Liebe Leserin, Lieber Leser,
wir feiern heute Heiligabend und starten damit in die Weihnachtstage. Jene sollten eigentlich geprägt sein von Besinnlichkeit und Versöhnung. In Sachen Wasserstoff ist davon aber leider nur wenig zu spüren. Dort wird noch immer munter gepoltert, und das oftmals klar gegen die eigentlich recht aussichtsreiche Technologie. So manches Vorhaben wird vorsichtig als überambitioniert angesehen. Einige Naturen sehen aber Wasserstoff an sich als aussichtsloses Unterfangen an.
Nun kann den Klima Club Südtirol (KCS) kaum vorgeworfen werden, Fortschritt pauschal zu verweigern oder sich gegen Maßnahmen für mehr Klimaschutz auszusprechen. Doch auch in solchen Reihen gibt es durchaus Widerstand gegenüber einzelnen Wasserstoff-Projekten. Wie bei „Südtirol News“ zu lesen ist, bringt die Vereinigung sich derzeit gegen die Wasserstoffstrategie in der Region Südtirol in Stellung.
Wasserstoff: Augen auf!
Gefordert wird, sämtliche öffentlichen Investitionen in die Wasserstoffmobilität zu stoppen. Gemeint sind damit millionenschwere Ausgaben für Busse, Züge und Lastwagen, die auf Wasserstoff setzen. Der KCS führt aus, dass es in solchen Bereichen eine konsequente Förderung der Elektromobilität zielführender sei. Wasserstoff wird zwar grundsätzlich als Zukunftstechnologie anerkannt. Doch Anwendungsbereiche würden sich zuvorderst in der Schwerindustrie finden, die in der Region nur spärlich vertreten ist.
Mit „Fakten statt Fake News“ und Unterstützung der Stiftung Sparkasse sollen die Menschen nun in einer eigens gestarteten Aktion über Themen zu Energiewende, Verkehrswende und Heizungswende aufgeklärt werden. Im Prinzip geht es dabei zu Beginn wieder einmal um die alte Frage, wo der Einsatz von Wasserstoff denn überhaupt sinnvoll ist. Das hat seine Berechtigung, da gerade grüner Wasserstoff momentan noch ein knappes Gut ist. Selbst wenn jeder darauf umstellen wollte, wäre es aufgrund stark begrenzter Kapazitäten überhaupt nicht möglich.
Das Henne-Ei-Problem
Von dieser Warte aus betrachtet scheint es sinnvoll, den Einsatz auf ganz bestimmte Bereiche zu begrenzen. Allerdings ist ein solcher Ansatz auch nicht ganz unproblematisch. Denn bei einer Konzentration auf einige wenige Bereiche kommt es absehbar zu einer dauerhaft überschaubaren Nachfrage und noch dazu würde der Ausbau notwendiger Infrastruktur gerade in Bereichen wie Südtirol ins Stocken kommen. Dadurch fehlt es wiederum Unternehmen aus dem Wasserstoff-Segment an Planungssicherheit und Argumenten dafür, sich für weitere Investitionen noch tiefer in die Schulden zu stürzen.
Es ist das klassische Henne-Ei-Problem und eine perfekte Lösung dafür bietet sich momentan nicht an. Die meisten Experten sehen nach wie vor die Politik in der Verantwortung. Solange (grüner) Wasserstoff noch kein wirtschaftliches Geschäft ist, braucht es Subventionen. Diesbezüglich halten sich aber immer mehr Akteure zurück; schließlich sind Staatsausgaben besonders im Energiebereich aktuell wenig populär.
Plug Power steht vor einer ungewissen Zukunft
Spätestens ab dem 20. Januar wird das wohl auch in den USA der Fall sein. Der designierte Präsident Donald Trump hält nur wenig von erneuerbaren Energien und setzt stattdessen voll und ganz auf fossile Kraftstoffe. Das belastet die Plug Power-Aktie nicht erst seit gestern. An den Märkten wird befürchtet, dass Förderungen in den kommenden vier Jahren vollständig gestrichen werden könnten.
Noch dazu stimmte die Fed die Märkte auf weniger Tempo bei Zinssenkungen ein, was die Kapitalkosten kürzlich wieder in den Vordergrund rückte. Vor dem Wochenende konnten niedrige Inflationsdaten die Plug Power-Aktie noch um knappe zehn Prozent in die Höhe befördern. Darauf folgte am Montag aber schon wieder eine recht deutliche Korrektur. Es ging wieder um 5,1 Prozent abwärts und der Kurs pendelte sich unterhalb von 2,50 US-Dollar ein.
Plug Power Aktie Chart
Nel ASA: Kein Grund zum Feiern
Durch den gesamten Sektor zieht sich ein trauriges Bild und zum Feiern dürfte den wenigsten Anlegern zumute zu sein. Nel ASA hinterlässt sogar noch einen schlechteren Eindruck als Plug Power. In die Feiertage geht es hier mit gerade einmal 0,25 Euro. Die einzig gute Neuigkeit ist hier, dass nun schon seit vier Wochen ein Sturz unter das 52-Wochen-Tief bei 0,24 Euro verhindert werden konnte. Sonderlich stabil wirkt das Papier aber weiterhin nicht.
Das trifft auch auf SFC Energy zu, wo am Montag bei Läuten der Schlussglocke 16,68 Euro auf dem Ticker standen. Nahezu alle Titel aus dem Bereich blicken auf teils heftige Korrekturen im laufenden Jahr. Es hilft nicht weiter, dass immer wieder über die grundsätzliche Existenzberechtigung von Wasserstoff diskutiert wird. Notwendig wäre stattdessen, dass mehr große Akteure beherzt anpacken, dabei auch Risiken eingehen und vielleicht sogar Fehler riskieren. Doch sonnenklar ist, dass Wasserstoff allein durch abwarten und Tee trinken kein großer Durchbruch beschert sein wird.
Frohe Weihnachten!
Ich weiß nicht, wie es Ihnen ergangen ist und welchen Anteil Wasserstoff-Aktien in Ihrem Depot haben mögen. Vielleicht haben Sie sich auch aus guten Gründen aus dem Segment ferngehalten. Hoffen kann ich nur, dass Sie die Zuversicht nicht verlieren, denn auch Anleger spielen bei der weiteren Entwicklung von Wasserstoff eine wichtige Rolle. Gleichwohl darf auch erwartet werden, dass wir nächstes Jahr um diese Zeit vielleicht auf etwas bessere Zahlen blicken werden. Für den Moment bleibt mir nur, Ihnen erholsame Weihnachtstage zu wünschen, auch wenn vielleicht zuletzt nicht alles perfekt gelaufen mag. Die besinnlichen Tage können auch eine Gelegenheit dazu sein, die eigene Strategie in aller Ruhe zu überdenken.
Ob Sie sich dafür entscheiden oder doch lieber die Zeit mit Ihren Liebsten genießen, ich wünsche Ihnen in jedem Fall frohe Weihnachten und wir lesen uns wieder am Freitag, so Sie mögen.
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