Liebe Leserin, Lieber Leser,
an den Börsen schien es zuletzt des Öfteren schon fast so, als hätten viele vollständig das Vertrauen in das Thema Wasserstoff verloren. Mit den Aktienkursen ging es teils im hohen Tempo abwärts und selbst nach einer gewissen Erholung lassen viele Titel im Chart doch noch einiges zu wünschen übrig. In der Politik steht Wasserstoff aber noch immer hoch im Kurs. Das belegt das jüngste Beispiel aus Großbritannien, wo noch immer kräftig in den alternativen Energieträger investiert wird.
Großzügige Förderung auf der Insel
Auf der eigenen Webseite kündigte die britische Regierung an, im Laufe der nächsten 15 Jahre gleich elf neue Großprojekte mit zwei Milliarden Pfund unterstützen zu wollen. Das entspricht umgerechnet rund 2,33 Milliarden Euro. 700 neue Arbeitsplätze sollen vornehmlich im Südwesten des Inselstaates entstehen. Die Hersteller sollen dabei unter anderem garantierte Abnahmepreise erhalten, was in diesem doch eher schwierigen Sektor für Planungssicherheit sorgt.
Das Ganze klingt nach einer erfreulichen Nachricht. An der Börse sind die Auswirkungen bisher aber eher überschaubar. Plug Power als eines der vermutlich am meisten beachteten Papiere im Bereich der Wasserstoff-Aktien konnte zwar in den letzten Tagen massiv zulegen. Das lässt sich aber eher mit der Hoffnung auf sinkende Zinsen begründen. Am Freitagmorgen ließ das Tempo auch schon wieder deutlich nach. Um lediglich 0,6 Prozent ging es heute noch bis zum Vormittag aufwärts; der Kurs besserte sich bis auf 4,41 Euro.
Plug Power: War es das schon wieder?
Noch immer beachtliche 20 Prozent an Kurszuwächsen kann die Plug Power-Aktie derzeit vorweisen und damit immerhin den jüngsten Kursrutsch von Anfang Dezember wieder ausgleichen. Doch für mehr reicht es eben nicht und im langfristigen Chart hinterlässt das Papier noch immer keine besonders gute Figur. Umso enttäuschender wäre es, sollte die kräftige Erholung nun schon ihr Ende finden. Das erscheint jedoch nicht unbedingt unwahrscheinlich, denn fundamental ist alles beim Alten geblieben.
Möglicherweise sinkende Zinsen, und wir sprechen hier trotz der jüngsten Entwicklungen noch im Konjunktiv, würden Plug Power zweifellos das Leben einfacher machen. Sie würden den Konzern aber noch lange nicht auf magische Weise aus den roten Zahlen hieven. Eben deshalb ist die relative Zurückhaltung der Börsianer auch nachvollziehbar. Um die Kurse dauerhaft in einen Aufwärtskanal zu bringen, braucht es schlicht mehr als nur eine Phase guter Laune an den Märkten. Dringend benötigt werden Auftragseingänge.
ITM Power und Nel ASA gewinnen kräftig
Deutlich mehr können von den jüngsten Ankündigungen der Briten die dort heimischen Unternehmen profitieren. Als bekanntestes Beispiel dient an dieser Stelle die Aktie von ITM Power, welche heute Morgen mit einem Plus von 5,6 Prozent in den Handel startete und sich bis auf 0,69 Euro verbessern konnte. Einen konkreten neuen Auftrag hat das auf Elektrolyseure und Brennstoffzellen spezialisierte Unternehmen noch nicht erhalten. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht gering, dass solche in nicht allzu ferner Zukunft noch folgen könnten.
Zumindest etwas verbessern sich damit die Aussichten, was nicht nur auf der blanken Hoffnung aufgebaut wird. Noch etwas kräftiger ging es heute Morgen mit der Aktie von Nel ASA aufwärts. Das Unternehmen hat seinen Sitz zwar in Norwegen, wird aber offenbar ebenfalls als möglicher Profiteur der jüngsten Wasserstoffoffensive in Großbritannien gehandelt. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels blickte Nel ASA auf ein Kursplus von 7,2 Prozent im Vergleich zum Vortag und die Kurse gingen wieder bis auf 0,66 Euro in die Höhe.
Nel ASA: Unverhofft kommt oft
Das ist eine mehr als angenehme Überraschung für Nel, dann noch am Mittwoch fand der Titel sich auf einem neuen 52-Wochen-Tief bei traurigen 0,53 Euro wieder. Seither ging es nun schon wieder um über 20 Prozent in die Höhe und die Bullen nähern sich rasant der Widerstandszone rund um die Marke bei 0,70 Euro. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Eine glückliche Kombination aus Zinshoffnungen und kräftigen Investitionen im Segment ermöglichten aber einen schnellen und absolut notwendigen Turnaround, wenngleich im langfristigen Chart noch immer Luft nach oben bleibt.
Hexagon Purus: Schreck lass nach!
Ebenfalls aus Norwegen stammt Hexagon Purus, und hier mussten die Anteilseigner am Freitagmorgen zunächst einen kleinen Schock verdauen. Auf die ansehnliche Erholung der letzten Tage folgte zunächst eine Korrektur, welche das Papier um über sieben Prozent in Richtung Süden manövrierte. Bis zum Vormittag konnten die Käufer dies aber wieder ausgleichen und den Kurs bei 0,95 Euro stabilisieren. Gut möglich, dass neue Chancen hier schlicht mit etwas Verzögerung erkannt wurden.
Es eint aber einmal mehr alle Titel aus dem Bereich, dass derzeitige Zugewinne nahezu vollständig auf eher vagen Hoffnungen aufgebaut werden. Die Erholungen fallen momentan sehr deutlich aus. Das ist aber nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass es in den Wochen und Monaten zuvor drastisch in die Tiefe ging. Daraus ergeben sich nur schwache Widerstände auf dem Weg nach oben und es schwingt auch ein wenig die Ansicht mit, dass der Tiefpunkt im Chart endgültig überschritten wurde. Ganz sicher kann sich diesbezüglich aber noch niemand sein.
Wie geht es weiter?
Die Kurserholungen bei Wasserstoff-Aktien sind eine willkommene Abwechslung. Mehr sollten Anleger aber bisher noch nicht in die Bewegungen hineininterpretieren. Es handelt sich bislang noch um eine Momentaufnahme und es bleibt abzuwarten, wie die Anlegerinnen und Anleger sich in den kommenden Tagen und Wochen verhalten mögen. Ohne etwas mehr Substanz steht aber zu befürchten, dass sich hier und dort recht schnell wieder Gewinnmitnahmen bemerkbar machen könnten. Die gute Hoffnung ist auch an der Börse beileibe nichts Schlechtes. Auf ihr allein aufzubauen, kann sich aber zuweilen als riskant bis fahrlässig erweisen. Das Warten auf gute Neuigkeiten von den Wasserstoffunternehmen direkt geht erstmal weiter.
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