Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien geben derzeit wenig Anlass zur Freude. Doch vielleicht brauchen Nel ASA, Plug Power und Co einfach etwas mehr Zeit? Das ewige Vertrösten auf die Zukunft mag nerven. Doch wir sehen gerade einem neuen Industriezeitalter – und neuen Märkten – beim Entstehen zu. Davon berichten wir untern anderem im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Endlich wieder eine Studie: In einem neuen Berichts des Analyseunternehmens Aegir Insights geht es auch um grüne Wasserstoffmärkte. Diesmal allerdings nicht als Zweck und Ziel, sondern vielmehr als Mittel. Quasi als Lösung und womöglich wichtigster Faktor beim Aufbau einer neuen Infrastruktur basierend auf den Erneuerbaren. Doch dazu geben wir an späterer Stelle mehr Infos.
Nel ASA und Plug Power: Plötzlich Sorgenkinder
Denn zunächst werfen wir den obligatorischen Blick auf die Wasserstoff-Schwergewichte Nel ASA und Plug Power. Beide haben ihre Fans, gelten als Anleger-Liebling (Nel ASA) bzw. Analysten-Liebling (Plug Power). Doch in den vergangenen Tagen haben sich ausgerechnet diese beiden Pure Player ein wenig zu Sorgenkindern entwickelt. Wenn auch unter unterschiedlichen Vorzeichen.
Bei Nel ASA steht unserer Meinung nach vor allem die momentane Nachrichten-Flaute im Vordergrund bzw. im Weg. Denn gefühlt gibt seit Wochen keine verwertbaren Unternehmensnews mehr vom norwegischen Wasserstoff-Spezialisten. Daran hat sich – bisher – auch bis zum heutigen Mittwochmittag nichts geändert.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Daher ist es kein Wunder, dass die anstehende Jahreshauptversammlung Nel ASAs am Freitag, 21. April, bei Beobachtern, Anlegern und Experten für einen steigenden Puls sorgt. Denn womöglich äußert sich das Management dann endlich mal zur zukünftigen Geschäftsentwicklung. Wie es um diese tatsächlich bestellt ist, dürfte ohnehin spätestens am Donnerstag, 27. April, Thema sein.
Nel ASA vor den Quartalszahlen
Denn dann gibt Nel ASA mutmaßlich neue Quartalszahlen bekannt. Die ein oder andere Big Order – möglichst mit millionenschwerem Auftragsvolumen – dürfte dann durchaus nach dem Geschmack der Anleger sein. Doch wer weiß, vielleicht schmiedet Nel ASA just in diesen Augenblicke neue konkrete Pläne und nutzt die Hannover Messer für Kontakte und zukünftige Partnerschaften.
Auf der derzeit in Hannover stattfindenden international bedeutsamen Industriemesse ist aktuell auch Plug Power anzutreffen. Das geht aus einem Tweet des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten hervor. Über einen Mangel an Schlagzeilen kann sich Plug Power ohnehin derzeit nicht wirklich beschweren. Es sind eben nur keine guten:
Plug Power: Schwierige Situation
Bereits im Newsletter Wasserstoff Brief vom vergangenen Montag haben wir darauf hingewiesen, dass sich Plug Power mit einer Sammelklage enttäuschter Anleger konfrontiert sieht. Diese Meldung findet nun auch in anderen Finanzmedien Beachtung. Wobei man mancherorts weitaus kritischer mit Plug Power ins Gericht geh,t als wir es zugegebenermaßen am Montag getan haben.
Man braucht jedoch keine Klageschriften zu bemühen, um die schwierige Situation bei Plug Power angemessen zu beschreiben. Es reicht allein ein Blick auf das Chartbild und schon lässt sich eine offenbar nicht enden wollenden Abwärtsspirale bei der Plug Power-Aktie kaum wegdiskutieren. Und man fragt sich dann natürlich schon, wie lange das noch gutgeht.
Gigantischer Wachstumsmarkt
Denn es ist ja nun mal ein absolut berechtigtes Ansinnen von Anlegern und Investoren zu erfahren, wann sowohl Plug Power als auch Nel ASA nun endlich der Sprung in die Gewinnzone gelingt. Unbestritten dürfte mittlerweile sein, dass es sich bei Wasserstoff um einen gigantischen Wachstumsmarkt handelt, einschließlich lukrativer Unter-Segmente, Stichwort: Elektrolyseure.
