Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff-Züge mussten sich in der jüngeren Vergangenheit einiges an Kritik gefallen lassen. Züge blieben zum Teil stehen, da nicht genügend Kraftstoff vorhanden war. Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund sorgten Qualitätsprobleme dafür, dass eine ganze Flotte an Zügen an den Herstellern zurückging. Das dürfte Skeptiker in ihrem Eindruck bestätigt haben, dass Wasserstoff in der Mobilität nur bedingt oder gar keine Zukunft habe.
Doch an dieser Stelle kann ich berichten, dass die Deutsche Bahn Zugausfälle, Verspätungen und dergleichen mehr auch ganz ohne Beteiligung von Wasserstoffzügen hinbekommt. Denn diese Zeilen entstehen in einem Zug in Richtung Hamburg, in dem ich schon vor zwei Stunden hätte sitzen sollen. Allerdings startete meine Reise mit Verzögerungen, ein zweiter Zug ließ den Halt in Rostock entfallen und selbst der ersatzweise fahrende Dieselzug schaffte es nicht, seinen Fahrplan einzuhalten.
Olaf Scholz öffnet Zapfhahn in Bremerhaven
Wäre all das nicht passiert, hätte ich vielleicht früh genug mein Ziel Bremerhaven erreicht, um selbst zugegen zu sein, als Olaf Scholz in seinen vermutlich letzten Tagen als Bundeskanzler eine Wasserstoff-Tankstelle eröffnete. Ab März soll jene auch für die Öffentlichkeit verfügbar sein. Wer also ein Wasserstoff-Auto sein Eigen nennt, darf sich über Nachschub freuen. Scholz betonte bei der Eröffnung des Projektes die Bedeutung des Ganzen, gestand aber ein, dass es sich noch um ein Pionier-Projekt handele.
Es soll an dieser Stelle nicht geleugnet werden, dass es noch einige Stolpersteine im Bereich Wasserstoff gibt und der Sektor sich weniger rasant in die Höhe entwickelte, als es sich viele wahrscheinlich gewünscht hätten. Doch hege ich persönlich die Vermutung, dass Verzögerungen, Zugausfälle und dergleichen mehr bei der Deutschen Bahn ganz andere Gründe haben dürften. Denn ehrlich gesagt ist auch kaum vorstellbar, dass knappe Kraftstoffvorräte den Verantwortlichen erst morgens beim Aufschließend es Büros auffallen. Vielleicht, aber nur vielleicht, ist es auch eine bequeme Ausrede, um andere Unzulänglichkeiten zu kaschieren.
Plug Power bleibt am Boden
Aus mir heraus spricht momentan aber fraglos die Enttäuschung über diverse Verspätungen und verschwendete Stunden an wenig ansehnlichen Bahnhöfen. Zudem mache ich kein Geheimnis daraus, dass ich Wasserstoff gegenüber schwer positiv eingestellt bin. Auch meine Wahrnehmung ist also eingefärbt. Gleiches gilt für die Wahrnehmung der Börsianer, die mit Wasserstoff-Aktien in den letzten Monaten selten bis nie Freude hatten.
Plug Power etwa versuchte sich kürzlich noch an einer vorsichtigen Erholung bzw. Stabilisierung, geriet am Mittwoch aber schon wieder unter Druck. Der Kurs gab ausgehen von 1,81 US-Dollar um 2,2 Prozent nach und fiel auf magere 1,77 Euro zurück. Dort angekommen ist einzig etwas Abstand zum Allzeit-Tief bei 1,57 Euro noch ein minimales Trostpflaster. Ansonsten haben wir es aber unverändert mit einem katastrophalen Chart zu tun.
Der schlechte Eindruck bleibt
Für die Aktie von Nel ASA sieht es nicht viel besser aus. Zwar konnte jene sich bis auf knapp 0,21 Euro am Donnerstagmorgen verbessern und damit den Abstand zum Allzeit-Tief bei 0,18 Euro minimal erhöhen. Doch bleibt der Eindruck, dass es an Auftragseingängen fehlt, die Cash-Bestände langsam dahinschmelzen und der Aktienkurs sich seit Jahren sehr verlässlich in die Tiefe begibt. Wasserstoff ist noch immer ein Zukunftsthema, weshalb Kurse sehr schwer von Erfahrungen und Erwartungen der Anleger abhängig sind. Dass eben solche zuletzt eher negativ ausfielen, ist dabei absolut nachvollziehbar. Vielleicht wird dem Segment ebenso Unrecht getan, wie es in meinem Kopf gerade gegenüber der Deutschen Bahn geschieht. Doch ist der Frust aufgrund immer niedrigerer Kurse auch fraglos nachvollziehbar.
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