Liebe Leserin, Lieber Leser,
die Politik muss sich noch immer viel Kritik dafür gefallen lassen, dass das Thema Wasserstoff zu stiefmütterlich behandelt werden würde. Auch ich selbst weise darauf in diesem Newsletter gerne hin. Zwar ist es nicht so, als würde überhaupt nichts passieren. Es ist aber zu wenig, um Wasserstoff den Weg zum Massenmarkt zu ebnen, wo er eines schönen Tages fossile Brennstoffe im großen Stil, vielleicht sogar vollständig ersetzen könnte.
Schon fast etwas beruhigend ist es da, wenn es doch noch frische Förderungsrunden gibt. Die erst kürzlich bestätigte EU-Kommission brachte jüngst frische Mittel für E-Auto-Batterien auf den Weg und im selben Atemzug gab es auch neue Ausschreibungen im Bereich von grünem Wasserstoff. Dafür stellt die Europäische Wasserstoffbank eine Auktion auf die Beine, mit der 1,2 Milliarden aus EU-Mitteln für entsprechende Projekte verteilt werden sollen. Wohin das Geld genau fließen mag, bleibt freilich noch offen. Für viele Unternehmen dürfte sich hier aber eine Chance zeigen.
Da muss noch mehr kommen
Gebraucht wird das Geld in jedem Fall, denn der eher schleppende Hochlauf von Wasserstoff ist auch ein Geldproblem. Wie sehr die notwendige Infrastruktur ins Geld geht, zeigt ein Beispiel im Kreis Borken. Dort entsteht gerade ein großes Speicher für Wasserstoff in rund einem Kilometer Tiefe. Genutzt werden ehemalige Salzlagerstätten, um Reserven für den künftigen Bedarf der nahegelegenen Industrie aufbauen zu können. Die Betreiberin Gas Storage rechnet damit, dass die Investitionskosten sich auf etwa 300 Millionen Euro belaufen werden – und es ist nur eines von unzähligen Projekten, welches für die Energiewende letztlich notwendig ist.
Diverse Förderrunden der EU sollen damit nicht kleiner gemacht werden, als sie sind. Festhalten lässt sich aber zweifellos, dass es noch sehr viel größere Anstrengungen und vor allem Planungssicherheit braucht. Aus eigener Kraft können Unternehmen die Wasserstoffwende schlicht nicht schultern. Aus Richtung der Politik erhalten sie aber zu oft Krümel und zu selten wirklich große Zusagen.
Steckt noch Leben in Nel ASA?
Wohl auch deshalb bleibt an den Märkten eine neuerliche Welle der Euphorie bislang noch aus. Die schwer angeschlagene Nel ASA-Aktie etwa konnte sich heute Morgen nur um bescheidene 3,4 Prozent heben. Das ist immerhin ein Lebenszeichen. Der Kurs steigt damit aber nur aufgerundet auf 0,26 Euro und der Abstand zu den Tiefstständen aus dem laufenden Jahr fällt weiterhin bedenklich gering aus.
Nel ASA Aktie Chart
Es darf daran gezweifelt werden, dass wir es schon mit einer generellen Trendwende zu tun haben. Dafür agieren die Bullen zu zaghaft und Spekulationen dürften sich hauptsächlich um die Frage drehen, ob der Boden schon erreicht ist. Abseits eines eher überschaubaren Auftrags von Samsung C&T mit einem Volumen von fünf Millionen Euro herrscht bei Nel seit den miesen Quartalszahlen weiterhin Funkstille.
Bei Plug Power schient der Support sich aufzulösen
Die Aktie von Plug Power konnte zuletzt noch mit einer deutlich besseren Performance punkten. Allerdings wurden Kursgewinne einzig und allein auf eher vagen Hoffnungen aufgebaut, welche an der Börse nur sehr kurze Beine haben. Nachdem Spekulationen um ein plötzliches Interesse großer Investoren sich über Tage nicht bestätigte, riss am Dienstag manchem Anleger offenbar der Geduldsfaden. Die Plug Power-Aktie stürzte um 12,2 Prozent in Richtung Süden und schlug mit 2,02 US-Dollar nur knapp über der sehr wichtigen 2-Dollar-Linie auf.
Die Skepsis ist jenseits des Atlantik nachvollziehbar, sind die Aussichten auf frische Förderungen nach dem Amtsantritt von Donald Trump im kommenden Januar doch sehr viel düsterer als in Europa. Plug Power zeigt sich weiterhin recht zuversichtlich. Dem Unternehmen zufolge werde die Energiewende auch unter teils extremistischen Republikanern nicht zum Erliegen kommen. Allerdings gibt es auch deutlich weniger positive Stimmen zu hören. Es bleibt abzuwarten, ob Trump Drohungen in die Tat umsetzen wird, Förderungen für erneuerbare Energien gänzlich zu streichen. Fraglich ist allerdings auch, ob ihm das überhaupt möglich sein wird.
Zweifel bestimmen den Kurs der Wasserstoff-Aktien
Bezüglich der Avancen aus vielleicht etwas zu konservativen Kreisen bleiben letztlich große Zweifel bestehen. Dazu gehört auch, dass die Rückabwicklung vieler Fortschritte aus rein ökonomischer Sicht wenig sinnvoll wäre. Das gilt auch für viele Wasserstoff-Projekte und damit verbundene Unternehmen, welche mittlerweile eine nicht unerhebliche Anzahl an Arbeitsplätzen bieten. Vielleicht ist es da tatsächlich etwas verfrüht, schon in nackte Panik auszubrechen.
Zweifel bleiben aber auch auf der anderen Seite, wo wir mit schöner Regelmäßigkeit beobachten, wie die Verluste der Konzerne sich ausweiten und die Barmittel dahinschwenden, so denn solche überhaupt noch vorhanden sind. Zweifel bieten zwar Raum für Spekulationen und Hoffnungen. Sie haben aber bislang noch kaum einer Aktie gutgetan. Mit Wasserstoff-Aktien im Depot bleibt derzeit das ungute Gefühl, dass der Hochlauf auf die lange Bank geschoben werden könnte und dies manches Unternehmen nicht überleben könnte. Es sind eben solche Ungewissheiten, die auch ITM Power und viele weitere Titel aus dem Segment mit aller Kraft am Boden halten.
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