysten bei JPMorgan zu erkennen scheinen. Dort wurde Nel ASA in einer neuen Analyse weiterhin eine neutrale Empfehlung ausgesprochen. Angesichts eines katastrophalen Abwärtstrends in den letzten Wochen ist allein das schon bemerkenswert. Nicht verschwiegen werden soll allerdings, dass das Kursziel mehr als deutlich herabgestuft wurde. Statt zuvor 11,40 NOK werden nur noch 6,40 NOK in Aussicht gestellt. Letzteres entspricht umgerechnet etwa 0,56 Euro.
Immerhin erkennt JPMorgan damit aber noch ein wenig Aufwärtspotenzial verglichen mit dem letzten Schlusskurs bei 0,45 Euro. Zugegeben, derart optimistisch auf die Angelegenheit zu blicken, gleicht schon fast dem berühmten Klammergriff an den letzten Strohhalm. Doch gibt es eben Zeiten, in denen Anleger sich bisweilen etwas verbiegen müssen, um den Mut nicht vollständig zu verlieren.
Auf bessere Zeiten
Interessant liest sich bei JPMorgan zudem, dass von einer sich verbessernden operativen Dynamik im Sektor gesprochen wird. Die Experten scheinen also den Nährboden für eine kommende Erholung erkannt zu haben. Bemängelt wird nach wie vor eine eher schwache Auftragslage. Nel konnte kürzlich zwar einen kleineren Auftragseingang vorweisen. Das ist aber eben noch lange nicht das, auf was Analysten und auch Anteilseigner warten.
So bleibt den unverbesserlichen Optimisten auch heute wohl kaum etwas anderes übrig, als geduldig auf bessere Zeiten zu warten. Mit etwas Fantasie lassen die sich am Horizont durchaus in groben Zügen erkennen, was aber eben noch zu wenig ist, um an der Börse die große Wende herbeizuführen. Das kann sich potenzielle aber schnell ändern, sobald endlich wieder größere Aufträge in einer höheren Frequenz vorkommen. Mit viel Geduld im Gepäck bleiben Wasserstoff-Aktien ein sehr interessantes Investment und in der Theorie ist das Aufwärtspotenzial schier gigantisch. Doch trotz aller Konzentration auf die guten Dinge kann leider weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass die Kurse noch weiter nachgeben, eher endlich eine nachhaltige Erholung auf den Plan tritt. Bleiben Sie also zuversichtlich, aber vorsichtig.
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