Liebe Leserin, Lieber Leser,
der Adventskalender ist schon zur Hälfte geplündert und an der Börse setzt sich die Jahresendrallye munter fort. Doch während allerorten beste Laune zu herrschen scheint, war davon bei Wasserstoff-Aktien zuletzt leider nur wenig zu spüren. Mancher Titel erkundete weiter den Kurskeller und Jahrestiefs sind sehr viel näher, als es den meisten Anteilseignern lieb wäre.
Dabei sind sich Experten grundsätzlich einig über die enormen Chancen, die in der Wasserstoff-Technologie lauern. Die größten Optimisten rechnen fest damit, dass sich spätestens im nächsten Jahrzehnt ein Billionenmarkt entwickelt haben wird. Mehr als genug Raum also, um eine ganze Reihe an Unternehmen erfolgreich werden zu lassen. Das Dummer an der Sache ist nur, dass solche Szenarien sich bisher einzig und allein in der Fantasie abspielt. In der Praxis angekommen ist aber noch eher wenig.
Wasserstoff-Aktien: Es geht voran
Schafft es doch mal eine positive Schlagzeile in die Nachrichten, wird die von den Aktionären umso mehr verschlungen. Heute gibt es gleich mehrere Neuigkeiten, die zumindest aufhorchen lassen. Die Wirtschaftsregion Lausitz berichtete etwa über eine von ihr in Auftrag gegebene Studie, die weiterhin ein großes Interesse der Industrie an Wasserstoff erkennen lässt. Zwar fehlt es dazu noch an einem Leitungsnetz. Dieses soll aber nun bis 2045 entstehen und wird kräftig mit staatlichen Subventionen gefördert.
Zum Thema wird Wasserstoff auch verstärkt im Motorsport. Die Formel 1 setzt zwar auf E-Fuels, um in Zukunft ihr Ziel der Netto-Bullbilanz zu erreichen. Die Rennserie Extreme E kündigte aber nun eine frische Initiative an, an der sich neben ihr selbst und der FIA auch die Formel 1 beteiligen will. Ziel des Ganzen ist es, Chancen und Risiken der Verwendungen von Brennstoffzellen im Rennzirkus zu untersuchen. Extreme E zeigt sich dabei als Pionier und will bereits ab 2025 mit Brennstoffzellen fahren und sich passend dazu in Extreme H umbenennen.
Ein Lüftchen von Zuversicht bei Plug Power
All das zeigt noch keine greifbaren Chancen für börsennotierte Unternehmen aus dem Wasserstoff-Segment auf. Es ergeben sich auch keine konkreten Aufträge, auf welche die Aktionäre sehnsüchtig warten. Doch allein schon die Schlagzeilen genügen, um die Bullen wieder etwas aus der Deckung zu locken. Das zeigt sich heute besonders deutlich bei der Aktie von Plug Power, die bis zum Vormittag um gleich 3,5 Prozent zulegen konnte.
Das abgestürzte Papier kämpft sich damit wieder bis auf 3,81 Euro in die Höhe und vergrößert den Abstand zum Tief bei 3,03 Euro etwas. Natürlich gerät dadurch wohl eher niemand in spontane Feierlaune. Es macht sich aber die Hoffnung breit, dass der Tiefpunkt überwunden werden konnte und nur der eine oder andere Auftragseingang fehlt, um endlich eine Trendwende auf die Beine stellen zu können.
Nel ASA: Geht es nochmal gut?
Ähnliche Hoffnungen dürften auch die Aktionäre von Nel ASA umtreiben, die zu Wochenbeginn haarscharf an der nächsten potenziellen Katastrophe vorbeischrammten. Nach Kursverlusten am Montag waren die Bären schon drauf und dran, den vermutlich letzten Support bei 0,63 Euro nach unten zu passieren und damit das 52-Wochen-Tief bei 0,57 Euro ins Visier zu nehmen. Die dezente, aber doch spürbare Besserung der Laune bei Wasserstoff-Aktien konnte dies für den Moment verhindern.
Mit einem Plus von etwas mehr als einem Prozent schwang die Nel ASA-Aktie sich bis auf 0,64 Euro zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels empor. Auch das ist noch weit entfernt von allem, was sich eventuell als Ausbruch gen Norden betiteln ließe. Doch in schweren Zeiten sind auch kleine Erfolge durchaus ein Grund zur Freude oder mindestens zum Durchatmen.
Das lästige Wartespielchen
Anderswo fiel die Stimmung noch etwas gedämpfter aus. Ballard Power freute sich nur kurz nach Handelsbeginn über etwas Aufwind, fiel bis zum Mittag aber wieder auf den letzten Schlusskurs bei 3,31 Euro zurück. Wie bereits erwähnt liefern die jüngsten Neuigkeiten aus dem Sektor noch keine Impulse für Wasserstoff-Unternehmen. Genau darauf werden die Anteilseigner wohl oder übel noch etwas warten müssen.
Ob es noch in diesem Jahr etwas wird mit einem neuen Großauftrag, ganz gleich für wen genau, das lässt sich leider nicht vorhersagen. Die Gerüchteküche liefert dafür keine Indizien, doch im Prinzip könnte die Erlösung jederzeit eintreten. Mit nichts als blanker Hoffnung darauf zu warten, ist aber freilich keine ungefährliche Angelegenheit.
Große Hoffnungen und bange Blicke
An den grundsätzlichen Chancen für Wasserstoff-Aktien hat sich nicht viel verändert. Sollte das Ganze eines Tages tatsächlich mehr und mehr fossile Brennstoffe ersetzen, so dürfte mancher Aktienkurs durch die Decke schießen. Doch die nähere Zukunft bleibt durchtränkt mit mancher Sorge. Gerade für das kommende Jahr könnte sich ein mittelschweres Chaos ankündigen. Schon jetzt blicken einige Aktionäre angsterfüllt auf die US-Wahlen und eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, der Erneuerbaren Energien und der Förderung selbiger nicht allzu viel abgewinnen kann. Die momentanen Unruhen aufgrund der Blockadehaltung der Republikaner bei Finanzfragen könnte da nur ein lauer Vorgeschmack sein.
Damit im Hinterkopf kann ich Ihnen leider auch für das nächste Jahr keine große Erholungsrallye versprechen und nicht einmal manchen Absturz ausschließen. Gerade bei Plug Power blicken Anleger momentan noch auf Dutzende Fragezeichen und die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit von Kapitalerhöhungen und ähnlichen Unannehmlichkeiten. Doch ein lateinisches Sprichwort besagt, dass das Glück mit den Mutigen sei. Dass sich Investments in Wasserstoff-Aktien eines Tages doppelt und dreifach auszahlen werden, das bleibt eben auch ein durchaus vorstellbares Szenario.
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