Liebe Leserin, Lieber Leser,
Seit Tagen schon gibt es an der Börse kaum ein anderes Thema als den Schuldenstreit in den USA. Die größte Volkswirtschaft auf dem Planeten stand bis zuletzt kurz vor der Zahlungsunfähigkeit mit potenziell katastrophalen Folgen für die globale Wirtschaft. Umso erleichterter reagieren die Aktionäre darauf, dass eine Lösung nun zumindest absehbar geworden ist. Auch bei Wasserstoff-Aktien sorgt das für grüne Vorzeichen.
Es bleiben Fragezeichen bei Nel ASA und Co
So erfreulich das Ganze für den Moment auch sein mag, noch fehlt es an echter Partystimmung. Es bleiben zu viele offene Fragezeichen. Zum einen bleibt der Handel an den US-Börsen aufgrund des Memoral Day heute aus, wodurch wichtige Vorgaben aus den USA fehlen. Zudem handelt es sich eben nur um eine vorläufige Lösung im Schuldenstreit. Die wird in dieser Woche Senat und Repräsentantenhaus vorgelegt. Erst wenn es dort die Zustimmung gibt, kann das Ganze als in Stein gemeißelt angesehen werden. Bis dahin bleibt eine latente Unsicherheit an den Märkten vorhanden und die ganz große Trendwende gibt es noch nicht zu sehen.
Im Falle von Nel ASA ging es so letztlich bis zum frühen Nachmittag lediglich um 1,1 Prozent aufwärts und der Kurs konnte sich bis auf 1,26 Euro verbessern. Das ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist gleichzeitig aber zu wenig, um hier schon von der nächste Rallye sprechen zu können. Eine solche würde sich allerfrühestens oberhalb von 1,30 Euro ankündigen. Das ist für die Bullen zwar nicht unerreichbar. Doch in den letzten Wochen taten die Käufer sich schon länger schwer damit, eben diese Linie zu erreichen oder gar zu überschreiten.
Auch Plug Power bewegt sich in die Höhe
Allerdings sollen auch kleine Erfolge nicht schlechtgeredet werden und Nel ASA hat definitiv schon schlechtere Tage erlebt. Noch immer zehrt die Aktie der Norweger von den jüngsten Zahlen. Die überzeugten die Anlegerinnen und Anleger vor allem mit endlich spürbaren Anstiegen bei den Umsätzen, aber auch mit einem deutlichen Plus beim Auftragseingang. Es scheint also zumindest in die richtige Richtung zu gehen.
Bei Plug Power gestaltet sich die Ausgangslage zu Beginn der neuen Woche sehr ähnlich. Um knapp 1,5 Prozent ging es hier mit den Kursen bis zum Nachmittag aufwärts. 7,82 Euro sind noch keine Sensation und das 52-Wochen-Tief bei 6,80 Euro dürfte für den Geschmack der meisten Anleger noch viel zu nahe sein. Aufgrund des doch eher angeschlagenen Sentiments darf man sich aber wohl auch über solche Kursentwicklungen erst einmal freuen. Zumindest werden damit Hoffnungen darauf angefacht, dass der Tiefpunkt überwunden sein könnte.
ITM Power, Powertap Hydrogen Capital: besser als nichts?
Das gleiche Bild zeigt sich bei der Aktie von ITM Power, welche heute im gleichen Zeitraum um 1,52 Prozent zulegen und sich bis auf 0,80 Euro verbessern konnte. Hier gelingt es den Bullen zumindest, eine psychologisch nicht ganz unwichtige Marke zu erreichen. Charttechnisch verändert sich aber nur wenig und die jüngsten Tiefststände bleiben hier mit 0,77 Euro noch näher als im Falle von Plug Power. In spontane Partystimmung dürften da nur die Wenigsten verfallen.
Es ist erst einmal nur eine Momentaufnahme und es bleibt noch abzuwarten, was die kommenden Tage mit sich bringen. Doch die Aussichten haben sich kurzfristig spürbar verbessert. Nicht nur verblasst die Sorge um einen Zahlungsausfall in den USA, welcher schon in wenigen Tagen bevorstehen könnte. Auch wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass es im Wasserstoff-Sektor zu plötzlichen Einsparungen bei den diversen Subventionsprogrammen kommt. Beides hat das Potenzial, bei den Börsianern nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Geht es um die langfristigen Aussichten im Wasserstoffsektor, gehen die Meinungen weiterhin auseinander.
Eine Frage der Perspektive
Bill Gates wird ein Zitat zugeschrieben, laut dem die meisten Menschen überschätzen würden, was sie in einem Jahr erreichen können und unterschätzen, was sie in zehn Jahren erreichen können. Es lässt sich vermuten, dass diese Aussage sich derzeit auch auf den Wasserstoff-Sektor münzen lässt. Hier lagen die Hoffnungen auf kurzfristige Erfolge oft fernab jeder Realität. Was sich in Zeiten des großen Hypes aufgebaut hat, konnte da letztlich nur in eine Enttäuschung münden.
Eben das führt aber auch dazu, dass langfristig noch immer vorhandene Chancen an den Märkten teils ignoriert werden. Gerade Titel wie Nel ASA scheinen über Gebühr abgestraft zu werden. Obschon das Unternehmen sich auf einem guten Weg befindet, scheinen sich zu viele Anleger hier schon die Finger verbrannt zu haben, als dass sie sich auf weitere Wagnisse einlassen würden.
Bieten Nel ASA und Plug Power noch Chancen?
Natürlich lassen sich Renditen an der Börse nie mit Sicherheit garantieren. Doch bei Wasserstoff-Aktien spricht sehr viel dafür, dass der große Durchbruch noch eine ganze Weile auf sich warten lassen wird. Bei den derzeit sehr überschaubaren Kursen ist es da nicht allzu weit hergeholt, von einer echten Einstiegschance zu sprechen. Letztlich kommt es weiterhin schwer auf den eigenen Anlagehorizont an. Wer nur bis morgen oder bis nächste Woche denkt, der wird mit Wasserstoff-Aktien aktuell keine Freude haben. Im Laufe des Jahrzehnts könnte der Sektor aber noch die eine oder andere Rallye erleben und momentane Kurse als kaum mehr als eine graue Erinnerung erscheinen lassen werden. Vielleicht kann eine Einigung im US-Schuldenstreit schon für einen kleinen Startschuss sorgen. Überfällig wäre eine Gegenbewegung bei manchem Titel schon allein aus technischer Hinsicht. Blind darauf verlassen kann und sollte sich aber niemand.
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