Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien befinden sich derzeit in unruhigem Fahrwasser. Dafür gibt es Gründe. Denn zum einen steht die Berichtssaison ins Haus. So muss etwa Pure Player Nel ASA in der nächsten Woche Farbe bekennen und Zahlen präsentieren. Das dürfte sich auch auf Plug Power und Co auswirken. Doch im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing geht es auch um die Gesamtsituation.
Alles eine Frage des Maßstabes: Denn je nachdem, welchen Zeitraum man für eine Aktie anlegt, können sich die Kurven des Kursverlaufs verzerren, sich günstig oder weniger günstig darstellen. Das ist bei der Nel ASA-Aktie auch nicht anders. Denn als Wasserstoff-Aktie ist sie einerseits besonders volatil.
Nel ASA-Aktie steht weiterhin unter Beobachtung
Als Wertpapier eines Wasserstoff-Schwergewichts wie es Nel ASA nun einmal ist, steht sie andererseits unter besonderer Beobachtung. Kommt hinzu, dass Nel ASA voraussichtlich am 28. Februar aktuelle Geschäftszahlen bekanntgibt. Das veranlasse die Börsen offensichtlich bereits, zunehmend skeptischer auf die Nel ASA-Aktie zu blicken, wie die Kollegen schreiben.
Darauf deuteten demnach die Kursdaten hin. Auch zu Beginn der neuen Handelswoche lässt sich eher von zunehmender Nervosität als von einer eindeutigen Richtung des Kursverlaufes sprechen; zumindest gegen Mittag noch nicht. Die noch bis vor kurzem zu beobachtende Kursrally der Aktie ist wohl längst anhaltender Konsolidierungsstimmung gewichen, wie es anderenorts auch heißt.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dennoch stehen Wasserstoff-Aktien – und das betrifft nicht nur Nel ASA oder Plug Power – auch weiterhin im Zentrum vieler Börsenberichte. Daran dürften Marktanalysen zu gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft oder auch zum grünen Wasserstoff ihren Anteil haben. Man könnte auch sagen: Keine Woche vergeht, ohne dass ein neuer Report zu Wachstumschancen von H2 erscheint.
Globaler grüner Wasserstoffmarkt im Visier
Daher berichten wir auch im heutigen Newsletter Wasserstoff über eine Analyse zum globalen Markt für grünen Wasserstoff. Dabei handelt es sich um den kürzlich erschienen Report von Cognitive Market Research, einem Marktforschungsinstitut mit Sitz in Chicago. Darauf aufmerksam gemacht hat am heutigen Montag das Portal „Cision PR Newswire“.
Die Verfasser der Analyse haben demnach den globalen grünen Wasserstoffmarkt nach verschiedenen Kriterien aufgeschlüsselt. Zwei Hauptaussagen sind dabei aus unserer Sicht besonders aufschlussreich: Laut Report dürfte demnach der globale Markt für grünen Wasserstoff bis 2030 voraussichtlich 8.120,8 Millionen US-Dollar betragen.
Markt-Prognose mit Wahnsinns-Wachstumsraten
Hinzu kommt, dass man davon ausgeht, dass dieser Markt von 2024 bis 2030 mit einer CAGR von 62,6 Prozent wachsen dürfte. Dann folgt ein wichtiger Hinweis des Reports auf den Ausblick nach Regionen. Und da heißt es: „Europa dominiert derzeit den Markt für grünen Wasserstoff, da die EU die Tür für „grünen“, aus Kernkraft gewonnenen Wasserstoff öffnet.“
Diese Formulierung dürfte Vertretern der „reinen“ Lehre zwar nicht gefallen, denn bei aus Kernkraft gewonnenem Wasserstoff spricht man strenggenommen von rotem, rosa oder pinkfarbenem Wasserstoff und eben nicht von „grünem“. Denn grün darf sich der Wasserstoff nur nennen, wenn er ausschließlich erneuerbaren Energien seine Herstellung verdankt.
EU will grünen Wasserstoff fördern
Dennoch stimmt natürlich, dass die EU derzeit weiterhin um eine Definition von grünem Wasserstoff ringt – Stichwort: „Zusätzlichkeit“ – und dass die Bereitschaft, grünen Wasserstoff zu fördern, generell sehr hoch ist. Dafür sprechen die Initiativen der EU in der Energiepolitik, Stichwort REPowerEU, inklusive daran anknüpfende Subventionen und Förderprogramme.
In der Analyse des Marktforschungsinstituts liest sich das dann so: Europa halte demnach die höchste Position auf dem Markt für grünen Wasserstoff, da die wichtigsten Akteure in diesem Land (sic!) vertreten sind. Als Beispiele für solche Schlüsselakteure nennt man u.a. Nel ASA und Linde. Sie seien neben anderen Akteuren in den europäischen Ländern äußerst aktiv.
Regionen konkurrieren im Wasserstoff-Geschäft
Wasserstoff sei für die Ziele Europas, die Schwerindustrie zu dekarbonisieren, von entscheidender Bedeutung, heißt es weiter. Durch Gesetze versuche man, Investoren und Unternehmen zu ermutigen, von aus fossilen Brennstoffen hergestelltem Wasserstoff auf Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen umzusteigen. Doch als Region hat Europa starke Konkurrenten.
Auch darauf weist der Bericht hin: Demzufolge dürfte auch der Markt in der asiatisch-pazifischen Region (APAC) im Vorhersagezeitraum ein erhebliches Wachstum für grünen Wasserstoff verzeichnen. Als aufstrebenden Akteur nennt man hier Indien. Für die Region Nordamerika sind die Aussichten demnach ebenfalls glänzend:
Wasserstoff: Globaler Trend
Denn aufgrund der steigenden Nachfrage und Produktion von grünem Wasserstoff sei davon auszugehen, dass Nordamerika mit der höchsten CAGR auf dem Markt für grünen Wasserstoff exponentiell wachsen dürfte. Mit anderen Worten: Zwischen den Zeilen lesen wir, dass Europa seine derzeit noch dominierende Position bald einbüßen könnte.
Denn der Hype um Wasserstoff ist ein globaler Trend. Daher haben wahrscheinlich auch die Player die besten Karten, die international breit gestreut unterwegs sind. Wer als europäisches Unternehmen wie Nel ASA auch auf dem US-Markt einen Fuß in der Tür hat, dürfte profitieren. Umgekehrt dürft auch Plug Power dank Kooperationen etc. Nutznießer von EU-Programmen sein.
Wasserstoff-Aktien: Wer erreicht die Gewinnzone?
Daher dürften sowohl bei Nel ASA als auch bei Plug Power nicht nur die aktuellen Zahlen von Interesse für Anleger und Analysten sein, sondern auch der jeweilige Geschäftsausblick. Denn an Aufträgen und Projektbeteiligungen zeigt sich, ob das Investment in Wasserstoff-Aktien gerechtfertigt ist. Und welche der Pure Player vielleicht bald in die Gewinnzone kommen könnten.
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