Doch genau darin sieht mancher inzwischen auch eine Gefahr, wie etwa das Portal „Lynxbroker“ aufzeigt. Dort zieht man hinsichtlich der Wasserstoffbranche Vergleich zu Solarbranche. Auch hier sei die Euphorie vor 20 Jahren hoch gewesen. Etliche Anbieter hätten sich in einem Bereich getummelt, denn der massive Ausbau der Solarenergie schien ausgemachte Sache zu sein.
Kampf um Marktanteile
Investitionen habe es zuhauf gegeben. Man habe dem Sektor das Geld förmlich hinterher geworfen, heißt es . Doch „darauf folgte ein unvermeidbarer Wettkampf um Marktanteile auf Kosten der Profitabilität“. Fazit: Diesem Wettkampf bei Brennstoffzellen und Wasserstoff dürfte sich auch Plug Power kaum entziehen können.
Demzufolge drohe Preisverfall oder geringeres Wachstum aufgrund schwindender Marktanteile. Um diese schwierige Phase zu bestehen, bedürfe es vor allem Kapital und daher letztlich einer Kapitalerhöhung. Wir erinnern uns, damit hat auch Nel ASA erst vor wenigen Wochen von sich reden gemacht, sozusagen Kapitalerhöhung als das letzte Mittel, um an frisches Geld zu kommen.
Wasserstoffwirtschaft im Fokus
Diese Überlegungen lesen sich durchaus plausibel. Und dass sowohl anhaltend hohe Zinssätze als auch die bisher ausbleibende Profitabilität große Probleme für die Pure Player sind, darauf haben Kollegen und wir bereits häufig hingewiesen. Doch glücklicherweise gibt es bei der gerade hochlaufenden Wasserstoffwirtschaft gefühlt zu jedem Aspekt eine Studie.
Denn man kann die entstehende Wasserstoffwirtschaft ja tatsächlich noch aus anderen Blickwinkeln betrachten. Das Forschungsunternehmen Aegir Insights hat genau das getan. Das Analysehaus ist laut Profilangaben spezialisiert auf Analysen, Lösungen und Beratungen für Offshore-Windenergieentwickler, Regierungen und Finanzinstitute.
Grüne Wasserstoffmärkte: Her mit dem Strom!
In seinem jüngsten Report hat sich Aegir Insights mit dem Offshore-Windboom in der Nordsee auseinandergesetzt. Darüber berichtete jetzt „HydrogenInsight“. Dabei komme den gerade entstehenden grünen Wasserstoffmärkten ein wichtige Funktion zu. Denn sie könnten den Nordseeanrainerstaaten helfen, die Ziele bei Offshore-Windkraftanlagen zu erreichen.
Anders ausgedrückt: Dank der grünen Wasserstoffmärkte fänden die geplanten Offshore-Windkraftanlagen genügend Abnehmer für den produzierten Strom. Denn entgegen landläufiger Annahmen gehen die Analysten davon aus, dass der geplante Ausbau der Offshor-Windenergie den prognostizierten Strombedarf und damit die Strommenge übersteigt.
Wasserstoff-Aktien: Win-Win-Situation?
So genannte Power-to-X-Projekte böten da nicht nur einen Ausweg, sondern könnten das Potenzial der Windenergie erst so richtig erschließen. Power-to-X (PtX) beschreibt übrigens die Umwandlung von Strom in andere Energieformen zur Zwischenspeicherung oder zur Nutzung in anderen Sektoren (Sektorkopplung). Hier kommt nun Wasserstoff ins Spiel, Stichwort Weiterverarbeitung.
Also, nach unserem Verständnis klingt das nach einer Win-Win-Situation. Zwar gibt es wie so häufig auch hier keine Gewissheiten. Doch der Wasserstoffmarkt scheint zumindest jetzt noch groß genug zu sein, damit Wasserstoff-Aktien davon profitieren. Mal sehen was Nel ASA, Plug Power und Co daraus machen.
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