Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien stehen in den Startlöchern für ein Comeback in 2024. Davon gehen einige Analysten aus. Doch angesichts der Kursentwicklungen bei Nel ASA, Plug Power und Co kann man daran durchaus Zweifel haben. Dafür ist der Wasserstoff-Markt insgesamt gewaltig in Bewegung. Mehr darüber lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Für Nel ASA und Plug Power scheint sich im auslaufenden Jahr keine große Trendwende mehr abzuzeichnen. Denn die Lage etwa bei der Nel ASA-Aktie ist nach wie vor prekär. Bereits in den ersten Vormittagsstunden des heutigen Montags hat es einen erneuten Absturz der Aktie gegeben. Die Marken von 0,62 Euro bzw. 0,60 Euro sollte der Titel daher keinesfalls unterschreiten.
Anhaltende Schwäche der Nel ASA-Aktie
Indes sind sich die Beobachter etwas uneins, worauf genau diese anhaltende Schwäche des Titels zurückzuführen sei. Sicherlich, die jüngsten Quartalszahlen des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten waren nicht berauschend. Doch die Erwartungen lagen auch nicht viel höher. Wahrscheinlicher ist es da, dass es für den aktuellen Zustand ein ganzes Bündel von Gründen gibt.
So ist die Gesamtperformance im Wasserstoff-Sektor für 2024 wohl als miserabel zu bezeichnen. Der Preisrückgang liegt dabei für einige Wasserstoff-Aktien deutlich im zweistelligen Bereich. Dafür dürfte auch das schwierige Marktumfeld verantwortlich sein. Denn steigende Zinssätze gehen bekanntlich vor allem zu Lasten von Wachstumsunternehmen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Ingesamt sind Wasserstoffprojekte ins Stocken geraten. Insbesondere Pure Player wie Nel ASA und Plug Power sind dabei immer noch zu sehr von Subventionen und staatlicher Förderung abhängig. Wenn es auf dieser Ebene hakt, dann wirkt sich das auch negativ auf die notwendigen privaten Investitionen aus. Und daran mangelt es in der Wasserstoff-Branche zurzeit.
Ein Teufelskreis – denn ohne die breite Bereitschaft, in Wasserstoffprojekte zu investieren, können Nel ASA und Plug Power wohl kaum neue Aufträge an Land ziehen. Doch vor allem das wäre unbedingt nötig, damit das Vertrauen in die Titel zurückkehrt. Das zeigt sich bei Nel ASA noch dramatischer als bei Plug Power. Denn Nel ASA hat seit Monaten keine neuen Aufträge gemeldet.
Plug Power: Viele Herausforderungen
Auch Plug Power kann sich nicht nur hinter den grundsätzlichen Herausforderungen einer gerade erst hochlaufenden grünen Wasserstoffwirtschaft verstecken. Manche Probleme sind wohl eher hausgemacht. So dürfte etwa die anhaltende Diskrepanz zwischen vollmundigen Ankündigungen und anschließend schwachen Ergebnisse von Plug Power für nachhaltige Verstimmung sorgen.
Unglücklich kommunizierte Warnungen zum Fortbestehen des Unternehmens und die – wahrscheinlich – verschärften Regeln für den vollumfänglichen Erhalt von Steuergutschriften – haben die Situation dann noch verschlimmert. Aktuell befindet sich die Plug Power-Aktie auf Achterbahn-Fahrt, eingeleitet jedoch mit einem erneuten Absturz am heutigen Montagmorgen.
Studien sprechen für grünen Wasserstoff
Da das Thema Wasserstoff jedoch so oder so weiter ganz oben auf der Agenda vieler Regierungen und Staaten steht, ist es für einen grundsätzlichen Abgesang wohl zu früh. Darauf deuten auch zahlreiche Studien hin, die einen exorbitanten Anstieg der Nutzung von grünem Wasserstoff prognostizieren. Exemplarisch seien hier Studien von Deloitte und McKinsey genannt.
Diese versprechen nicht nur gewaltigen Umsatz sondern auch Millionen von Arbeitsplätzen. Allerdings rücken bei den aktuell beschworenen „genialen Einstiegschancen“ zu Wasserstoff-Aktien durchaus auch Alternativen zu Nel ASA und Plug Power in den Blick. Bei „Börse Online“ ist das etwa Thyssenkrupps Wasserstofftochter Nucera.
Nucera: Profitieren vom Trendthema
Im Sommer dieses Jahres feierte die Aktie bekanntlich ihr vielbeachtetes Börsendebüt. Seit dem hat der Titel zwar etwas an Marktwert verloren, doch die jahrzehntelange Konzernerfahrung im Handling großer Projekte dürfte Nucera zugute kommen. Darauf weist der Bericht des Börsenportal hin.
Vom Trendthema grüner Wasserstoff sollte der Player auch in Zukunft profitieren, heißt es da etwa. Und wenn es mal nicht so läuft, habe man immer noch profitable andere Geschäftssparten im Rücken. Diese Doppelgleisigkeit und vor allem der finanzielle Rückhalt bringt Blended Player generell in Vorteil gegenüber den Pure Playern. Das zeigt sich bei vielen H2-Aktien-Checks.
SFC Energy: Dank Aufträgen im Aufwind
Unter den Pure Playern hat allerdings SFC Energy in der letzten Zeit für Furore und reichlich positive Schlagzeilen gesorgt. Der deutsche Brennstoffzellen-Spezialist hat jüngst gut Zahlen vorgelegt und folgerichtig die Prognosen nach oben korrigiert. Als größtes Plus des Players dürfte jedoch der stetige Eingang von Aufträgen gelten. Denn das honoriert die Börse.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, hiermit verabschiede ich mich von Ihnen. Den Newsletter Wasserstoff Briefing gibt es natürlich weiterhin, allerdings nicht mehr von mir. Ich danke für Ihre Treue und wünsche Ihnen alles Gute, schöne Festtage, ein frohes 2024 und stets ein glückliches Händchen bei der Aktien-Auswahl. Bleiben Sie gesund und dem NL Wasserstoff Briefing gewogen.
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